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Datum: 25.08.2020

Den sozialen Zusammenhalt in der Südstadt fördern

Die Limburger Südstadt mit Blumenrod und Meilenstein befindet sich im Städtebauförderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“, vormals Förderprogramm „Soziale Stadt“, mit dessen Hilfe in den kommenden Jahren verschiedene Projekte wie ein neues Jugendzentrum, die Aufwertung des Stadtparks oder auch eine allgemein zugängliche Sportfläche verwirklicht werden soll. Das Projekt lebt dabei maßgeblich davon, dass die in dem Fördergebiet lebenden Menschen mit eingebunden werden, sich ihrer Nöte angenommen werden oder sie auch Vorschläge zum besseren Zusammenleben einbringen können.

Sozialen Zusammenhalt zu fördern, zu schaffen, das ist die Kernaufgabe des Projekts. Und deshalb hat das Land das vormalige Förderprogramm „Soziale Stadt“ nun in „Sozialer Zusammenhalt“ umbenannt. Und um den zu fördern, ist Marcus H. Schenk als Quartiersmanager schon seit einigen Monaten in der Südstadt unterwegs. Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde nach der ersten Runde der Bürgerbeteiligung und der Straßenbefragung auch eine Online-Bürgerbeteiligung durchgeführt, um herauszufinden, was die Bewohner der Südstadt für wichtig erachten.

Auch Marcus H. Schenk, der bereits in anderen Städten Quartiersmanagements aufgebaut hat, kommt zu ersten Einschätzungen: Einer vielfältigen und engagierten Bürgerbeteiligung stehe eine hohe Beschwerdekultur gegenüber. Dabei werden vielerlei Probleme thematisiert. „Die Bürgerinnen und Bürger achten auf ihr Quartier. Hier sind das persönliche Gespräch und der Besuch vor Ort nicht zu ersetzen“, verdeutlichte er im Rahmen eines Standortsbesuchs durch Lara Schüller von der Landesarbeitsgemeinschaft Soziale Brennpunkte Hessen e.V. und Christoph Graß, HA Hessen Agentur GmbH, beide zuständig in der Betreuung des Förderprogrammes „Sozialer Zusammenhalt“.

Noch nicht vernetzt

Zeitintensive Begegnungen sind wichtig, um die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner kennenzulernen, davon sind auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn, die städtische Projektbeauftragte Viktoria Spiegelberg-Kamens sowie Sandra Herrmann vom mit dem Projektmanagement beauftragten Architektur- und Stadtplanungsbüro Rittmannsperger überzeugt. Da dies unter den Bedingungen der Corona-Pandemie nur sehr eingeschränkt möglich ist, gab es die Online-Befragung, deren Auswertung nun dem Magistrat vorgestellt werden soll.

Es handelt sich bei dem Fördergebiet der Südstadt um ein räumlich sehr großes Areal, in dem rund 9000 Menschen leben. Trotz einer teilweise sehr stark ausgeprägten Bereitschaft des Engagements fehle es dabei an Strukturen, auf die zurückgegriffen werden könne. Zum Beispiel gibt es für die Südstadt Institutionen und engagierte Bewohnerinnen und Bewohner, die jedoch nicht vernetzt agieren. Auch aus diesem Grund wird aktuell der Beirat für das Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“, die so genannte „Südstadtrunde“, aufgebaut. Der noch nicht festgelegte Mitgliederkreis wird sich aus institutionellen Vertretern und Bürgern zusammensetzen und den Prozess die nächsten Jahre beratend begleiten.

Gelegenheit und Orte

Nach Einschätzung von Schenk dürfen solche Gremien nicht zu groß werden, gleichzeitig sollen sie aber auch das Quartier und die darin agierenden Gruppierungen, Vereine, Institutionen abbilden. Die unterschiedlichen Gruppierungen gilt es zusammen zu bringen: „Es bringt nichts, übereinander zu reden, es ist vielmehr sinnvoll, miteinander ins Gespräch zu kommen. Dazu sind Gelegenheiten und Orte notwendig, die Zusammenkünfte ermöglichen, auch zu Corona-Zeiten.“

Und gemeinsame Veranstaltungen förderten auch den sozialen Zusammenhalt. Deshalb ist derzeit immer noch auf der Agenda, einen Weihnachtsmarkt mit möglichst vielen Akteuren im Bereich der „Domäne Blumenrod“, dem ehemaligen Blumenröder Hof, auf die Beine zu stellen. Zukünftig werden solche Projekte auch durch einen Verfügungsfond unterstützt, der Initiativen aus der Bevölkerung heraus die Möglichkeit bietet, finanzielle Unterstützung für ihre gemeinschaftsfördernden Ideen zu erhalten.

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