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Datum: 28.09.2022

»Die Vergessenen: Eine Stadt schaut hin« zu Besuch in den Kunstsammlungen

Mit Fotografien von Alea Horst zum Thema Kinder endet das Ausstellungsjahr 2022 in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg. 

„Die Kunstsammlungen das erste Mal dieses Jahr wieder mit einer Vernissage zu eröffnen, bereitet mir eine große Freude. Auch wenn das Thema ein sehr Eindringliches und Ernstes ist, sollten wir hinschauen, denn es geht um die Zukunft der Kinder und unserer Gesellschaft“, erklärt Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg.

Während nichts mehr ging in der Corona-Krise 2021, entwickelte sich in Limburg und Diez ein herausragendes Bürgerprojekt mit Bildern von Alea Horst.

Die Ausstellung „Die Vergessenen: Eine Stadt schaut hin“ kommt nach Leipzig, Trier und Zwickau vom 30. September bis zum 20. November 2022 wieder in die Heimat zurück nach Limburg.

Auf der Webseite www.ausstellung-dievergessenen.de steht:“ Die Vergessenen ist eine Hommage an die Menschen, über die wir zwar immer wieder berichten, reden und urteilen, aber dennoch dann unserer Ohnmacht verfallen und sie schnell wieder vergessen“.

Das soll die Art der Ausstellung verhindern. Audio-visuelle Angebote und interaktive Komponenten sollen möglichst viele Menschen, Institutionen und Organisation integrieren, um gemeinschaftlich genauer hinzuschauen und sich mit dem Thema der Ausstellung auseinandersetzen zu können.

Am Freitag, 30. September, um 19 Uhr findet die Vernissage in den Kunstsammlungen statt. Eröffnet wird die Ausstellung von Dr. Marius Hahn und Bernd Hinrichs, Vorstand des Gemeinwohl Ökonomie-Verein Rhein-Main, der einen Vortrag hält.

Alea Horst lebt in Reckenroth und geht seit Jahren dahin, wo Krieg und Not herrschen. Selbst nach der Machtübernahme der Taliban, als die meisten Institutionen abgereist waren, hat sie einen Weg über die pakistanische Grenze gefunden, um Nothilfe zu leisten. Auf ihren Reisen entstehen ausdrucksstarke und eindringliche Bilder. Die Fotografin versteht es, den Betrachter unaufdringlich zu berühren und ein Gefühl dafür zu geben, dass es sich bei dem Thema Flucht um Menschen und Schicksale handelt und nicht um Fotos und Zahlen aus den Medien.

Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und dem Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V. lädt zu einem kostenfreien Besuch der Ausstellung ein.

Das Museum ist nicht barrierefrei und zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 14 Uhr, Donnerstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr. Dauer der Präsentation: bis zum 20. November 2022. Weitere Informationen: www.kunstsammlungen-limburg.de

Der Verein „gemeinsam zusammen e. V.“ lädt ergänzend zu folgenden Veranstaltungen ein:

8. Oktober, 11.00 Uhr: Mahnmal in Limburg

Künstlerisches Mahnmal an verschiedenen Plätzen in Limburg in Gedenken an die 24.000 verstorbenen Menschen im Mittelmeer seit dem Jahr 2014. Musik von Matthias Frey und weiteren Musikern sowie ein Vortrag der Menschenrechtsaktivisten Alea Horst und Gerhard Trabert laden zur Bühne im Serenadenhof (zwischen Anna-Kirche und Stadthalle) ein.

14. Oktober 2022, 18 Uhr: Gemeinsam aktiv im Kalkwerk (Schaumburger Str. 19)

Um die Frage „Aber was können wir tun?“ zu beantworten, stellen sich regionale Institutionen vor, die auf unterschiedliche Weisen einen Beitrag für das Gemeinwohl leisten. Es wird bunt und musikalisch.

17.11.2022, 18 Uhr: Onlinelesung aus dem aktuellen Buch von Alea Horst: „Manchmal male ich ein Haus für uns - Europas vergessene Kinder“

Ein Haus, ein Badezimmer mit Dusche – von solchen Dingen kann die 10-jährige Tajala aus Afghanistan nur träumen oder malen. Denn sie musste fliehen und ist im Flüchtlingslager Kara Tepe auf Lesbos gestrandet. Die Fotografin und Nothelferin Alea Horst hat dort mit ihr und anderen Kindern gesprochen, hat sie nach ihrem Alltag im Lager gefragt, nach ihren Erlebnissen, Ängsten und Träumen, auch nach ihrem Lieblingswitz. Entstanden ist eine herzergreifende Sammlung aus Porträts, Momentaufnahmen und dramatischen, aber auch hoffnungsvollen Berichten.

Die begnadete Fotografin gibt den Camp-Kindern mit diesem Buch Gesicht und Stimme. Der Illustrator Mehrdad Zaeri, selbst einst aus dem Iran geflüchtet, visualisiert die Sehnsüchte in stimmungsvollen Vignetten (Klett Kinderbuch Verlag GmbH). Ein lesenswertes Buch. Nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. Altersempfehlung ab 8 Jahren, Lehrplanempfehlung: 5. und 6. Klassen.

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