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Hadamar-Gespräche: Die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenschein

Am Donnerstag, 21. November, findet um 19 Uhr der vierte diesjährige Vortrag in der Reihe „Hadamar-Gespräche – zu Medizingeschichte, Nationalsozialismus und den Folgen“ statt, die gemeinsam von der Gedenkstätte Hadamar und dem Stadtarchiv der Stadt Limburg veranstaltet wird.
Hagen Markwardt spricht über „Die Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein: Ein Ort der nationalsozialistischen Krankenmorde“. Pirna-Sonnenstein in Sachsen gehörte, wie die Tötungsanstalt Hadamar, zu den sechs zentralen Mordeinrichtungen der nationalsozialistischen „Euthanasie“. Während dieser sogenannten „Aktion T4“ wurden Patientinnen und Patienten in Gaskammern ermordet.

In Pirna-Sonnenstein begannen die Morde bereits 1940. Im Vortrag wird insbesondere nach der Bedeutung Pirna-Sonnensteins innerhalb des Systems der NS-Krankenmorde sowie bei der Ermordung von arbeitsunfähigen KZ-Häftlingen im Rahmen der „Sonderbehandlung 14f13“ gefragt. Auch bei Opfern aus Limburg taucht Pirna-Sonnenschein als Todesort auf. Ein Nachtrag im Geburtsregister für Karl Heinz Grill, geb. 1913 in Limburg, weist Pirna-Sonnenschein als Todesort auf, der Todestag war auf den 23. März 1941 datiert worden. Die Nachricht an die Eltern war falsch, Grill wurde tatsächlich zwei Wochen zuvor in Hadamar ermordet.  

Hagen Markwardt ist Historiker und arbeitet als wissenschaftlicher Referent in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein.

Veranstaltungsort: Sitzungssaal des Limburger Rathauses (Altbau), Werner-Senger-Straße 10, Limburg. Der Eintritt ist frei. Weitere Auskünfte erteilt Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker, Tel. 06431/203368, Email: christoph.waldecker@stadt.limburg.de

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