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Datum: 10.12.2018

Landesehrenbrief für Willi Oschewsky

Willi Oschewsky ist in Limburg eine Institution, gleich in mehrfacher Hinsicht. Das betrifft alles, was mit Briefmarken zu tun hat, gleichzeitig ist er aber auch ganz eng mit dem Karneval in der Domstadt verbunden. Im Rathaus wurde er nun mit dem Landesehrenbrief und der silbernen Ehrennadel ausgezeichnet.
Ob Richard von Weizsäcker als Regierendem Bürgermeister von Berlin oder Ben Wisch (Sonderbeauftragter des deutschen Bundesregierung Hans-Jürgen Wischnewski ), Oberbürgermeister Walter Wallmann oder Minister Christian Schwarz-Schilling, Willi Oschewsky ist ihnen allen begegnet. Und er ist viel herumgekommen. Die Liebe zu den Briefmarken hat ihn in viele Länder geführt, wo Vorträge hielt und sein Rat gefragt war. „Ich kam überall rum“, sagte er im Rathaus – und er kam immer wieder nach Limburg zurück. In seiner Stadt hat er über Jahrzehnte das Geschehen des Briefmarkenvereins geprägt und dabei auch viel Werbung für die Stadt gemacht, durch Großausstellungen, Sonderstempel und nicht zuletzt durch Briefmarken.

Bürgermeister Dr. Marius Hahn bezeichnete Oschewsky im Rahmen der Überreichung des Landesehrenbriefs als ein Vorbild, das in seinem ehrenamtlichen Engagement sehr breit aufgestellt ist. Auch wenn die Verleihung des Landesehrenbriefs durch den Briefmarkensammler-Verein Limburg beantragt worden sei, könne das Engagement von Oschewsky in Sachen Karneval nicht unerwähnt bleiben. Im Ring Limburger Carneval trug er Verantwortung für insgesamt elf Straßenumzüge, den Rauchclub baute er mit als Abteilung der Kolpingfamilie auf und fungierte dort 22 Jahre als Präsident. Auch beim VfR 07 war der aktiv und im Verkehrs- und Verschönerungsverein war er ebenfalls einige Jahre im Vorstand dabei.

Dom als Briefmarke

Seine große Leidenschaft ist jedoch die Philatelie. Seit 1967 ist er Mitglied im Briefmarkensammler-Verein Limburg und im Jahr 1970 begann er dort seine Vorstandstätigkeit, als er unter anderem die Ämter des Kassenwarts und Schriftführers übernahm. „Da sind alles sehr arbeitsintensive Aufgaben. So etwas wird es heute wohl kaum noch geben“, machte der Bürgermeister deutlich. Der Neue im Vorstand übernahm die Organisation und Durchführung nationaler und internationaler Briefmarken-Großausstellungen in Limburg und schrieb damit auch ein Stück Zeitgeschichte. 1983 präsentierte sich in Limburg erstmalig die DDR-Postvertretung auf dem Boden der Bundesrepublik Deutschland während einer nationalen Postwertzeichenausstellung.

Gleichzeitig war die Ausstellung auch ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Sonderbriefmarke „Limburger Dom“. Schirmherr der Ausstellung war der damalige Postminister Christian Schwarz-Schilling. Und Oschewsky nutzte die Gelegenheit, um auf die Sonderbriefmarke „Limburger Dom“ hinzuwirken. Nach Antragsstellung und Genehmigung erschien diese 1985. „Die Briefmarke ist zur künstlerisch wertvollsten Marke des Jahres 1985 gekürt worden“, vermerkte Oschewsky nicht ohne Stolz. 1987 wählten ihn die Mitglieder schließlich zum Vorsitzenden.

Neue Akzente gesetzt

Unter der Regie des Geehrten beschritt der Verein neue Wege der Jugendarbeit, rief eine eigene Nachwuchsgruppe ins Leben und informierte die Mitglieder mit einer regelmäßig erscheinenden Vereinszeitschrift. Nach der Wiedervereinigung war Oschewsky mehrfach im Auftrag des Bundes der Deutschen Philatelisten in den neuen Bundesländern, um die Richtlinien für Ausstellungen zu vereinheitlichen. Entscheidenden Anteil mit seinen Recherchen und seiner Redaktionsarbeit hatte Oschewsky auch an dem 272 Seiten umfassenden Handbuch „Die Post in Limburg a. d. Lahn“, das 2015 erschien. Im März dieses Jahres schied Oschewsky aus Altersgründen aus der Vorstandsarbeit des Vereins aus, steht ihm aber weiterhin mit Rat und Tat zur Seite, wie Willi Neu und Walter Janiczek als amtierende Vorstandsmitglieder bestätigten.

All die verschiedenen Aufgaben und Verpflichtung habe er ohne die Unterstützung seiner Frau Inge nicht übernehmen können, verdeutlichte der Geehrte, nach dessen Überzeugung eine Gesellschaft durchaus ohne Vereine bestehen könne, doch das Zusammenleben ohne Verein werde sehr viel ärmer sein.

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