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Datum: 21.07.2020

Erste Kontrollbilanz: 1094 waren zu schnell, einige viel zu schnell

Wie von der Stadt angekündigt, hat es in den vergangenen beiden Wochen verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durch das Ordnungsamt im Bereich der Kernstadt sowie in den Ortsteilen gegeben. Die erste Bilanz: Insgesamt wurden bei den Kontrollen 13.877 Fahrzeuge erfasst, davon waren 1094 zu schnell (weniger als acht Prozent). Einige Verkehrsteilnehmer waren jedoch so schnell, dass sie mit einer zeitlich befristen Sperre der Fahrerlaubnis rechnen müssen.

„Das Ergebnis zeigt eindeutig, das sich das Gros der Fahrerinnen und Fahrer regelkonform verhält. Bei einigen ist es zu geringen Überschreitungen gekommen, aber wir haben leider auch Fälle, die dokumentieren, warum von den Bürgerinnen und Bürger verstärkte Kontrollen gefordert werden“, so das Fazit des 1. Stadtrats Michael Stanke nach einer ersten Kontrollbilanz.

In der Diezer Straße und auf der Frankfurter Straße sowie in der Ortsdurchfahrt von Lindenholzhausen gilt in den Abend- und Nachtstunden eine Begrenzung auf 30 km/h, um die Anwohner vor Lärm zu schützen. Die dort gemessenen Geschwindigkeiten von bis zu 78 oder 80 km/h machen sämtliche Bemühungen um einen Lärmschutz zunichte. „Außerdem gefährden solche Raser das Leben von unbeteiligten Verkehrsteilnehmern – seien es andere PKW-Fahrer oder Fußgänger und Radfahrer“, so der 1. Stadtrat.

Deutlich zu schnell

Gemessen wurde auch auf der Lichfield-Brücke, die in den Statistiken der Polizei als Unfallschwerpunkt ausgewiesen ist. Der dort gemessene Höchstwert liegt bei 140 km/h, zulässig sind 70 km/h. Noch schneller war ein Fahrzeug auf der B 49 in Richtung Gießen unterwegs, das in Höhe der Autobahnauffahrt in Richtung Köln mit 159 km/h erfasst wurde. Die „Spitzenreiter“ in der Gegenrichtung waren mit 122 km/h unterwegs. In diesem Abschnitt der B49 gilt in beide Fahrtrichtungen eine zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h.

Geahndet werden die Verstöße nach der alten Straßenverkehrsordnung. Innerorts ist demnach eine Überschreitung um 48 bzw. 50 km/h mit einem Fahrverbot von einem Monat, zwei Punkten im Verkehrszentralregister und 200 Euro Bußgeld zu ahnden. Eine Überschreitung von 70 km/h außerorts wird mit einem Fahrverbot von zwei Monaten, zwei Punkten und 440 Euro Bußgeld belegt. Wer eine zulässige Höchstgeschwindigkeit um 89 km/h außerorts überschreitet, erhält ein Fahrverbot von drei Monaten, zwei Punkte und ein Bußgeld in einer Höhe von 600 Euro.

Kontrollen im ICE-Parkhaus

Die Kontrollen kommen bei den „erwischten“ Fahrerinnen und Fahrern natürlich nicht gut an. In der Diezer Straße gab es den Vorfall, dass ein „geblitzter“ Fahrer mit seinem Wagen wendete und dann mehrmals an der Kontrollstelle vorbei fuhr, jedes Mal mit angepasster Geschwindigkeit, aus dem geöffneten Fenster heraus jedoch die Mitarbeiter des Ordnungsamts beleidigte. Der Fahrer muss sich nun nicht nur wegen einer deutlichen Geschwindigkeitsübertretung verantworten, sondern auch wegen der Beleidigung der städtischen Mitarbeiter.

Verstärkte Kontrollen gibt es seit dem 1. Juli auch im ICE-Parkhaus, die Stadt hat damit einen privaten Sicherheitsdienst beauftragt. Das Parkhaus dient nach Einschätzung der Stadt der Tuningszene als Treffpunkt. Deutliche Zeichen sind Spuren durch Gummiabrieb, der durch starkes Beschleunigen oder Bremsen hervorgerufen wird. Die Schäden an der Fahrbahnoberfläche, die eine grundlegende Sanierung der beiden Obergeschosse notwendig machen, sind unter anderem auch durch diese Art der Fahrens hervorgerufen worden. Bei den bisher vorgenommenen Kontrollen verließen die angesprochen Fahrer unverzüglich das Parkhaus, bisher ist es noch nicht zu Hausverboten gekommen.

Allerdings wird die Stadt die Kontrollen im Parkhaus zeitlich ausweiten bis auf die Zeit um 3 Uhr morgens. Damit wird darauf reagiert, dass sich das ganze ICE-Gebiet quasi zu einem Treffpunkt der Tuner-Szene entwickelt hat.

Belästigung und Gefährdung

Die Geschwindigkeitsüberwachung durch das Ordnungsamt sieht in den kommenden beiden Wochen über 20 Einsatzorte mit der mobilen Geschwindigkeitsüberwachungsanlage vor. Das ist zum Beispiel am Dienstag, 28. Juli, in der Grabenstraße, am 30. Juli in der Diezer Straße in Richtung Innenstadt sowie am Freitag, 31. Juli, in der Koblenzer Straße in Staffel der Fall. Die Anlage steht noch an weiteren Stellen, zudem wird der Verkehr auch durch die stationären Anlagen weiter kontrolliert.

Mit den verstärkten Kontrollen reagiert das Ordnungsamt der Stadt Limburg auf Beschwerden von Bürgern über massive Belästigungen und Gefährdungen durch Autofahrerinnen und Autofahrer. Auf den Straßen in der Stadt wird zu schnell gefahren, oft genug auch gerast und häufig sind Fahrzeuge mit einer Lautstärke unterwegs, die für Anwohner zu einer richtigen Lärmbelästigung werden. Das Ordnungsamt der Stadt sieht daher die Notwendigkeit, den Verkehr in der Stadt stärker zu kontrollieren und kommt mit den Messungen auch einer Forderung der Ortsbeiräte nach.

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