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Datum: 02.07.2020

Ein Streetworker für Limburg

Limburg soll einen Streetworker oder eine Streetworkerin bekommen. Das hat die Stadtverordnetenversammlung in ihrer jüngsten Sitzung entschieden und den Sperrvermerk auf die im Haushalt eingestellten Mittel zur Finanzierung der Stelle aufgehoben. Streetwork ist der englische Begriff für Straßensozialarbeit. Dabei geht es darum, den Zugang zu Menschen, die als problematisch wahrgenommen werden, herzustellen. Im Mittelpunkt steht dabei die Zielgruppe Jugendliche und junge Erwachsenen bis zum 27. Lebensjahr.

Hintergrund sind mehrere Vorfälle rund um den Limburger Bahnhofsplatz, der auch in einer Studie zum subjektiven Sicherheitsgefühl der Limburgerinnen und Limburger als Angstraum genannt wurde. Daher wurde dort die Präsenz von Polizei und Ordnungsamt verstärkt.  „Sozialarbeit kann diese Maßnahmen ergänzen und präventiv wirken. Damit ergänzen wir unser Sicherheitskonzept für Limburg um eine weitere Säule. Eine Zusammenarbeit mit Polizei und Ordnungsamt ist auch über das Projekt KOMPASS angedacht“, sagt der 1. Stadtrat Michael Stanke.

Streetwork soll die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Situationen abholen, wo sie gerade sind und sie unterstützen. Dies kann die Vermittlung von Hilfsangeboten sein, aber auch die Schaffung von Räumen und Angeboten für Jugendliche, damit sie ihre Freizeit sinnvoll gestalten können. „Ziel ist es, junge Menschen in riskanten Lebenslagen durch Verständnis und Anerkennung ihrer Lebensrealitäten zu integrieren“, sagt der Leiter der städtischen Abteilung für Kinder- und Jugendarbeit Christian Spiegelberg.

„Frühwarnsystem“ schaffen

Ein wichtiges Element ist dabei die Vernetzung des Streetworkers oder der Streetworkerin, beispielsweise mit Schulen, der Kulturenwerkstatt, der Kreisverwaltung, den Moscheegemeinden, der Lebenshilfe oder der Caritas. Dadurch soll eine Art „Frühwarnsystem“ entstehen, um schwelende Konflikte rechtzeitig zu erkennen und dann gegenzusteuern. Gleichzeitig sollen die Angebote für die Jugendlichen aufeinander abgestimmt werden.

Ein weiteres Element ist die Schaffung von Plätzen und Räumen für Jugendliche. Etabliert hat sich beispielsweise bereits der Bikepark „Im Großen Rohr“. Gemeinsam mit den Jugendlichen soll dieser ausgebaut und das Angebot zum Beispiel mit der Reparaturen von Fahrrädern, Fahrradtraining oder dem Herstellen von Sprungelementen ergänzt werden.

Plätze und Räume

In Blumenrod könnte ein Jugendpark auf den städtischen Flächen entstehen. Aktuell wird das Areal bereits von der Graffitiszene genutzt, könnte aber über das Förderprogramm „Soziale Stadt“ ausgedehnt werden. Aktivitäten wie Open Air Kino, Graffiti- oder Bikerworkshops sind denkbar. Auch ein Jugendcafé in Kooperation mit einer Schule wäre dort denkbar. Ein solches Café bietet günstige Versorgungsmöglichkeiten für Schülerinnen und Schüler nach der Schulzeit und ermöglichst gleichzeitig den Zugang zu den Jugendlichen um weitere Angebote zu entwickeln. Ziel soll es sein, dass die Jugendlichen eigenständig den Verkauf, die Bestellungen und Abrechnungen organisieren. 

Im Tal Josaphat könnte ein Jugendraum im Freien entstehen. Da sich dort Jugendliche bereits regelmäßig treffen, kann der Streetworker oder die Streetworkerin mit ihnen ins Gespräch kommen und gemeinsam weitere Projekte erarbeiten. 

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