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Datum: 24.11.2022

Feuer und Wasser ... in einer Ausstellung

„Feuer und Wasser“ – gibt es größere Gegensätze? Und doch ist beides elementar, lebenswichtig. Es geht nicht ohne Feuer und nicht ohne Wasser, gleichzeitig kann beides zur tödlichen Gefahr werden. In den Zeiten des Klimawandels treten die zerstörerische Kraft von Feuer und Wasser durch unkontrollierte Brände und sintflutartige Überschwemmung immer stärker hervor. „Feuer und Wasser“, diese Elemente und ihre Gegensätze sind Thema der Jahresausstellung des Künstlervereins LahnArtists in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg. Es ist inzwischen schon gute Tradition für das Kulturamt der Stadt, das Ausstellungsjahr mit den LahnArtists zu beenden. 

„Immer öfter müssen wir selbst Haltung beziehen, für welche Positionen wir uns einsetzen“, verdeutlicht Ralph Uenver, der sich mit seinen Fotografien an der Ausstellung beteiligt. Als auflodernde Leidenschaft und erlöschenden Abschied hat der Fotograf Klaus-Jürgen Krah das Thema „Feuer und Wasser“ in einer tanzenden Gestalt dargestellt. In dem Materialbild, das Karola Hinkel in der Ausstellung zeigt, spiegeln warme und kalte Farbkontraste die Farben des Meeres sowie der Glut und des Gesteins.

43 Künstlerinnen und Künstler tragen dazu bei, die Ausstellung zum Ende des Jahres mit ihren Werken zu beleben und die Kunstsammlungen zu einem Ort zu machen, der inspiriert, zum Nachdenken anregt, der überraschende Blickwinkel und Ansichten zum Thema „Feuer und Wasser“ präsentiert. Die Ausstellung kommt ohne eine Vernissage aus, das erscheint dem Künstlerverein aufgrund der aktuellen Situation noch unangemessen. Die Ausstellung kann ab Samstag, 26. November, einfach besucht werden. Samstags (26. November, 3. und 10. Dezember) und sonntags (27. November, 4. und 11. Dezember) sowie freitags (2. und 9. Dezember) ist sie jeweils von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Feuer auf Wasser

„Unsere 43 teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler haben sich intensiv mit den Elementen Feuer und Wasser auseinandergesetzt und präsentieren in der Ausstellung eine Vielzahl unterschiedlicher Techniken und Blickwinkel“, sagt Renate Kuby, Vorsitzende der LahnArtists. Malerei, Zeichnungen, Druckgrafik, Fotografie und Objektkunst sind die verschiedenen Techniken, in den die Kunstwerke geschaffen wurden. Wie das Thema „Feuer und Wasser“ dann umgesetzt wurde, ist in den Kunstsammlungen zu bestaunen.

Sybille Roth zum Beispiel hat ihre Idee verwirklicht, Feuer auf Wasser darzustellen. Eine Idee, die nach verschiedenen Versuchen reifte, Feuer und Wasser künstlerisch zu verbinden. „Zuletzt kam mir die Idee, Feuer auf Wasser in Form einer schwimmenden Laterne darzustellen“, sagt sie. Angelehnt ist diese Idee an die Totenkultur Japans. Für ihre Collage hat sie Bienenwachs, Harz, Farbpigmente sowie Holz, Papier und Schellack verwendet. „Fließendes Licht“ hat sie in Anlehnung an das Laternenfest „Toro nagashi“ ihr Werk betitelt.

Wasser geht, Schlacke bleibt

Ganz anders hat sich Steve Whitton dem Thema mit seiner Fotografie genähert. Sein Foto zeigt vor allem die Nordsee, aufgenommen von einer Fähre für Lastwagen aus. Zu dem Foto gibt es einen begleitenden Text, der die langfristige Lebensfähigkeit und die unsinnigen Transportwege thematisiert. In dem Text schreibt Whitton unter anderem: „Gestern gab es in unserem örtlichen Supermarkt Bohnen aus Ägypten, Gemüse aus Peru, Wein aus Australien und viele Blumen aus Afrika im Angebot …“ Für den Lkw-Transport werden Motoren eingesetzt, die Diesel verbrennen und mit Wasser gekühlt werden. Aber Wärme und Abgase gehen nicht einfach weg.

„Wasser geht, Schlacke bleibt“ beschreibt Nicolaus Werner seine Installation mit dem Titel „Zivilisation“ „Wo Wasser ist, kann sich Leben entwickeln. Als der Mensch das Feuer beherrschte, begann die Zivilisation“, sagt Werner. Und nach seiner Einschätzung hat es der Mensch ganz offensichtlich damit übertrieben. Fotografisch nimmt sich Sabine Groos des Themas an und macht deutlich: „Die Lichter als Feuer der Zivilisation sorgen trotz Regen und Dunkelheit für Wärme und Licht.“

Das Beängstigende wie das Befreiende, das Vergehen und das Entstehen will Torben Schwarz in seinem Werk „Splash“ umsetzen. Acrylmalerei mit Kohle setzt er dabei als Technik ein. Beim Entstehen seiner Arbeit hat sich Schwarz von den Fragen leiten lassen: Beherrschst Du die Naturgewalten oder steht Du ihnen schutzlos gegenüber? Spürst Du die Wärme oder verbrennt Dich das Feuer? Löscht das Wasser den Brand oder ertrinkst Du darin?“. Die Antworten, davon ist Torben Schwarz überzeugt, fallen sehr unterschiedlich aus und hängen von der einzelnen Persönlichkeit ab.

Führungen durch die Ausstellung

Was die 43 Künstlerinnen und Künstler in ihrer Jahresausstellung präsentieren, soll zu Diskussionen führen. Unter den Aktiven der LahnArtists selbst und natürlich auch unter den Besucherinnen und Besuchern. „An den Samstagen und Sonntagen mit der geöffneten Ausstellung bieten wir Führungen an, bei denen wir die ausgestellten Werke näher erläutern und Einblicke in die künstlerische Arbeitsweise gestatten“, so der Hinweis von Renate Kuby. Anmeldungen zu den Führungen werden gewünscht unter info@lahnartists.de

Die Ausstellung in den Kunstsammlungen findet in Kooperation mit der Stadt Limburg und der Firma Schuy Recycling statt. Im Rahmen der Ausstellung findet in Kooperation mit dem Kreml-Kulturhaus in Zollhaus dort am Donnerstag, 8. Dezember, wieder ein besonderes Kinoerlebnis als Zugabe statt.

Weitere Informationen gibt es unter www.lahnartists.de Auf der Seite wird es auch eine virtuelle Präsentation der Ausstellung geben.

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