Klares Bekenntnis zu Europa
Bürgermeister Dr. Marius Hahn, der unter den Gästen unter anderem den Regierungsvizepräsidenten Martin Rößler, Landrat Michael Köberle, den Ersten Kreisbeigeordneten Helmut Jung, den Landtagsabgeordneten Tobias Eckert sowie zahlreiche Vertreter/innen aus der Limburger Stadtpolitik begrüßen konnte, fordert dazu auf, das gesellschaftliche Miteinander in der Stadt mit weniger Egoismus zu prägen und stattdessen mehr Gemeinsinn einzubringen.
Auf Gemeinschaft angewiesen
„Die Einsicht alleine reicht allerdings nicht aus. Wir müssen uns aktiv zu unseren werten bekennen und uns für sie einsetzen“, verdeutlichte Hahn in dem von der Stadtgärtnerei wieder toll geschmückten Versammlungsort. Die musikalische Begleitung war diesmal eine Familienangelegenheit: Tobit (Posaune) und Floris Kurth (Violoncello) musizierten mit ihrer Mutter Simone Kurth (Piano).Auch das Gebilde Europa ist auf Gemeinschaft angewiesen, verdeutlichte der Limburger Bischof. Und um die scheint es derzeit nicht besonders gut bestellt: Brexit, zeitweise wieder eingeführte Grenzkontrollen, aufkeimender Nationalismus und Rechtspopulismus in vielen Ländern. Nach Einschätzung von Bischof Bätzing sind dies keine guten Voraussetzungen, um die enormen Herausforderungen, vor denen Europa und die Welt stehen, zu meistern.
Christen in der Verantwortung
„Wir brauchen ein einiges Europa und wir brauchen eine weit stärkere Europäische Union, die mehr ist als nur eine Währungs- und Wirtschaftsunion mit gemeinsamen Rechtsnormen“, unterstrich Bätzing. Dazu brauche es eine emotionale Verbindung zu Europa, benötigten die Menschen gemeinsam große Bilder, die „uns tragen und motivieren.“Dabei sieht der Bischof die Christen in einer Verantwortung. „Europa ist ein Projekt, das aus dem Krieg geboren wurde, um Frieden zu sichern“, wies er auf die Gründungsgeschichte nach zwei Weltkriegen mit millionenfachen Leid und Tod hin. Ein Christ werde immer ein Bote des Friedens sein, oder er sei kein Christ. „Wie also könnte ein Christ, der in Europa lebt, nicht zugleich überzeugter Europäer sein? Ich kann mir das ehrlich gesagt überhaupt nicht vorstellen“, verdeutlichte der Bischof.
Europa dürfe nicht scheitern, Europa werde nicht scheitern. Europa ist für den Bischof eine der entscheidenden Ressourcen für die Demokratie seiner Mitgliedstaaten. „Und Europa selbst ist nach wie vor getragen vom Engagement vieler Christinnen und Christen mit ihrem Welt- und Menschenbild“, sagte der Bischof und forderte dazu auf, die Europawahl am 26. Mai zu nutzen, um den Weg Europas für fünf weitere Jahre zu bestimmen.