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Datum: 12.10.2020

26 Sportboxen für geflüchtete Familien

Die Stadt Limburg hat in den vergangenen Wochen 26 Sportboxen gepackt und in den Herbstferien an geflüchtete Familien in Limburg und den Stadtteilen verteilt.

Der Junge schnappt sich den Fußball, das Mädchen das Springseil und die große Wiese lädt direkt zum Ausprobieren ein, trotz Nieselregen. Die Stadt Limburg hat in den vergangenen Wochen 26 Sportboxen gepackt und in den Herbstferien an geflüchtete Familien in Limburg und den Stadtteilen verteilt. In jeder Box sind Bewegungsspiele im Wert von rund hundert Euro, beispielsweise ein Federballspiel, Gummitwist, Klett-Dart, Flummies, Geburtstagsspiele wie Eierlauf und Sackhüpfen.

„Die Corona-Pandemie hat viele Sportangebote und auch den Besuch von Ehrenamtlichen in den Gemeinschaftsunterkünften unmöglich gemacht“, erklärt Melanie Weil, Integrationsbeauftragte der Stadt Limburg. Daher habe sie mit ihrem Team nach einem Weg gesucht, Geflüchtete dennoch zu unterstützen und ihnen innerhalb der Familien ein bisschen Bewegung zu ermöglichen.

Fähigkeiten ausprobieren

„Gerade für Kinder ist die spielerische Bewegung wichtig, damit sie sich und ihre Fähigkeiten ausprobieren können“, sagte Bürgermeister Dr. Marius Hahn bei der Übergabe der Sportboxen vor der Gemeinschaftsunterkunft in Lindenholzhausen. Bei der Übergabe der Boxen waren außerdem Vertreterinnen des Kreissozialamtes dabei und Sport-Coach Walter Hölzer.

Finanziert werden die Sportboxen aus dem Landesförderprogramm „Sport und Flüchtlinge“. Über das Programm werden auch die sogenannten Sport-Coaches ausgebildet. Ihre Aufgabe ist es, zwischen Geflüchteten und Sportvereinen zu vermitteln. Seit 2016 bekleiden Ergin Leka und Walter Hölzer das Amt ehrenamtlich, 2019 ergänzte Mohamad Ramin Naimi das Team als Coach mit Fluchthintergrund.

 Sport-Coaches unterstützen

Die Sport-Coaches begleiten Geflüchtete zum Training, organisieren Sportkleidung oder suchen Räume für Sportangebote. Sie unterstützen Sportvereine und beraten sie über Fördermöglichkeiten. Auch sind die Sport-Coaches an Schulen aktiv und vermitteln den Schülerinnen und Schülern der Intensivklassen der Berufsschulen Limburg Vereinsangebote.

„Es ist schön zu sehen, wenn ich einen Geflüchteten an einen Sportverein vermitteln konnte“, sagt Sport-Coach Walter Hölzer. Den größten Erfolg habe seine Arbeit bei Jugendlichen. Ältere seien zeitlich durch Arbeit und andere Verpflichtungen eingeschränkt, sodass sie nicht mehrmals in der Woche zum Training gehen könnten. Für sie werden mehr freie Angebote wie Freizeitfußball oder –volleyball gebraucht.

Herausforderungen durch Corona

Eine besondere Herausforderung ist in diesem Jahr für die Sport-Coaches die Corona-Pandemie. Anfang des Jahres konnte noch ein Zumba-Kurs mit Kinderbetreuung für geflüchtete Frauen und Frauen mit Migrationshintergrund organisiert werden. Der Mitternachtsfußball für Geflüchtete konnte durch die Schließung der Sporthallen nur einmalig angeboten werden. Mit der Hilfe der Sport-Coaches bekam das Team des Vereins für Rasensport 07 (VfR07) neue Sportkleidung und bei der interkulturellen Woche veranstalteten die Sport-Coaches einen Spielenachmittag mit elektronischen Spielen.

Urkunde für Sport-Coaches

Bürgermeister Dr. Marius Hahn dankte den Sport-Coaches persönlich und überreichte ihnen zum Zeichen der Anerkennung eine von dem Hessischen Innen- und Sportminister Peter Beuth unterzeichnete Urkunde.

Geflüchtete, die gerne Sport treiben möchten und Hilfe bei der Vermittlung in ein Angebot benötigen, können direkt mit den Sport-Coaches Kontakt aufnehmen unter der Telefonnummer 0178/1562341.

Hintergrund:

Vereine können über das Amt für soziale Betreuung der Stadt Limburg eine Förderung beantragen. Förderfähig sind einerseits Sachmittel für Sportangebote für und mit Flüchtlingen (insbesondere Sportkleidung, Sportmaterial, Transportkosten). Aber auch Aufwandsentschädigungen für Personen, die Sportangebote mit Flüchtlingen anleiten, sind möglich. Bereits bestehende Vereinsangebote mit teilnehmenden Flüchtlingen können ebenfalls gefördert werden. Von einer Förderung ausgeschlossen sind Cateringkosten bei Sportfesten, Turnieren, Platz- und Hallenmieten, Kosten für bauliche Maßnahmen, Gebühren für Spieler- und Starterpässe sowie Mitgliedsbeiträge und Kursgebühren. Der Antrag auf Projektförderung wird auf Anfrage an die ortsansässigen Vereine versendet, ist aber auch erhältlich unter 06431/203-251 und unter https://www.limburg.de/Integrationsbeauftragte

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