Sprungziele
Inhalt
Datum: 11.03.2021

Mehr Platz für Fahrräder in der Innenstadt

Der Masterplan Mobilität, mit großer Mehrheit von der Limburger Stadtverordnetenversammlung beschlossen, setzt auf eine Verkehrswende. Während die Stadt beim Verkehr zu Fuß durchaus gut aufgestellt ist, zeigt sich beim Fahrrad noch viel Entwicklungspotential. Verbesserungen sind nicht nur bei fließendem Radverkehr notwendig, sondern auch bei den Abstellmöglichkeiten. Neben den über 50 zusätzlichen Fahrradbügeln, die in der Innenstadt installiert werden sollen, zeichnet sich auch beim Thema Fahrradparkhaus neue Möglichkeiten ab.

Bisher ist die Tiefgarage in der WERKStadt Autos vorbehalten. Das soll sich ändern. Wie Marcel Kremer als Eigentümer des Einkaufs- und Dienstleistungszentrums in einem Gespräch mit Limburgs Bürgermeister Dr. Marius Hahn und Eva Struhalla, Leiterin des Amts für Verkehrs- und Landschaftsplanung, erläuterte, will er dort eine Fläche zur Verfügung stellen, die den Zweirädern vorbehalten sein soll.

„Wir müssen einfach feststellen, dass die Zahl der Radfahrerinnen und Radfahrer in der Innenstadt stetig zunimmt. Ich glaube nicht, dass das nur auf die Corona-Pandemie zurückzuführen ist“, erklärte Kremer in dem Gespräch. Und als Unternehmer habe er großes Interesse daran, dass sich der Standort Innenstadt weiterentwickele. Dazu gehöre es, die Bedingungen für ein doch sehr ressourcenschonendes Verkehrsmittel zu verbessern.

Unter dem Posthof

Was er dem Bürgermeister und der Amtsleiterin vorstellte, befindet sich quasi unter dem Posthof. Dort ließen sich 150 bis 200 Quadratmeter abtrennen und als kostengünstige Abstellanlage für Räder nutzen. Der Zugang zur Innenstadt oder auch direkt zu den Gleisen des Bahnhofs sei möglich. Der Bereich für die Räder muss natürlich von der Autoparkfläche abgetrennt werden. Der Zugang zu der Abstellanlage soll mit elektronischen Schlüsseln sichergestellt werden.

„Die Fläche in der Tiefgarage wäre hervorragend für Dauerparker geeignet“, ist Eva Struhalla überzeugt. Dauerparker bedeutet für sie, dass die Räder während des Arbeitstags dort abgestellt werden oder es in den Wohnungen der Innenstadt nicht genug Platz gibt, um die Räder zu verstauen und sie dann eben in der Tiefgarage stehen. Der Platz bietet sich auch für Bahn-Pendler an, die mit dem Rad zum Bahnhof kommen und dort in den Zug umsteigen.

„Wir brauchen machbare Ideen. Hier sehe ich die Möglichkeit einer schnellen Umsetzung“, zeigt sich Bürgermeister Hahn durchaus angetan von der Idee. Machbare Ideen deshalb, weil in einer dicht bebauten Stadt eben nicht alles machbar ist, was vielleicht wünschenswert ist. Der Masterplan Mobilität sieht zur Stärkung des Radverkehrs ein Parkhaus für Zweiräder in der Nähe des Bahnhofs vor.

Neue Möglichkeiten eröffnen sich

Für die Leiterin der Verkehrs- und Landschaftsplanung im Rathaus ergeben sich durch die Überlegungen für eine Fahrrad-Tiefgarage noch andere Überlegungen. „Die Tiefgarage und das dort vorgesehene Konzept mit einem abschließbaren Zugang ist nichts für Touristen oder Kunden, die einen sicheren Abstellplatz für wenige Stunde suchen“, macht sie deutlich.

Aber indem auf dem WERKStadt-Gelände eine Möglichkeit für Langzeit- und Dauerparker geboten werde, könne die Stadt auf anderen Flächen zum Beispiel konsequent Angebote für Kurzzeitnutzer verwirklichen. Dabei hat Eva Struhalla den Bereich rund um die Parkhäuser in der Eisenbahnstraße und am ZOB Nord im Blick. Dort lassen sich nach ihrer Einschätzung entsprechende Stellplätze schaffen, wobei auch Abstellmöglichkeiten für Pendler aus der Südstadt geschaffen werden sollen. „Was im Masterplan Mobilität mit einem Fahrrad-Parkhaus an einem Standort vorgesehen ist, lässt sich so nun an zwei bis drei verschiedenen Standorten in die Tat umsetzen“, zeigt sich Bürgermeister Marius Hahn zufrieden über die sich abzeichnende Verbesserung.

Partner