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Datum: 16.03.2023

Die Zukunft der Brückengasse 2?

Das Gebäude hat Geschichte und fällt auf, denn es ist am Eingang der Limburger Altstadt aus Fachwerkbauten ein Steinhaus. Die ehemalige Thurn-und-Taxis-Poststation in der Brückengasse wurde in den zurückliegenden Jahren als Unterkunft für Wohnsitzlose genutzt. Nun ist das Gebäude unbewohnt und es stellt sich die Frage, wie seine Zukunft aussieht.

Die städtische Politik beschäftigt sich mit dieser Frage. Der Magistrat leitet dazu einen Vorschlag der Verwaltung weiter, wonach das Gebäude im Besitz der Stadt bleibt und fünf Wohnungen sowie eine gewerblich genutzte Einheit im Erdgeschoss zur Verfügung stellt. Nach Angaben des 1. Stadtrats Michael Stanke ist sich der Magistrat im Klaren darüber, dass über eine mögliche Nutzung als vermietbares Objekt oder gegebenenfalls doch über einen Verkauf des Gebäudes erst entschieden werden kann, wenn belastbare Zahlen zu den Kosten der Sanierung vorliegen.

Die Stadtverordnetenversammlung hatte im Zuge ihrer Verabschiedung des Etats für das Jahr 2022 einen Haushaltsbegleitbeschluss gefasst, bei einer möglichen Folgenutzung ein ähnliches Vorgehen wie beim Kloster Bethlehem in Betracht zu ziehen. Der Komplex an der Nonnenmauer wurde nach erfolglosen Versuchen im Rahmen einer öffentlichen Ausschreibung an private Investoren vergeben, die eine Sanierung umsetzten.

Besondere historische Bedeutung

Die Denkmalschutzabteilung der Stadt stuft das Gebäude als Objekt von besonderer historischer Bedeutung ein und empfiehlt, es nicht zu veräußern, sondern im städtischen Eigentum zu behalten und es zu sanieren. Der Komplex war mit finanzieller Hilfe des Bundes in den Jahren 1978/79 saniert worden. Allerdings besteht nun wieder dringender Sanierungsbedarf, denn die Nutzung der vergangenen Jahre hat Spuren hinterlassen.

Eine Wertermittlung im Jahre 2014 beim Gutachterausschuss ergab einen Wert von rund 300.000 Euro. Das ergibt einen Wert von rund 86 Euro pro Kubikmeter umbauten Raum, der insgesamt 3547 Kubikmeter beträgt. Das deckt noch nicht einmal die Herstellungskosten für einen Rohbau ab. Die Wertermittlung wurde nach Aufhebung der Sanierungssatzung (Dezember 2014) für das Sanierungsgebiet der Limburger Altstadt vorgenommen.

Die Abteilung Denkmalschutz und Hochbau schlägt vor, auf der Rückseite des Gebäudes eine Aufzugsanlage einzubauen und zwei Balkonanlagen im Innenhof anzubauen. Das würde zum einen den barrierefreien Zugang zu den Wohnungen ermöglichen und die Wohnungen in den Obergeschossen würden durch die Balkone deutlich attraktiver. Für das Erdgeschoss wird eine gewerbliche Nutzung vorgeschlagen, da die Räume entlang der Brückengasse zum Wohnen ungeeignet sind.

Stuktur kann bleiben

Der Unterschied zum Kloster Bethlehem besteht nach Einschätzung der Fachabteilung darin, dass sich das Kloster im Eigentum des Bürgerhospitalfonds befand. Um dem Stiftungsgedanken gerecht zu werden, hätte der Fonds entweder selbst sanieren müssen oder, wie anschließend vollzogen, das Objekt verkaufen und eine Einheit zur Erfüllung des Stiftungsgedankens zu sanieren und im Eigentum zu behalten. Dabei handelt es sich um die ehemalige Kapelle.

Die ehemalige Poststation jedoch befindet sich im Eigentum der Stadt. Hier sei keine komplette Umplanung notwendig, wie im Kloster Bethlehem, das zuvor als Altenwohnheim genutzt wurde und nach dem Eigentumswechsel zu einer Wohnanlage umgebaut wurde. In der Brückengasse 2 können die vorhandenen und abgeschlossenen Wohneinheiten nach einer Sanierung weiter genutzt werden.

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