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Kunstsammlungen der Stadt Limburg

Eröffnet wurde das städtische Ausstellungshaus am 25. August 1985 mit der Präsentation Ernst Moritz Engert und das Theater. Die erste Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg wurde dem berühmten Silhouettenkünstler Ernst Moritz Engert gewidmet, weil seine Stiftung im Jahr 1978 der Beginn der Eigenen Sammlungen war. Mit dem Kauf des Nachlasses von Josef Eberz durch die Stadt Limburg im Jahr 1980 wurde das Fundament für die Gründung des Ausstellungshauses Kunstsammlungen der Stadt Limburg gelegt.

Das Ausstellungsjahr 2023 startet mit einer Ausstellung von Studierenden des Instituts für künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz. Zeitgenössische künstlerische Standpunkte werden vorgestellt und laden zu einem spannenden Kunstdialog ein.
Die zweite Ausstellung ist Klaus Panzner gewidmet, der im Jahr 2023 80 Jahre alt geworden wäre. Sie findet in Kooperation mit der Stadt Bad Camberg statt, wo auch der Nachlass des Künstlers verwaltet wird. Viele Jahre lebte und arbeitete Panzner in beiden Städten. Neben seinen Graphiken, für die er in der Region bekannt ist, werden auch Fotografien gezeigt. Parallel zur Ausstellung in Limburg findet eine Präsentation in der Amthof Galerie Cambergs statt.
Im Sommer präsentieren die Kunstsammlungen erneut Lehrende. Diesmal von der Glasfachschule Hadamar. Die Gäste dürfen sich auf beeindruckende Kunstwerke aus Glas freuen.
Die Lahn und ihre Tier- und Pflanzenarten stehen im Mittelpunkt der Ausstellung mit Gemälden von Renate Kuby. Die in der Ausstellung vorgestellten Werke zeigen die Verbundenheit der Künstlerin zur Natur und ihre vielfältigen künstlerischen Ausdrucksmöglichkeiten.
Parallel zu den Sonderausstellungen sind im zweiten Obergeschoss Exponate des berühmten Scherenschneiders Ernst Moritz Engert zum Thema „Silhouettenschnitte im Kontext der Zeit“ zu sehen.

Ausstellung "Flussland - Renate Kuby" mit den Gästen Christine Wenzhöfer & Kathrin Mock
Eröffnung: 15. September, 19.00 Uhr // Dauer: bis 12. November

Die in Kaltenholzhausen lebende Künstlerin beschäftigt sich in ihren großformatigen Malereien mit der Natur. Bereits im Jahr 2013 präsentierte Kuby unter dem Titel „An die Natur“ eine Auswahl ihres künstlerischen Schaffens in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg. Im Jahr 2023, zehn Jahre später, steht die Lahn mit ihren Tier- und Pflanzenarten im Focus.

Im Fluss zu sein, ist maßgeblich für das künstlerische Schaffen und den kreativen Prozess. So wie das fließende Wasser, das die Landschaft fortwährend bewegt und gestaltet, entstehen Renate Kubys Arbeiten im malerischen Experimentieren, verbunden mit dem Beobachten der vielfältigen Naturerscheinungen. Ausgangspunkt der Arbeiten ist das Fließen der Farben und der Zufall, der immer bei der Gestaltung mitwirkt. Erfinderisch gehen auch Kathrin Mock und Christine Wenzhöfer auf das Thema ein, die mit neu erschaffenen Pflanzenformen und spielerisch gedrechselten Holzobjekten die Ausstellung bereichern.

Wer Lust hat mehr über die Ausstellung und die Künstlerinnen zu erfahren, ist zu Führungen an nachstehenden Terminen eingeladen.

Donnerstag, 28. September, 12.30 Uhr
Donnerstag, 12. Oktober, 12.30 Uhr
Donnerstag, 19. Oktober, 12.30 Uhr
Donnerstag, 2. November, 12.30 Uhr
Donnerstag, 9. November, 12.30 Uhr

Sonntag, 17. September, 15.00 Uhr
Sonntag, 1. Oktober, 15.00 Uhr
Sonntag, 29. Oktober, 15.00 Uhr
Sonntag, 12. November 15.00 Uhr

Treffpunkt: Eingangshalle der Kunstsammlungen der Stadt Limburg.

Um die Pflanzen- und Tierwelt am Lahnufer kennenzulernen, steht am 15. Oktober 2023 um 14.00 Uhr ein Spaziergang entlang der Lahn mit anschließender Führung durch die Ausstellung „Flussland“ auf dem Programm. Der Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und der Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V. laden gemeinsam mit Renate Kuby (Künstlerin) und Axel Wagner (2. Vorsitzender der Nabu Kreisgruppe Rhein-Lahn) dazu ein. Treffpunkt ist das Mühlrad an der Obermühle in Limburg (Am Huttig).

Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten der Kunstsammlungen
Montag: geschlossen
Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 14.00 Uhr
Donnerstag bis Sonntag: 12.00 bis 18.00 Uhr
Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag und Fronleichnam: geschlossen

Das Museum ist nicht barrierefrei.

Parken
Altstadtparkhaus (Fußweg 2 Minuten)

Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Veranstalter
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.

Ernst Moritz Engert: Silhouettenschnitte im Kontext der Zeit
27. Januar bis 12. November, zeitgleich mit den Wechselausstellung

Die Ausstellung gibt einen Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers. Neben seinen berühmt gewordenen Scherenschnitten sind Radierungen und Zeichnungen zu sehen, aber auch Vergleiche zur zeitgenössischen Kunst.

Der Eintritt ist frei.

Öffnungszeiten der Kunstsammlungen
Montag: geschlossen
Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 14.00 Uhr
Donnerstag bis Sonntag: 12.00 bis 18.00 Uhr
Karfreitag, Ostermontag, Pfingstmontag und Fronleichnam: geschlossen

Das Museum ist nicht barrierefrei.

Parken
Altstadtparkhaus (Fußweg 2 Minuten)

Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.

Veranstalter
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.

Eigenen Sammlungen

Neben der „Stiftung Ernst Moritz Engert“ und dem „Nachlass Josef Eberz“ umfasst der Kunstbesitz der Stadt Limburg Exponate von mehr als 40 Künstlern und Künstlerinnen. Dies beinhaltet Werke, die Künstler und Künstlerinnen der Stadt Limburg geschenkt haben oder die die Stadt Limburg durch Ankäufe erworben hat.

Unterstützt wurde der Magistrat der Kreisstadt Limburg an der Lahn bei diesen Ankäufen durch die Limburger Wirtschaft, privates Mäzenatentum und den 1980 gegründeten „Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.". Zu diesen Sammlungen sind bisher mehrere Kataloge erschienen, die entweder als Gesamtübersicht oder für einen Einzelkünstler konzipiert wurden. Interesse? Sprechen Sie uns an. Heute umfasst der städtische Kunstbesitz mehr als 4300 Werke. 

Pressemitteilungen

»Pity of War« blickt auf Europaplatz

Als Mahnmal gegen den Krieg steht die Skulptur des englischen Bildhauers Peter Walker aus der Partnerstadt Lichfield nun in der Stele vor dem Rathaus der Stadt in Limburg. Während die originale Bronzestatue „Pity of War“ zwei Meter groß ist und im National Memorial Arboretum in Staffordshire ausgestellt wird, ist die Skulptur in der Stele etwa 35 Zentimeter hoch.

Pity of War: Das schlichte Porträt eines kleinen Kindes mit verbundenen Augen und verstummtem Mund steht für die zivilen Opfer der Kriege. Oft werden deren unausgesprochenen Geschichten und unsichtbaren Erinnerungen nicht anerkannt und sind unterrepräsentiert. Walker widmet es den namenlosen, stimmlosen und vergessenen Menschen, die von Krieg und Konflikten betroffen sind.

Die Übergabe des Kunstwerks in Limburg war bereits Mitte des Jahres durch Peter Walker selbst während des Partnerschaftstreffens mit Lichfield und Sainte-Foy-lès-Lyon erfolgt.

„Wir haben uns bewusst gegen einen geschlossenen Ort für die Ausstellung der Skulptur entschieden. Der Europaplatz in Limburg ist nicht nur ein Treffpunkt unserer Partnerstädte, viele Menschen gehen hier tagtäglich vorbei und können so die Skulptur betrachten. Er steht auch dafür, dass aus Kriegen, die Leid und Opfer auf beiden Seiten mit sich gebracht haben, Freundschaften entstehen können, die gemeinsam eine friedliche Zukunft anstreben“, erklärt Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg, die Auswahl des Standortes für die Skulptur.

Bevor die Skulptur in der Stele angebracht werden konnte, musste Heiko Bergmann, Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt Limburg, noch einen Sockel aus Cortenstahl bauen, um das Kunstwerk installieren zu können. Obwohl er nicht sicher war, ob die beiden Stahlteile – der Stele und des Sockels - miteinander harmonieren, passte es letztlich gut zusammen.

Nun fehlt noch die Beschriftung der Skulptur, damit auch für jeden erkennbar ist, worum es sich handelt. Dies wird in den kommenden Wochen der Fall sein.

