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Datum: 22.12.2023

Gedanken zu Weihnachten und dem Jahreswechsel

Liebe Limburgerinnen und Limburger,

das Weihnachtsfest steht an und der Wechsel in ein neues Jahr. Die Nachrichten aus der Welt, die bei uns eingehen und denen wir uns gegenüber vielleicht gerne abschotten wollen, lassen nur schwerlich eine weihnachtlich-besinnliche Stimmung zu. Noch mehr Krieg als im Jahr zuvor. Dabei war das doch die Hoffnung für 2023, dass der Krieg in der Ukraine endet. Und nun noch mehr davon, auch noch in dem Teil der Welt, in der sich vor über 2000 Jahren die Geburt Christi ereignete.

Das passt nicht zu dem Bild, das wir von Weihnachten und Jahreswechsel haben. Wir wollen und sollen die Hoffnung nicht aufgeben, dass es besser wird und sich noch vieles zum Guten wendet. Eine Geburt ist immer ein Hoffnungszeichen. Neues Leben birgt stets die Chance auf positive Veränderung.

Hoffnung auf ein besseres, sicheres Leben bringen auch die Menschen mit, die als Geflüchtete zu uns in die Stadt kommen. Mit einem Stall, um das Bild von der Geburt von Bethlehem noch einmal aufzunehmen, ist ihnen nicht gedient. Es ist eine Herausforderung für uns, ihnen allen ein Dach über dem Kopf zu geben, sie angemessen zu beherbergen und sie zu betreuen. Denen, die hier in unserer Stadt ankommen, Hilfe zu verweigern, ist keine Option. Es ist eine Aufgabe, der wir uns stellen müssen.

Was uns nicht weiter bringt, sind ständiges Gemecker und Genörgel ob der Zustände in der Welt oder in unserer Stadt. Gerade in den Social-Media-Kanälen begegnet uns das oft. Werden Parkplätze gestrichen, Fahrspuren gesperrt, Brücken zur Einbahnstraße, dauern Baustellen länger als erwartet oder werden Arbeiten teurer oder verzögert sich die Umsetzung von Projekten, der Chor derjenigen, der zur Klage anstimmt, ist vielstimmig. Alle, die dieses Lied anstimmen, fühlen sich benachteiligt, zurückgesetzt oder was auch immer. Dabei leben wir in einer Stadt, in einem Land, in denen existenzielle Notlagen vorhanden, aber eher die Ausnahme sind.

Die eigenen Lebensumstände gestalten, sie für sich selbst und andere besser machen, das ist gelebte Zuversicht und Hoffnung. Viele in unserer Stadt tragen dazu bei, in ganz unterschiedlichen Aufgaben und Funktionen. In Vereinen, in denen sie aktiv sind und sich ehrenamtlich engagieren, sich in die Nachwuchs- und Jugendarbeit einbringen, im Vorstand Verantwortung übernehmen und vieles mehr.  Es muss nicht in Vereinen und Institutionen geschehen. Sich um Mitbürgerinnen und Mitbürger kümmern, die sich nicht mehr selbst versorgen können, Mittagessen ausfahren oder Zeit für Gespräche haben und den wirklichen Sorgen und Nöten lauschen und mit kleinen Gesten Freude verbreiten, wird in Limburg auch ohne Vereinszugehörigkeit praktiziert. Und für diese Hoffnungszeichen sind wir dankbar.

Wir wünschen Ihnen, dass die unzähligen Lichter dieser Tage Sie erfreuen, Sie Zeit finden, um mit Familie und Freunden zusammenzukommen. Wir wünschen Ihnen von Hoffnung und Zuversicht geprägte Gespräche und Austausch. Und vielleicht finden Sie für sich auch die Möglichkeit, die Welt im Kleinen, vor Ihrer Tür und damit in unserer Stadt ein wenig hoffnungsvoller zu machen.

Ein Freude bringendes Weihnachtsfest und ein erfülltes neues Jahr wünschen Ihnen

Dr. Marius Hahn, Bürgermeister

Stefan Muth, Stadtverordnetenvorsteher     

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