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Stadthaus

Über 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Limburger Stadtverwaltung haben ihren Arbeitsplatz etwas abseits der Innenstadt, auf der Dietkircher Höhe.

Anfang Dezember 2019 startete der Umzug aus dem Neuen Rathaus in der Stadtmitte, Ende Januar 2020 sollen die letzten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an dem neuen Standort sein. Dort befindet sich die Stadt in enger Nachbarschaft mit dem Bistum Limburg, mit der Grundstücksgesellschaft Egenolf sowie dem Arzneimittelhersteller Fidelio Healthcare. Der zusammenhängende Komplex führt die Bezeichnung Campus Limburg.

Was sich heute die Stadt, das Bistum sowie die beiden Unternehmen als Eigentümer teilen, befand sich über vier Jahrzehnte in der Hand von Mundipharma, der europäischen Tochter des amerikanischen Pharmakonzerns Purdue. Die Stadt (Verwaltungsgebäude II, Conference Center sowie Freiflächen) und das Bistum (Verwaltungsgebäude I) erwarben das Areal im August 2018 für 7,2 Millionen Euro (Stadt) und 3,7 Millionen Euro (Bistum); die Produktionsanlagen und das entsprechende Gebäude übernahm das Unternehmen Fidelio Healthcare. Im April 2019 stimmte die Stadtverordnetenversammlung dann einem Verkauf des Conference Centers an die Egenolf-Grundstücksgesellschaft zu, als Kaufpreis wurden 2,2 Millionen Euro vereinbart.

Zu dem Konzept neuer Verwaltungssitz für die Stadtverwaltung gehört auch, dass das Rathaus am Standort Altes Rathaus in der Stadtmitte bleibt. Dort soll ein Bürgerbüro zu einer modernen Anlaufstelle werden, die einen Großteil der Dienstleistungen anbietet. Das bisherige „Neue Rathaus“ soll verkauft werden und für eine neue Nutzung zur Verfügung stehen. In der Innenstadt bleiben neben dem künftigen Bürgerbüro zudem die Verwaltungsstandorte Brüderhaus (Amt für soziale Angelegenheiten, Standesamt), die ehemalige Bahnmeisterei (Ordnungsamt), das Historische Rathaus (Kulturamt) sowie das Schloss (Stadtarchiv). 

Dienststellen & Öffnungszeiten

Historie

Mundipharma startet in Limburg

1975 startete Mundipharma seine Produktion an dem Standort in Limburg; zuvor war das Unternehmen bereits in Frankfurt. Die offizielle Einweihung war 1976. Die Produktionshalle wurde nach den Entwürfen des Architekten Marcel Breuer gebaut und steht unter Denkmalschutz. Der Standort wurde immer weiter ausgebaut, die Verwaltungsgebäude kamen hinzu, das sogenannte Conference Center und das Verwaltungsgebäude II als letzte Erweiterungen im Jahr 2010. Das Unternehmen entwickelte sich stetig. Mit 150 Arbeitsplätzen wurde begonnen, in seinen Spitzenzeiten beschäftigte Mundipharma über 700 Mitarbeiter, viele davon im Vertrieb.

Mundipharma kündigt Rückzug aus Limburg an

Völlig überraschend kam am 21. März 2017 die Ankündigung der Geschäftsführung, wonach das Unternehmen den Standort Limburg verlassen und die Produktion in Deutschland komplett aufgeben will. Über 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zu diesem Zeitpunkt in dem Unternehmen beschäftigt. Forderungen und Aktionen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach Beibehaltung des Standorts bleiben ohne Erfolg, das Unternehmen setzt auf Verkauf.

Stadt und Bistum übernehmen Verwaltungsgebäude

Am 2. März 2018 treten Bürgermeister Dr. Marius Hahn und der 1. Stadtrat Michael Stanke mit der Idee an die Öffentlichkeit, die Verwaltungsgebäude des Pharmaunternehmens zu übernehmen. Dabei setzten die beiden Vertreter der Stadt auf einen Partner, das Bistum. Stadt wie Bistum suchen neue Räume für ihre Verwaltungen. Das Neue Rathaus der Stadt ist ein Sanierungsfall, das Bistum verfügt mit dem Katharina-Kasper-Haus sowie dem Haus der Dienste am Rossmarkt über Immobilien mit erheblichen Investitionsbedarf und teilweise erhebliche Altlasten.

Die Stadtverordnetenversammlung ermächtigt daraufhin den Magistrat in ihrer Märzsitzung mit deutlicher Mehrheit, zu verhandeln. Im Juli gibt es dann ein klares Signal des Bistums, das Verwaltungsgebäude I zu erwerben. Nach intensiven Beratungen und Vergleichen (Sanierung des Rathauses, Neubau des Rathauses und mehr) stimmt die Stadtverordnetenversammlung mit einer Mehrheit von 33:10-Stimmen im August 2018 für den Ankauf des Areals. Das Verwaltungsgebäude II soll neuer Sitz der Verwaltung werden, für das Conference Center werden zu diesem Zeitpunkt noch Nutzungen überlegt und sollen Mieter gesucht werden. Allerdings gibt es in den darauffolgenden Monaten auch Interesse an einem Kauf. Im April 2019 stimmte die Stadtverordnetenversammlung dann einem Verkauf des Conference Centers an die Egenolf-Grundstücksgesellschaft zu, als Kaufpreis wurden 2,2 Millionen Euro vereinbart.

Neue Namen für Straße und Areal

Die neuen Eigentümer sind sich schnell darüber einig, dass das Areal eine gemeinsame Bezeichnung benötigt sowie eine neue Straße und eine Adresse mit der Postleitzahl 65549. Die vier neuen Eigentümer rufen daher in den Sommerferien 2019 zu einem öffentlichen Namenswettbewerb auf, um eine Straße sowie das Areal zu benennen. Am Ende des Wettbewerbs entscheidet eine Jury über 227 Vorschläge für einen Straßennamen und 235 Vorschläge für eine Arealsbezeichnung. Der Komplex erhält den Namen „Campus Limburg“, die neue Straße den Namen „Über der Lahn“.     

 

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