Limburg ist nur einer von vielen Standorten weltweit, an denen „Pity of War“ dauerhaft ausgestellt ist. Bisher ist das Kunstwerk in der britischen Botschaft in Paris und Dubai, in der Basilika St. Mary in Minnesota (USA) und im Vereinigten Königreich in der Chester Cathedral, der University Church Oxford und der Liverpool Cathedral zu sehen. Walkers Ziel ist es, die kleineren Kopien der Bronzeskulptur international zu verteilen. Ursprünglich als Erinnerung an die zivilen Opfer des Zweiten Weltkrieges gedacht, steht sie mittlerweile auch für aktuelle kriegerische Ereignisse wie den Krieg in der Ukraine und seine zivilen Opfer.

Janner zeigt das beides geht: Forst und Wald

Das Ambiente, passend zum Thema des Buches. So ist in dem historischen Rathaus der Stadt viel altes Holz zu sehen. Vor den Werken von Renate Kuby, die Flusslandschaften zeigen, begrüßt die Moderatorin des Abends, Karin Schäfer von der Buchhandlung Schäfer die 31 Gäste.

Mit einer Reise in die Vergangenheit des heimischen Waldes im Nassauer Land beginnt der Autor und Förster Martin Janner seine Lesung, die sich um den Wald der Zukunft dreht, wie der Titel seines Buches bereits verrät.

Janner erzählt, wie der Wald in den vergangenen Jahrhunderten sich immer wieder den Lebensumständen der Menschen anpassen musste. Er diente als Holzlieferant. Möglichst schnell musste Holz für Häuser, Produktion von Holzkohle und Arbeitsgeräte wie Gerüste geliefert werden. Eine Baumart, die dafür prädestiniert war, ist die Fichte. Sie wächst schnell, gerade und ist winterhart. Zudem ist das Holz leicht zu verarbeiten. Als nach den Kriegen in Deutschland Fleisch Mangelware war, wurden in den Gärten der Familien Bohnen angepflanzt. Sie nahmen wenig Platz in Anspruch und waren und lieferten das notwendige Eiweiß. An langen Fichtenstäben, die als Rankhilfe in den Boden gesteckt wurden, wuchsen sie mehrere Meter nach oben und machen die Familien satt.

Klimawandel sei damals noch kein Thema gewesen und wurde lange totgeschwiegen, obwohl es wissenschaftlich schon längst bekannt war. Heute werden die Wetterdaten der verschiedenen Jahrzehnte verglichen und festgestellt, dass im Jahresdurchschnitt 30 % weniger Niederschlag fällt und die Durchschnittstemperaturen um 3 Grad angestiegen sind. Doch wie sieht der Wald der Zukunft aus? Wie kann er dem Klimawandel entgegenstehen?

Die schweren Stürme der letzten Jahre und der Borkenkäfer führten dazu, dass viele früher mit Fichten bewachsene Flächen brach liegen. Martin Janner und viele seiner Försterkollegen setzen auf eine Durchmischung mit Baumarten wie die Esskastanie, die bereits durch die Römer in verschiedenen Teilen Deutschlands heimisch ist, oder die Zerreiche und die Hainbuche. Hierbei schauen die Förster nicht nur in von Natur aus wärmere Ecken in Deutschland wie der Loreley. Sondern auch in den Iran, wo es viele Buchenwälder gibt. Für Janner ist es die Zukunft, die Vielfalt der Baumarten, die unterschiedlich schnell wachsen, aber eines gemeinsam haben: sie kommen mit dem Klimawandel gut zurecht. Längere Trockenperioden machen ihnen nichts aus, Sturzregenfälle werden besser aufgenommen und sie passen sich den Bodenbedingungen schnell an. So kann er mittlerweile auf 35 verschiedene Baumarten in seinem Revier in Oberwallmenach in Rheinland-Pfalz, verweisen.

Durch die nachhaltige Forstwirtschaft, die seit den 1990er- Jahren langsam Einzug in den deutschen Wäldern hält, kehren auch längst für ausgestorben erklärte Vogel- und Tierarten wieder zurück.

Dies erklärt er am Beispiel des Kolkrabens, der 1998 erneut in seinem Revier zu brüten begann. Janners Vorgänger hatte bereits 1990 mit dem Kahlschlag der Buchen abgesehen. Sie konnten so bis auf eine Höhe von 45 Metern heranwachsen und damit optimale Brutbedingungen für die Kolkraben bieten. Diese benötigen 40 Meter Sicherheitsabstand horizontal wie vertikal zum Nest, um bei menschlicher Störung dieses nicht verlassen zu müssen. Da die Vogelart sehr früh im Jahr brütet, besteht die Gefahr, dass die Eier schnell abkühlen und die Brut fehlschlägt. Auch Vogelarten wie der Schwarzstorch, der normalerweise in östlicheren Ländern wie Polen und Sibirien zu Hause ist, fühlt sich hier nun heimisch. Ornithologen vermuten als Grund für die Flucht der Vögel das aktuelle Betreiben der Waldwirtschaft in den Ländern. „Das eine tun, ohne das andere zu lassen“ ist das Motto von Janner. In seinen Augen schließt sich Naturschutz zu betreiben und Holz zu ernten, nicht aus.

