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Datum: 15.05.2020

Besser Parken in Limburg

Vormittags um 11 Uhr herrscht der größte Parkdruck in der Stadt Limburg. Dennoch stehen auch dann immer noch 30 Prozent der Plätze in den Parkbauten zur Verfügung. Dies haben Untersuchungen im Rahmen der Erstellung des Masterplans Mobilität ergeben. Dort wird auch der Grund dafür genannt: Ein schlechtes Parkraumanagement.

Dies will die Stadt ändern und arbeitet aktuell an einem neuen Parkleitsystem. Im Vordergrund steht neben einer bestmöglichen Auslastung der Parkbauten auch die zielgerichtete Lenkung der Autofahrer zu den Parkplätzen hin. „Es geht um steuernde Eingriffe in den Gesamtkomplex des städtischen Verkehrs“, sagt die Leiterin des Amtes für Verkehrs- und Landschaftsplanung Eva Struhalla.

Dadurch soll sich der Verkehr, der durch die Parkplatzsuche entsteht verringern, der Verkehrsfluss in der Stadt verbessert werden, der Fuß- und Radverkehr gestärkt und die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt gesteigert werden. Dies alles führt dann auch zu weniger Stickstoffdioxid, also zu einer saubereren Luft.

335.603 Euro Fördergeld

Um das Projekt umzusetzen hat die Stadt Limburg nun einen Förderbescheid in Höhe von 335.603 Euro bekommen. „Das ist ein weiterer Schritt, um eine Luftverbesserung in Limburg zu erreichen “, sagt Bürgermeister Dr. Marius Hahn.

Insgesamt sind Kosten von 734.000 Euro veranschlagt. Ein Großteil der Kosten fällt für die Zählanalage an. Dabei erfasst ein Sensor die einfahrenden Autos, ein Computer rechnet aus, wie viele freie Parkplätze es gibt und zeigt dies auf einer LED-Tafel und in einer App an. Zum einen müssen alte Anlagen modernisiert werden, zum anderen werden an etwa zehn Standorten neue Anlagen in Betrieb genommen – beispielsweise der Parkplatz auf dem Marktplatz oder im Tal Josaphat, aber auch private Stellplatzanlagen. Allein die Tiefbauarbeiten für die etwa zehn neuen Anlagen sind mit rund 180.000 Euro veranschlagt. Die Anlagen selbst mit LED und Sensorik werden auf rund 145.000 Euro geschätzt. Die Umrüstung der vorhandenen Anlagen macht voraussichtlich 110.000 Euro aus. Die Kosten für Planung und Konzepterstellung werden auf rund 100.000 Euro geschätzt. Dazu kommen die Kosten für einen neuen Server und für die Wartung der Anlagen.

Aktuell ist das Limburger Parkleitsystem nicht einheitlich und besteht aus analogen und einigen digitalen Tafeln. Aufgrund des hohen Alters des bestehenden Parkleitsystems kommt es häufig zu Ausfällen oder fehlerhaften Anzeigen. Die Führung ist außerdem teilweise unübersichtlich. Auch ein Onlineportal, welches freie Parkplätze anzeigt, gibt es bereits, jedoch ist hier nur ein Teil der Parkplätze eingebunden.

Ziel: Direkt sehen, wo es freie Parkplätze gibt

Ziel des neuen Parkleitsystems ist es, dass Autofahrer, die nach Limburg kommen, direkt sehen, wo es freie Parkplätze gibt. „Nicht lang kreisen, gleich ins Parkhaus ist hier die Devise“, sagt Eva Struhalla und greift einen Hinweis aus der Kampagne „Frischer Wind für Limburg“ auf. Mit gelben Flyern und Bannern an Parkhäusern wurde Ende des vergangenen Jahres an Parkhäusern darauf aufmerksam gemacht.

Der erste Schritt zum neuen Parkleitsystem ist die Erstellung eines Konzeptes, das in Kürze ausgeschrieben wird. Dabei werden die in der Innenstadt vorhandenen Parkplätze erfasst und bewertet. Es wird geschaut, ob die Parkplätze zweckmäßig sind. Ein Parkplatz im Zentrum der Innenstadt könnte beispielsweise zum Kurzparken für Kunden von Geschäften oder für Mobilitätseingeschränkte zur Verfügung stehen und nicht von Berufspendlern belegt werden, erklärt Eva Struhalla. Anwohnerparken könnte für bestimmte Bereiche eine Option sein oder auch der Wegfall von Parkplätzen, um die Mobilität aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zu stärken oder um die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Auch die Parkgebühren werden auf den Prüfstand gestellt, denn auch darüber lässt sich das Parken steuern. „Das Konzept wird das Parken in der Limburger Innenstadt komplett analysieren und neue Lösungen entwerfen“, kündigt Eva Struhalla an.

Mobilitätsportal und App

Im nächsten Schritt geht es dann um die Zählanalagen, die die einfahrenden Autos erfassen. Alte Anlagen werden modernisiert, neue an weiteren Standorten installiert. Danach werden die digitalen Anzeigetafeln aufgestellt, die anzeigen, wo es freie Parkplätze gibt. Auch hier werden alte Anzeigen ausgetauscht und neue in Betrieb genommen.

Gleichzeitig sollen die Belegzahlen der Parkplätze auf einem Mobilitätsportal zur Verfügung stehen und via App oder Navigationsgerät abrufbar sein. Dies kann dann sehr genau sein. Beispielsweise kann dort eingesehen werden, wie viele Parkplätze mit Elektroladesäule frei sind, wie viele Behindertenparkplätze frei sind und wo genau sich die freien Parkplätze befinden.

Die Umsetzung des neuen Parkleitsystems soll in den kommenden Jahren erfolgen. Begonnen wird mit der Erneuerung der bestehenden Zählanlagen. Im Jahr 2021 werden dann die neuen Anlagen eingebaut.

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