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Datum: 15.06.2020

Viele Baustellen für eine bessere Luft in Limburg

Der Green City Plan wurde als Maßnahmenpaket im Sofortprogramm Saubere Luft 2020 des Bundes von der Stadtverordnetenversammlung am 27. August 2018 beschlossen. Über das Programm erhält die Stadt Fördergelder vom Bund. Der Magistrat wurde nun davon in Kenntnis gesetzt, was dazu jüngst umgesetzt wurde: „Das Thema Verkehr ist sehr komplex. Verbesserungen in absehbarer Zeit sind nur durch viele kleine einzelne Vorhaben und Projekte zu erreichen“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich. Das werde auch deutlich bei dem Blick auf die Vorhaben im Zusammenhang mit dem Green-City-Plan. Viele „Baustellen“ mit unterschiedlichen Beteiligten. „Wir sind auf einem guten Weg“, ist der Bürgermeister überzeugt.

Der aktuelle Stand: Der 2017 in Betrieb gegangene Verkehrsleitrechner soll mit zusätzlichen Daten gefüttert und zu einem Verkehrsleitsystem ausgebaut werden. Die vorbereitenden Arbeiten laufen. Dieses System soll schließlich über Infotafeln wichtige Informationen über den Verkehrsfluss in der Innenstadt an die Autofahrerinnen und -fahrer weitergeben. Hier sind weitere Abstimmungsgespräche mit den Verkehrsträgern (Landkreis, Land, Hessen Mobil) notwendig.

In Abstimmung mit der EVL werden aktuell in allen Stadtteilen weitere Standorte für Ladesäulen für Elektrofahrzeuge geplant. Noch in diesem Jahr sollen die Säulen installiert werden. Des Weiteren werden Standorte für E-Carsharing und für Mobilitätsstationen in allen Stadtteilen und in Blumenrod geplant. Die Stadt selbst hat zwei E-Lastenräder angeschafft und baut ihre Fahrzeugflotte mit E-Antrieb weiter aus.

Förderbescheide liegen vor

Die Stadtverwaltung erarbeitet ein betriebliches Mobilitätsmanagement. Dazu läuft aktuell eine Umfrage unter den Mitarbeitern, um die Grundlagen zu ermitteln. Auch andere Unternehmen sollen diesbezüglich beraten werden.

Aktuell laufen Vorbereitungen für ein City-Logistik-Konzept in der Innenstadt. Dazu wurde im Vorfeld ein Arbeitskreis mit CityRing, IHK und dem Altstadtkreis ins Leben gerufen, ein Interessebekundungsverfahren hat stattgefunden und die Erstellung eines Konzepts kann jetzt ausgeschrieben werden, da nun der Förderbescheid vorliegt.

Für die Erneuerung des Parkleitsystems in der Innenstadt ist im Haushalt eine Anlaufrate in Höhe von 180.000 Euro vorgesehen, weitere 60.000 Euro für ein Konzept zum Straßenparkraum und seiner Bewirtschaftung. Ziel ist es, den Parksuchverkehr zu reduzieren. Das Konzept wird in Kürze ausgeschrieben, nachdem nun der Förderbescheid vorliegt.

Auftrag vergeben

Für ein Fahrradparkhaus laufen aktuell Gespräche mit möglichen privaten Anbietern. Zudem ist ein Förderantrag für die Erstellung eines Radverkehrskonzepts beim Land gestellt worden. Mit Hilfe des Konzepts sollen Lücken im Wegesystem geschlossen, neue Wege sowie Abstellanlagen im gesamten Stadtgebiet geplant werden.

Seit März sind die Busse der Stadtlinie nach der neuesten Euro 6-Norm unterwegs und eine neue Buslinie verstärkt die Verbindung zwischen der Innenstadt und der Dietkircher Höhe.

Die Planung für dynamische Fahrgastinformationen sind abgeschlossen. Der Auftrag für die Installation der Anlagen für Nutzer des öffentlichen Personenverkehrs ist vergeben und die Anlagen sollen bis Ende September in Betrieb genommen werden (sieben in der Innenstadt, sieben in den Stadtteilen).

Anrufsammeltaxi ausweiten

Geplant ist ein digitales Mobilitätsportal. Dazu laufen aktuell Abstimmungsgespräche mit dem RMV bezüglich einer Fortentwicklung der RMV-App.

Das Anrufsammeltaxi soll zum On-Demand-Angebot ausgeweitet werden. Jeder kann damit per Telefon, Internet oder App ein Auto oder einen Kleinbus bestellen und wird zu hunderten Haltepunkte im Stadtgebiet gebracht. Ein Fahrplan oder feste Linien sind nicht notwendig. Eine spezielle Software entwickelt jede Route individuell und sorgt dafür, dass der Fahrgast in weniger als 15 Minuten an seinem Wunschpunkt einsteigen kann. Fahrgäste mit dem gleichen oder einem ähnlichen Weg teilen sich dabei das Fahrzeug.

Bereits umgesetzt

Im Rahmen des Green-City-Plans sind bereits verschiedene Maßnahmen umgesetzt worden, die die Schadstoffbelastung in der Innenstadt reduzieren sollen. Zusammen mit der EVL wurde ein E-Carsharingangebot aufgebaut, das die Verwaltung auch selbst nutzt. Das Jobticket sowie eBike-Leasing für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind eingeführt und werden rege genutzt.

Das Angebot des Anrufsammeltaxis wurde deutlich kundenfreundlicher gestaltet und durch ein Anschlusslinientaxi ergänzt.

Verschiedene Lücken im Radwegenetz der Innenstadt wurden bereits geschlossen. Neue, benutzerfreundliche Abstellanlagen werden im Stadtgebiet aufgestellt, in ICE-Parkhaus wurden neue Fahrradboxen mit Stromanschluss aufgestellt.

Mit verschiedenen Kampagnen wurde auf das Thema der Luftbelastung hingewiesen und auch Lösungsvorschläge aufgezeigt, beispielsweise die Kampagnen für den Radverkehr „Stadtradeln“ „Mit dem Rad zum Arbeit“ und der jährliche Fahrradaktionstag, bei denen es steigende Teilnehmerzahlen gibt. In diesem Jahr musste aufgrund der Pandemie auf die vorgenannten Veranstaltungen verzichtet werden. Auch das Anrufsammeltaxi wurde mit einer Kampagne bekannter gemacht und wird seitdem sehr gut angenommen. Die jüngste Kampagne ist „Frischer Wind für Limburg (Infos unter www.limburg.de/frischer-wind).

 

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