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Datum: 05.07.2019

Gärtnern heißt im Sommer gießen

Temperaturen von über 30 Grad Celsius bringen nicht nur die Menschen ins Schwitzen, sondern auch die Pflanzen. Daher heißt es in der Stadtgärtnerei Limburg in diesen Tagen gießen, gießen, gießen.

Im Sommer beginnt der Tag hier bereits eine Stunde früher als sonst, um sechs Uhr. Das ist nicht nur angenehmer für die Mitarbeiter, sondern auch für die Pflanzen. „Man sollte im Idealfall nie in der prallen Mittagssonne wässern, sondern früh morgens oder spät abends, wenn es abgekühlt hat“, sagt Matthias Beul Abteilungsleiter der Stadtgärtnerei. Das lässt sich natürlich nur teilweise im normalen Arbeitstag umsetzen. Wichtig sei, dass die Pflanzen überhaupt ausreichend mit Wasser versorgt werden.

Für die Pflanzen vor dem Rathaus in der Werner-Senger-Straße ist Thomas Foitzik zuständig. Leicht fällt ihm das frühe Aufstehen nicht immer. „Aber die Pflanzen liegen mir am Herzen und ich möchte, dass alles schön aussieht“, sagt der gelernte Gärtner. Seine größte Belohnung ist es, wenn vorbeigehende Passanten sich bei ihm für die schönen Blumen bedanken. Die Beete vor dem Rathaus bilden mit dem Pusteblumenbrunnen in der Mitte einen großen Garten. Anwohner und Menschen, die in der Stadt arbeiten, nutzen ihn als Ruhezone und zur Entspannung.

Besondere Herausforderung beim Gießen am Rathaus

Alle zwei bis drei Tage stellt Foitzik die Regner an und wässert mit dem Schlauch die Kübel. Dabei zahlt sich die frühe Uhrzeit aus, denn es sind weniger Leute unterwegs, die über die Schläuche stolpern können. Eine besondere Herausforderung ist auch die dünne Erdschicht in den Beeten am Rathaus, die sich durch die darunterliegenden Parkhäuser ergibt. „Es gibt also wenig Wasserspeichermöglichkeiten“, erklärt Foitzik.

Mit geschultem Blick läuft der Gärtner an Beeten und Kübeln vorbei. Gartenschere und weitere Utensilien hält er stets in den vielen Taschen seiner Arbeitshose bereit. Er rupft da ein Unkraut aus und schneidet dort Verblühtes ab. Wichtig ist natürlich auch der Dünger, mit dem die Pflanzen gegen den Hitzestress gerüstet werden. Spurennährstoffe wie Magnesium, Kalium, Eisen und Phosphor sind dabei enthalten.

Um die anderen Pflanzen im Innenstadtbereich kümmert sich Nicole Lehner. Täglich legt sie mit Bulli und Wasserfass rund 60 Kilometer zurück. Rund sechs Fässer à 2.000 Liter sind für eine Tour nötig. Das Wasser dazu kommt aus der Lahn. An der alten Staudengärtnerei wird es an einer Entnahmestelle in die Fässer befördert und mit Flüssigdünger angereichert.

Die Wassermengen und Gießhäufigkeiten sind dabei ganz unterschiedlich. Kleine Kübel mit wenig Speichermöglichkeiten werden häufiger gegossen als große. Die Wasserreservoire der Hochschalen an den Straßenlaternen werden einmal in der Woche gefüllt. Die Beete an der Schiede bekommen beispielsweise zweimal in der Woche Wasser.

Weitere Mitarbeiter sind mit Lahnwasser zum Gießen in den Stadtteilen und auf dem Hauptfriedhof unterwegs.

Robuste Pflanzen werden ausgewählt

Neben dem Gießen ergreift die Stadtgärtnerei weitere Maßnahmen: Bei der Auswahl der Pflanzen steht neben der Ästhetik die Robustheit im Vordergrund. Bei den blühenden Pflanzen ist oft das Eisenkraut mit seinen kleinen blauen Blüten zu sehen, das von Schmetterlingen sehr gut angenommen wird. Weiße kleine Lippenblüten bildet die Gaura, die mit Trockenheit gut umgehen kann und teilweise sogar, als nicht ganz frostharte Art, den Winter übersteht. „Zusammen mit weiteren Stauden und Sommerpflanzen bilden sie ein buntes, insektenfreundliches Bild in Beeten und Verkehrsteilern und trotzen so der Sommerhitze“, sagt Matthias Beul.

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