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Datum: 03.06.2020

72.240 Euro für Citylogistik Limburg

72.240 Euro – Das ist die Summe, die auf dem jüngsten Förderbescheid steht, den die Stadt Limburg erhalten hat. Das Geld kommt vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) und fördert das Projekt „Citylogistik“ zu 70 Prozent. „Das ist ein weiter Baustein für eine bessere Luft in Limburg“, sagt Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Auch im Bezug auf den bevorstehenden Gerichtstermin wegen eines Dieselfahrverbots sei die Umsetzung der Citylogistik ein wichtiger Schritt. Vor Gericht wird über eine Klage der Deutschen Umwelthilfe, die ein Dieselfahrverbot für Limburg zum Ziel hat entschieden. Beklagt wird das Land Hessen.

Unter Citylogistik versteht man Konzepte, die den Güterverkehr in einer Stadt wirtschaftlicher machen, also auch für weniger Schadstoffe wie Stickoxide sorgen.

Unter Güterverkehr werden Kurier, Express- und Paketdienste mit den Zielen im Einzelhandel, Privatpersonen, der Gastronomie oder Einrichtungen des Gesundheitswesens zusammengefasst, aber auch Fahrten von Handwerkern im Rahmen ihrer Auftragsabwicklung.

Arbeitskreis mit betroffenen Akteuren gegründet

Ende 2019 hat die Stadt Limburg den Antrag für das Fördergeld gestellt. Im Hintergrund liefen seitdem schon vorbereitete Maßnahmen, wie ein Interessenbekundungsverfahren. Dabei sollten sich Unternehmen melden, die ein Citylogistikkonzept für die Stadt Limburg erstellen können und wollen. Insgesamt acht Bewerbungen sind bei der Stadt eingegangen und wurden nun nach dem Erhalt des Förderbescheides aufgefordert ein Angebot abzugeben.

Auch ein Arbeitskreis mit den betroffenen Akteuren wurde ins Leben gerufen, um genau diejenige einzubeziehen, die am städtischen Verkehr beteiligt sind. Besonders engagiert ist hier der City-Ring, aber auch die Mitglieder des Altstadtkreis, der Industrie- und Handelskammer, der Handwerkskammer sowie die verschiedenen Ämter der Stadtverwaltung. Zusätzlich wird es regelmäßige Infoveranstaltungen für politische Vertreter geben, bei denen weitere Ideen und Anregungen eingebracht werden können.

Geplant ist es, bis Mitte 2021 das Citylogistik-Konzept zu erarbeiten. Das Konzept analysiert die aktuellen Waren- und Verkehrsströme in Alt- und Innenstadt (bis zur Bahnlinie mit dem Einkaufszentrum) und schlägt Verbesserungen vor. Dies kann eine veränderte Feinverteilung in den innerstädtischen Bereichen sein oder auch steuernde Elemente, wie Anreize zur Nutzung emissionsfreier Lieferketten und Fahrzeuge oder aber Zufahrtbeschränkungen. Denkbar sind auch sogenannten Mikrohubs, also Stellen, an denen Pakete und Ware umgeladen wird vom Verbrenner auf E-Fahrzeuge wie Lastenräder.

Der nächste Schritt ist dann die Umsetzung eines Modellprojekts aus dem Konzept, beispielsweise der Einsatz von Lastenrädern in einem bestimmten Wirtschaftszweig. Diese Maßnahme wird dann wissenschaftlich begleitet und ausgewertet, denn bisher werden Citylogistik-Konzepte überwiegend in Großstädten eingesetzt. Die wissenschaftliche Auswertung soll Auskunft darüber geben, wie solche Konzepte auch in kleinen und mittleren Städten wie Limburg funktionieren können.

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