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Datum: 04.12.2018

Eschhofen: Bessere Lebensbedingungen im und am Emsbach

Es sieht ganz gut aus mit der Natur im Emsbach. Der Regen hat dem Zufluss der Lahn gutgetan. Neben dem natürlichen Ereignis Regen hat es in den vergangenen Wochen auch bauliche Eingriffe gegeben, die Fauna und Flora, Tier- und Pflanzenwelt langfristig dienen sollen.
In dem Bach befindet sich bei Eschhofen schon seit vielen Jahren eine Fischaufstiegsanlage. Die Anlage wurde nun unter der Regie der Stadt den Fließverhältnissen des Emsbaches und den natürlichen Gegebenheiten eines Gewässers angepasst. Bereits Ende der 1990er Jahre wurde das im Bachbett errichtete Wehr, mit dessen Hilfe die ehemalige Kalteyer Mühle in Eschhofen über den Betriebsgraben mit Wasser versorgt wurde, niedergelegt, um nach dem damaligen Regelwerk die Passierbarkeit für Fische zu verbessern. Neue Erkenntnisse in der Gewässerkunde machten es aber zur Optimierung der Durchgängigkeit des Ökosystems Emsbachs erforderlich, die vorhandene Fischaufstiegsanlage naturnah zu verändern, erläutert Alfred Talaska, der vom Tiefbauamt der Stadt die Arbeit begleitete.

Dazu wurde der vorhandene Rampenbereich auf einer Länge von etwa 60 Metern geringfügig abgeflacht, die vorhandenen Steinriegel teilweise ausgebaut und eine geschlängelte Niedrigwasserinne angelegt. Gleichzeitig wurden im Oberlauf des Fischaufstiegs Steinschüttungen eingebracht, die Ansammlungen von Schlamm und damit einhergehende negative Auswirkungen auf das Gewässer verhindern sollen.

Versorgung des ehemaligen Mühlgrabens

Ein weiteres wichtiges Ziel der Bauarbeiten galt der Versorgung des vorhandenen ehemaligen Mühlgrabens mit Wasser aus dem Emsbach, wie Talaska weiter ausführt. Nach entsprechendem Landankauf durch die Stadt im unmittelbaren Bereich der Fischaufstiegsanlage war es möglich, die Anbindung des Grabens zu regeln. Dazu wurde ein etwa 100 Meter langes neues Teilstück angelegt, um die zulaufende Wassermenge bei Niedrigwasser zu steigern. Dadurch soll vermieden werden, dass der Betriebsgraben wie in der Vergangenheit über längere Zeit trocken fällt.

Nach Erstellung der notwendigen Planungen und der Erteilung der wasserrechtlichen Genehmigung durch die Untere Wasserbehörde des Landkreises sowie der Bewilligung von Zuschussmitteln durch das Land, wurden die Arbeiten Mitte des Jahres ausgeschrieben und die Umsetzung für den Herbst 2018 anvisiert. Die Arbeiten wurden nun beendet, früher als vorgesehen. Statt sechs Wochen wurde viereinhalb Wochen gebaut. Zu dem zügigen Verlauf hat auch die trockene Witterung und die vorangegangene lange regenarme Zeit beigetragen, die Arbeiten im Emsbachbett und im Uferbereich wie auch das Anlegen der provisorischen Baustraße mittels Stahlplatten sind dadurch wesentlich erleichtert worden.

Land fördert

Der veranschlagte Kostenrahmen von rund 230.000 Euro für Bau-und Baunebenkosten wird, so die sich abzeichnende Tendenz, unterschritten. Die Arbeiten werden vom Land mit 80 Prozent der zuschussfähigen Kosten (nach der ursprünglichen Summe wären dies rund 184.000 Euro) gefördert. Entsprechend ihres Kostenanteils erhält die Stadt auch Ökopunkte für das Projekt.

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