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Datum: 30.11.2021

»Keinen einzigen langweiligen Tag erlebt«

Guido Lindeken hat viele Künstlerinnen und Künstler auf der Bühne der Limburger Stadthalle gesehen. Udo Jürgens zum Beispiel oder die Ehrlich Brothers auf dem Weg nach ganz oben. Als Geschäftsführer der Stadthallen GmbH hat er sie nicht nur live erlebt, sondern auch dafür gesorgt, dass sie auftreten und sich in der Josef-Kohlmaier-Halle wohlfühlen. Am 1. Dezember leitet Guido Lindeken als Geschäftsführer der Stadthallen GmbH seit 25 Jahren die Geschicke des Hauses und hat dabei „noch keinen einzigen langweiligen Tag erlebt“.
25 Jahre ohne einen Tag Langeweile, das lässt sich nicht von jeder Aufgabe sagen. Doch für Guido Lindeken ist das Realität. Und wenn er auf die 25 Jahre zurückblickt, dann sagt er immer wieder: „Ich habe Glück gehabt.“ Glück mit der Aufgabe, Glück mit dem von ihm geleiteten Haus, Glück mit einem Umfeld, welches ihn als Geschäftsführer stets gestützt und unterstützt hat. „Und wir haben als Stadt Glück gehabt, uns vor 25 Jahren für einen Mann entschieden zu haben, der mit viel Geschick, großem Engagement und guten Gespür die Stadthalle zu einem kulturellen Mittelpunkt in der Region entwickelt hat“, sagt Bürgermeister Dr. Marius Hahn, der zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der städtischen GmbH ist.

Lindeken kommt aus Essen, das ist auch nach 25 Jahren in Limburg nicht zu überhören, und hat dort seine ersten Erfahrungen im Bereich Veranstaltungen und Hallenmarketing mit der Gruga-Halle gemacht. Das ist eine andere Größenordnung, aber hat auch den Sinn dafür geschärft, was in Limburg geht – und was nicht geht.

„Die Stadthalle ist mit 1300 Sitzplätzen im großen Saal schon interessant für viele Veranstalter. Zudem liegt sie strategisch günstig zwischen den Ballungsräumen Rhein-Main und Köln und damit quasi auf der Strecke von zahlreichen Tourneeveranstaltungen“, beschreibt Lindeken den Standortvorteil der Kohlmaier-Halle. Und es gibt noch einen weiteren Pluspunkt, den er sofort anführt: „Die Rückendeckung durch die Stadt und die städtischen Gremien und die Zusammenarbeit mit inzwischen drei verschiedenen Aussichtsratsvorsitzenden.“

Wichtige Eckpfeiler

Die Stadt unterstützt die GmbH mit finanziellen Zuschüssen, die Limburger Bürgermeister sind automatisch immer auch Aufsichtsratsvorsitzende der Gesellschaft. Und nicht zuletzt die fruchtbare Zusammenarbeit mit der Kulturvereinigung und der Kleinkunstbühne Thing sind für Lindeken wichtige Eckpfeiler für die gute Positionierung der Halle, denn Kulturvereinigung und Kleinkunstbühne erweiterten mit ihrem Programm das Portfolio entscheidend. 

Natürlich gehört es auch zur Aufgabe des Geschäftsführers, Trends zu entdecken und sie in den Jahresablauf zu integrieren. So hat die Stadthalle über viele Jahre Schlager- und Volksmusikveranstaltungen präsentiert, ist dann stark mit eigenen Veranstaltungen in die U-30- oder Oldie-Partys eingestiegen. Die Möglichkeit dazu gab es, da die Halle mit ihrer Vielfältigkeit auch ohne Bestuhlung eine Erweiterung zulässt. In den vergangenen Jahren konnte das zusätzlich ergänzt werden durch unterschiedliche gesellschaftliche Veranstaltungen. Viele Schulen, auch außerhalb Limburgs, führen hier ihre Abi-Bälle durch.

Viele Umbrüche

Natürlich ist für die heimischen Tanzschulen die „Gut Stubb“ der Stadt immer die erste Adresse. Zusätzlich setzten auch immer mehr Firmen bei Jubiläen und Firmenfeierlichkeiten auf die Professionalität der Kohlmaier-Halle. All das geht natürlich nur mit einem starken gastronomischen Partner. Auch für diese Zusammenarbeit mit der Familie Schlosser über mehr als zwei Jahrzehnte ist Lindeken sehr dankbar. „Durch die Corona-Pandemie gehen wir natürlich gemeinsam durch schwere Zeiten, aber wir können jederzeit wieder voll durchstarten“, sagt Lindeken.

Auch im Veranstaltungsbereich hat es in den vergangenen Jahren deutliche Umbrüche gegeben. Volksmusik- und Schlagerevents gibt es aktuell nur in Mega-Formaten, die zu groß sind für die Halle in Limburg. Dafür hat sie die richtige Größe für die Comedian-Szene, die sich in den vergangenen Jahren entwickelt hat. „Für große Rock-Pop-Veranstaltungen ist die Halle zu klein, das müssen wir akzeptieren“, weiß Lindeken um die Grenzen. Dennoch sieht er die Einrichtung gut aufgestellt. „Wir sind auch im Tagungsgeschäft gut etabliert und profitieren dabei auch von der Vielfältigkeit der Halle mit ihren kurzen Wegen“, erläutert Lindeken.

Im laufenden Betrieb

Als Geschäftsführer der Stadthallen GmbH ist er nicht nur für das Programm verantwortlich, sondern auch für den Betrieb der Halle. Im kommenden Jahr wird sie 45 Jahre alt. Diese Jahre haben Spuren hinterlassen und erfordern Investitionen. „Wir haben zunächst viele Arbeiten ausgeführt, die das sichtbare Erscheinungsbild verändert haben, wie zum Beispiel das Foyer. In den vergangenen Jahren haben wir uns Aufgaben widmen müssen, die wenig sichtbar ist“, sagt Lindeken. Dabei hat er umfangreiche Brandschutzmaßnahmen im Blick, die Neuinstallation der kompletten Versorgungsstruktur und einiges mehr. Im Gegensatz zu anderen Hallen sind diese Arbeiten in Limburg stets im laufenden Betrieb ausgeführt worden. „Wir werden diesen Weg fortsetzen und daran arbeiten, dass die Stadthalle ihre regionale Bedeutung als Veranstaltungs- und Kulturort weiter ausbaut“, sagt der Geschäftsführer, dem auch in den kommenden Jahren kein langweiliger Tag droht.

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