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Datum: 24.08.2022

Dietkirchen: 32 Container bilden einen Kindergarten

Wenn die Kleinen Anfang September in Dietkirchen wieder in den Kindergarten gehen, dann müssen sie einen anderen Weg einschlagen. Statt in den Gartenweg im Tal geht es auf die Höhe in die Nähe des Dorfgemeinschaftshauses. Dort ist ein Team gerade dabei, den neuen Kindergarten aus Containern zusammenzustellen.

32 dieser Gebilde, jedes einzelne davon 6,10 Meter lang und 2,44 Meter breit (das etwas außergewöhnliche Maß geht auf das englische Längenmaß Foot zurück) setzen sich zu dem neuen Kindergarten zusammen, der ab Anfang September als Übergangslösung zur Verfügung steht, bis das neue Gebäude am alten Standort errichtet ist.

Mit einem Autokran werden die einzelnen Container dicht an dicht gestellt, ein wenig nachjustieren lässt sich das noch mit einem langen Hebeeisen. Aber das passt meist schon. Am Donnerstag soll das Aufstellen der Container abgeschlossen werden. Anschließend sind die Stoßstellen der Container noch mit Decken- und Bodenbelägen zu versehen; bei den in der Mitte als Flur verlaufenden Containern sind diese Arbeiten flächendeckend auszuführen.

Kindergarten für drei Gruppen

„In der vergangenen Woche wurde das Stellen der Container vorbereitet, in dem zahlreiche Einzelfundamente errichtet wurden“, sagt Volkmar Gundermann, Leiter des Stadtbauamts. Auf den Einzelfundamenten setzen die Container auf. Zugleich dienen die Einzelfundamente aus übereinander gesetzten Betonplatten als Höhenausgleich. Auf dem Platz ist ein Gefälle von rund 45 Zentimeter auszugleichen. Die Containeranlage breitet sich über 22 Parkplätze und die damit verbundene Rangierflächen aus. Der Übergangs-Kindergarten wird, bevor er in Betrieb geht, noch mit einem Bauzaun umstellt, so dass noch einige Parkplätze zusätzlich belegt werden.

Der Kindergarten wird drei Gruppenräume zur Verfügung stellen, zu jedem Gruppenraum kommt noch ein Integrationsraum und ein Sanitärcontainer. Selbstverständlich verfügt die Einrichtung über Küche und Essraum sowie über einen Personalraum und ein Büro, zwei bis drei Abstellräume runden das Raumprogramm ab.

Nach Angaben von Volkmar Gundermann sollen in den Containern zunächst einmal die bisher genutzten Möbel übernommen werden, der Umzug ist für Ende des Monats vorgesehen. Im Essensraum gibt es neue Tische und Stühle, die dann auch in dem noch zu bauenden Kindergarten eingesetzt werden sollen. Die Küche besteht vor allem aus Bestandteilen von Küchen aus Dorfgemeinschaftshäusern, die aktuell nicht genutzt werden. Zum Konzept gehört auch, dass der große Saal im benachbarten Dorfgemeinschaftshaus den Kindern als Mehrzweckraum zur Verfügung steht.

Abriss des alten Gebäudes

Auch im Außenbereich ist Hand angelegt worden beziehungsweise wird es noch Ergänzungen geben. Der Spielplatz am Dorfgemeinschaftshaus hat noch einen Sicherheitscheck durchlaufen, eine Schaukel ist daraufhin erneuert worden. Zudem sind noch weitere Spielgeräte hinzugekommen. Was noch kommt sind Sonnensegel und Sandkästen ganz in die Nähe der Container.

Natürlich ist die Anlage an Strom und Wasser sowie Abwasser anzuschließen. Entsprechende Möglichkeiten sind vorhanden oder wurden geschaffen, so dass zu Beginn des neuen Kindergartenjahres die Container bezugsfertig sein müssten. Die Stadt investiert rund 380.000 Euro in die Übergangslösung.

Nach Angaben des Bauamtsleiters soll mit dem Abriss des bestehenden Kindergartengebäudes am 10. Oktober begonnen werden. Der Neubau soll auf dem gleichen Gelände entstehen. Dabei stellt sich die Herausforderung, den Bestand an älteren Bäumen sowohl beim Abriss wie beim Neubau möglichst nicht zu schädigen.

„Das sind nun nicht zu übersehende Signale, dass es uns mit dem Neubau wirklich ernst ist und das Projekt mit Nachdruck verfolgt wird“, macht der 1. Stadtrat Michael Stanke deutlich. Kritik musste sich die Stadt wegen der Dauer des Verfahrens durchaus anhören, allerdings verweist Stanke dabei auch auf Rahmenbedingungen, auf die die Stadt keinen Einfluss hat. So liegt ein zuvor favorisierter Standort für einen neuen Kindergarten nicht weit genug von einer Hochspannungsleitung entfernt. Der zulässige Abstand ist nach dem Landesentwicklungsplan von 2020 auf mindestens 400 Meter festgeschrieben, der geplante Standort liegt näher an der Leitung.

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