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Datum: 23.03.2021

Online-Umfrage zur Gestaltung des Schlossgartens

Wie soll der Garten unterhalb des Limburger Schlosses künftig gestaltet werden? Alle Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ihre Meinung abzugeben. Die Stadt hat dazu eine Online-Bürgerbeteiligung eingerichtet unter www.limburg.de/schlossgarten

Bei der Bürgerbeteiligung kann das vorgeschlagene Konzept beurteilt werden und es wird abgefragt, wer Interesse hat, sich beim Bürgerweinberg zu beteiligen und wer Lust hat, eine Fläche für Urban Gardening zu pachten. Unter dem angegebenen Link wird das Konzept mit Texten, Bildern und einem zweiminütigen Animationsfilm vorgestellt. Die Umfrage läuft vom bis 9. Mai 2021. Die Teilnahme dauert maximal zehn Minuten.

Historisch gesehen diente der Garten hinter dem Schloss in den vergangenen 120 Jahren überwiegend als Küchen- und Kräutergarten. In der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts geriet er in Vergessenheit und wuchs zunehmend zu. Nun wurde ein erstes Gestaltungs- und Nutzungskonzept entwickelt, welches einmal eine Dreiteilung des Gartens in eine öffentliche Parkanlage, Pachtflächen mit Urban Gardening und einen Bürgerweinberg oder eine Streuobstwiese vorsieht.

Alternativen sind möglich

Als Alternative dazu sind auch kostengünstigere Varianten möglich, die auf den öffentlichen Teil des Gartens verzichtet und lediglich eine Umwandlung zum Bürgerweinberg, zu Urban Gardening oder zur Streuobstwiese bedeutet. Der Ortsbeirat Innenstadt hatte die Prüfung von kostengünstigeren Varianten angeregt.

Innovative, klimaresistente und nachhaltige Konzepte für die Bepflanzung und Bewässerung sollen mit geplant werden.

Bürgermeister Dr. Marius Hahn spricht sich für die Variante mit Zugang für die Öffentlichkeit aus. Sein Ziel ist es, einen Ort zum Verweilen für Einheimische und Touristen zu schaffen. „Der Blick über Teile der Altstadt, ins Lahntal und zum Greifenberg ist von hier aus einmalig“, sagt Hahn und will mit der Öffnung des Schlossgartens an die Umgestaltung des nahegelegenen Domplateaus anknüpfen. Der erste Bauabschnitt mit dem Domherrenfriedhof und dem Lahnbalkon wurde 2019 umgestaltet.

Wohnortnahe Erholungsflächen

„Hier hat sich gezeigt, wie gut die Grünfläche von Bewohnern, Beschäftigte in der Pause oder nach Feierabend sowie Besuchern angenommen wird“, sagt Eva Struhalla, Leiterin des Amtes für Verkehrs- und Landschaftsplanung. Gerade die Pandemie habe gezeigt, wie wertvoll hochwertige, wohnortnahe Erholungsflächen sind. Der zweite Bauabschnitt entlang der Domstraße ist in diesem Jahr an der Reihe. An diesen drei Standorten will Hahn grüne Flächen inmitten der Stadt für Einheimische, Beschäftigte und Touristen schaffen.

Zentraler Gegenstand dieser Variante des Konzepts für den Schlossgarten ist eine Dreiteilung der Fläche in einen öffentlich zugänglichen Teil als Parkanlage, eine kleine Pachtfläche sowie einen nichtöffentlichen Teil (Steilhang).

Aufteilung des Areals

Der Zugang zum Schlossgarten ist nach dem Konzept vom Mühlberg aus vorgesehen. Ein Durchbruch in der bestehenden Mauer ist dabei notwendig und führt auf die erste von drei Terrassen und in den öffentlichen Teil des Gartens. Die Besucherinnen und Besucher sollen in einer gärtnerisch gestalteten Umgebung Ruhe und Besinnung finden. Denkbar sind Rosen- und Blumenbeete, Blühwiesen, Sonnenliegen und ein mit Spalierobst überdachter Sitzbereich.

Sonnenliegen sollen zum Verweilen einladen und den Blick auf Lahntal und Greifenberg ermöglichen. Zusätzlich sieht das Konzept ein Podest über eine Terrassenmauer vor, das geringfügig in den Steilhang ragt und dadurch einen Blick in Richtung Cahenslytempel auf dem Greifenberg ermöglicht.

Der östliche Teil der dritten Terrasse soll laut Konzept nicht für die breite Öffentlichkeit sein, da er beengt und schwer zugänglich ist. Dort könnte eine Pachtfläche für Urban Gardening (zu Deutsch: Gärtnern in der Stadt) oder eine Fläche zur Förderung von Biodiversität und Artenschutz entstehen. Denkbar sind hier beispielsweise Bienenstöcke, Insektenhotels oder Schwalbenhorste. Die Fläche ist rund 100 Quadratmeter groß.

Weinberg braucht Engagement

Der größte Teil des Schlossgartens liegt im Süden und ist 1.100 Quadratmeter groß. Aufgrund seines Gefälles soll der Hang nicht öffentlich zugänglich sein. Aktuell wird geprüft, ob dort ein Bürgerweinberg nach dem Vorbild von Runkel, Dietkirchen oder Weinähr angelegt werden kann. Dazu wurde Kontakt mit dem Bischöflichen Weingut aufgenommen. Eine Umsetzung hängt jedoch vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger ab. Für den Weinberg werden nach Aussagen des Bischöflichen Weinguts jährlich bis zu 300 Arbeitsstunden benötigt, welche nur mit einem dauerhaften Bürgerengagement zu leisten sind. Denkbar ist laut Konzept auch eine Streuobstwiese mit Halbstammobstbäumen.

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