Der »Sozialen Stadt« ein Stück näher
Das klingt alles noch sehr theoretisch, wird aber durchaus greifbar mit Blick auf mögliche Vorhaben, die durch Investitionen umgesetzt werden. Dazu zählen unter anderem die Sanierung des Gemeindezentrums Blumenrod, der Neubau eines Jugendzentrums, die Schaffung von Treffpunkten in den verschiedenen Quartieren, der Ausbau und die Erneuerung von Spiel- und Freizeitflächen, die Vernetzung der Freiräume und Einrichtungen oder auch die Schaffung eines grünen Bands möglicherweise noch mit Bereichen, in denen das Element Wasser erlebbar wird.
Die Stärkung des Zusammenlebens ergibt sich jedoch nicht nur durch Investitionen, sondern auch durch Bürgerbeteiligung, Beratung und Vermittlung, lokale Partnerschaften und den Aufbau von Netzwerken. „Alles, was das gesellschaftliche Zusammenleben ausmacht, gilt es dabei in den Blick zu nehmen“, macht Hahn deutlich. Und schließlich gehört zu dem gesamten Paket noch hinzu, die Voraussetzungen zur Umsetzung zu schaffen. Projekte sind zu planen und zu konzeptionieren, Anträge auf Fördermittel zu stellen, die Finanzierung zu sicheren, Wettbewerbe und Ausschreibungen vorzunehmen und zu begleiten.Nach Angaben von Bürgermeister Hahn gab es verschiedene Gründe, um das Büro Rittmannsperger auszuwählen. Mit ihm sei der beste Erfolg in den Bereichen Projekteam und -organisation sowie Analyse und Herangehensweise zu erwarten. Dabei könne das Büro auf erfahrene und kompetente Mitarbeiter/innen zurückgreifen. Auch die Herangehensweise beim Quartiersmanagement überzeug durch das „Abholen“ der unterschiedlichen Zielgruppen, ebenso die Berücksichtigung der praktischen Bestandteile im Quartiersmanagement wie Sicherheit und Ordnung. Schließlich überzeuge das Selbstverständnis des Quartiersmanagers als „Kümmerer vor Ort“. Und im Hinblick auf den Grundsatz der Trägervielfallt, der in der Sozialen Arbeit gilt, kommt damit ein neuer Akteur in den Stadtteil, der alte bestehende Strukturen mit einem fachlichen und objektiven Blick unter die Lupe nimmt und die Lebensqualität im Stadtteil voranbringt.
Vor den Sommerferien ist eine Auftaktveranstaltung mit der Stadt als Auftragsgeber geplant. Neben Projektstrukturierung, Bestandsaufnahme vor Ort und Auswertung der vorhandenen Unterlagen geht es dabei auch um Analysen zu sozialen und räumlichen Gegebenheiten. Nach der Vorstellung in den städtischen Gremien soll es dann eine Veranstaltung für Bürger mit Workshops in Themengruppen geben. Dabei geht es um die Ermittlung zentraler Handlungsfelder und die Aufstellung erster Einzelmaßnahmen und Schlüsselprojekte.Die Erstellung des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts und der Quartiersmanagements hatte die Stadt gemeinsam mit einem Büro ausgeschrieben. Verschiedene Bürogemeinschaften hatten ihr Interesse bekundet, vier wurden zur Angebotsaufgabe aufgefordert und zur Vergabeverhandlung eingeladen. Die einzelnen Bewerbergemeinschaften stellten sich dabei vor. Das Auswahlgremium sprach sich abschließend für das Büro Rittmannsperger in Zusammenarbeit mit QURBAN aus. Der Magistrat folgte dieser Empfehlung.
Die Stadt Limburg war Ende 2017 in das Förderprogramm „Soziale Stadt“ aufgenommen worden. Das Programm soll über zehn Jahre helfen, Stadtteile nachhaltig zu entwickeln und dort die Lebensbedingungen zu verbessern. Zusammen mit Limburg waren noch die Städte Bürstadt, Frankfurt, Gießen, Offenbach und Wiesbaden mit Stadtteilen oder Quartieren neu in das Programm mit aufgenommen worden.