Sprungziele
Inhalt
Datum: 12.11.2020

Jugendliche gestalten Graffitiwand und bauen am Bikepark

In seiner Sitzung im Oktober hat die Limburger Stadtverordnetenversammlung die Weichen für die Umsetzung des Konzepts für den neuen Jugendpark in Blumenrod gestellt. Auch wenn bis zur endgültigen Umsetzung noch Zeit vergeht, die ersten Schritte sind mit Hilfe der Jugendlichen vor Ort und den finanziellen Zuschüssen durch das Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ (vormals „Soziale Stadt“) getan.

„Mit 27,5 Metern Länge und drei Metern Höhe ist es eine der größten ‚Hall of fame‘ im Umkreis und mit Sicherheit die derzeit attraktivste“, schwärmt Freddi, der sich schon seit vielen Jahren für legale Graffitiflächen in Limburg einsetzt. „Hall of fame“, so werden bei den jugendlichen Sprayern Wände genannt, die jederzeit von ihnen bemalt werden können. In der Regel bleiben dabei die besten Arbeiten länger sichtbar, während die anderen übermalt werden. Das führt dazu, dass mit der Zeit immer hochwertigere Graffitis auf der Wand sichtbar bleiben.

Einen Tag hat es gedauert, bis die Aluverbundplatten an den Zaun an der Holzheimer Straße angebracht waren. Acht Jugendliche und junge Erwachsene haben dabei geholfen. Das Material im Wert von rund 4.000 Euro wird über das Städtebauprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ gefördert. Die Stimmung unter den jungen Leuten war trotz des mäßigen Wetters, was immer wieder die Arbeiten unterbrach, gut. Dennis, der die Idee hatte, den Zaun zu beplanken, freute sich: „Es ist schön, dass gerade hier in Blumenrod etwas für Jugendliche entsteht. Sonst gibt es hier nicht so viele Stellen, an denen junge Menschen ihre Freizeit verbringen können“.

Legale Möglichkeit

Mit der „Hall of fame“ ist ein wichtiger Schritt getan, das Gelände rund um den Jugendcontainer an der Holzheimer Straße aufzuwerten. Das gesamte Gelände von dort bis hinunter zum Bikepark „Im großen Rohr“, mit Ausnahme der Flächen des Dialysezentrums, soll langfristig für Jugendliche als Jugendpark nutzbar gemacht werden. „Jugendliche haben es nicht immer leicht, einen Ort in der Stadt zu finden, an dem sie einfach verweilen dürfen und an dem sie Freunde treffen, ihre Ideen umsetzen und sich ausprobieren können“, weiß der städtische Jugendarbeiter Christian Spiegelberg. „An dieser Stelle haben wir die Möglichkeit, einen solchen Raum in den kommenden Jahren zu schaffen“. Neben den Sprayern soll es auf dem knapp 15.000 Quadratmeter großem Areal auch Platz für Biker und andere Jugendgruppen geben. Ein Jugendcafé ist genauso in Planung wie eine Baugruppe.

Und die „Hall of fame“ führt dazu, dass mit der Zeit immer hochwertigere Graffitis auf der Wand sichtbar bleiben. „In den vergangenen Jahren haben wir bereits legale Möglichkeiten für Sprayer in der Stadt geschaffen. Unsere Erfahrungen zeigt, dass dort, wo es legale Möglichkeiten für Graffiti gibt, weniger illegale Graffiti auftauchen“, unterstreicht der 1. Stadtrat Michael Stanke als zuständiger Jugenddezernent.

Arbeiten am Bikepark

Auch die Biker waren fleißig. Unweit der neuen Grafittiwand legten sie aktiv Hand am Bikepark an: Die Absprünge und Landungen mussten mit Schaufel und Spitzhacke nachgeformt werden. Der Bikepark existiert seit knapp vier Jahren und ist weit und breit die einzige Möglichkeit für „Dirt Jumper“, ihrem Hobby nachzugehen. Bei dieser noch recht jungen Funsportart werden mit speziellen Fahrrädern nach den Absprüngen Tricks in der Luft ausgeführt. An sonnigen Wochenenden nehmen die Biker auch längere Anfahrtwege in Kauf, so wie Felix, der aus Bad Camberg kommt.

Die Anlage braucht aber immer wieder Pflege, denn die aus Erde geformten Starts und Landungen sind Wind und Wetter ausgesetzt. „Diese Arbeiten lassen wir nicht von einer Fachfirma durchführen, sondern die Biker sind selbst dafür verantwortlich“, beschreibt Spiegelberg die Idee, die auch für alle anderen Bereich des Jugendparks gilt: Es entsteht nur das, was von Jugendlichen auch selbst umgesetzt und in Schuss gehalten wird.

Ersten Schritte sind gemacht

„Der Platz für die Biker könnte ruhig etwas größer sein und wir brauchen Wasser, um die Sprünge und Landungen regelmäßig bearbeiten zu können“, meint Jona, ein weiterer Biker, dessen Wunsch bald Wirklichkeit werden soll. In den kommenden Monaten soll ein zusätzlicher „Pumptrack“ unterhalb der Holzheimer Straße entstehen. Ein Pumptrack bietet auch Jüngeren die Möglichkeit, ihre Fahrfertigkeiten zu verbessern. Durch die aktuellen Coronamaßnahmen muss dieses Projekt, was für den November geplant war, erst einmal zurückgestellt werden.

Auch die marode Containeranlage, in der bis 2018 die Caritas einen offenen Jugendtreff anbot, soll im kommenden Jahr durch eine neue ersetzt werden. „Bis das ganze Gelände von Jugendlichen genutzt werden kann, vergehen bestimmt noch drei Jahre“, schätzt Spiegelberg. Aber die ersten Schritte sind gemacht und werden bereits gut angenommen.

Partner