Denn auch die ökonomische Nutzung des Waldes ist sinnvoll und wichtig. Gerade zu Zeiten von Corona wurde die Abhängigkeit von Handelspartnern, die uns Rohstoffe liefern, spürbar. So wurde Holz aus Sibirien und Kanada geliefert – aus beiden Ländern erhalten wir kein Holz mehr, weiß Janner. Der skandinavische Raum liefert derzeit noch Holz nach Deutschland. Somit wäre die Nichtbewirtschaftung des Waldes fahrlässig. Die Zukunft sieht er in der in der Vielfalt. Das diesen Weg nicht alle gehen, wird auch ein Gast aus Niedersachsen zu berichten.  Dort werde noch sehr konservativ gewirtschaftet. Man setze auf ausschließlich auf heimische Hölzer zwar keine Fichten, aber das, was schon immer gepflanzt wurde, findet dort erneut seinen Platz.

In seiner Leseprobe lässt er auch Emotionales durchklingen. Er beschreibt, wie ihn und seine Kollegen die Natur, die Lebewesen, die stille des Waldes berühren und das sich keiner von ihnen einen schöneren Job wünschen könne. Schon zu sehen, wie kleine Baumsetzlinge nach wochenlanger Pflanzarbeit zu einem langsam nachwachsenden Wald werden, der vorher durch Sturmbruch nahezu ausgelöscht wurde, erfüllen die Förster und Waldarbeiter mit Freude und Hoffnung.

Die Moderatorin Karin Schäfer schließt die Lesung mit den Worten „Ein ausgezeichneter Förster kann auch ein hervorragender Autor sein“.

Weiter geht es am Donnerstag, 5. Oktober, um 19 Uhr mit Simon Sterz aus Lindenholzhausen, der seinen Debütroman „Der Fall Zossner“ in den Kunstsammlungen vorstellt.

Der Limburger Lesedom ist eine Veranstaltung im Rahmen des Literaturfestivals Leseland Hessen. Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie hr2-kultur. Ziel des Festivals ist es, die aktuelle Welt der Bücher durch lokale Veranstaltungen mit bekannten Autorinnen und Autoren ins hessische Land zu tragen.

Folgendes ist zu beachten: Die Sitzplatzkapazität ist begrenzt. Einlass für die Erwachsenenlesungen ist jeweils eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

Weitere Informationen gibt es von dem Kulturamt der Stadt Limburg, telefonisch unter (06431) 203-912 oder per E-Mail: tanja.schnatz@stadt.limburg.de und unter www.limburg.de.

Partner des Lesedoms 2023 sind: Energieversorgung Limburg (EVL), Kreissparkasse Limburg, Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg, die Limburger Zweigstelle der Sparda-Bank Hessen, Kulturvereinigung Limburg, Schaefer Bücher, und Thalia.

Jugendbuchautoren gesucht

Bewerben können sich Autorinnen und Autoren, die bisher keinen Jugendbuchpreis erhalten haben. Der Roman oder die Erzählungen sollten sprachlich und formal aus dem deutschen Sprachraum kommen und sich an jugendliche Leserinnen und Leser richten. Die Ausschreibungsunterlagen zum „Hans-im-Glück-Preis“ können unter folgendem Kontakt per E-Mail, telefonisch und per Post angefordert werden:

Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn

Kulturamt

„Hans-im-Glück-Preis“

Über der Lahn 1

65549 Limburg a. d. Lahn

E-Mail: kulturamt@stadt.limburg.de

Ein Download auf der städtischen Homepage ist ebenfalls möglich: www.kunstsammlungen-limburg.de.

Lesedom 2023 wartet mit sechs Autoren auf

„Wir haben wieder Autoren aus unterschiedlichen Genres für den Lesedom gewinnen können“, sagt Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg. „Lassen Sie sich von den Autoren in ihre Welt aus Natur, Thriller, Krimi und Fußball hineinziehen“, so Hahn weiter.

Los geht es am Donnerstag, 21. September, mit einer Lesung von dem Gewinner des Deutschen Waldpreises in der Kategorie „Förster des Jahres“, Martin Janner. Um 19 Uhr nimmt er die Zuhörerinnen und Zuhörer in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg mit auf einen Spaziergang durch den Wald. In seinem Buch „Der Wald der Zukunft“ lädt dazu ein, ihn bei seinen Überlegungen für die weitere Waldentwicklung zu begleiten. Denn der Mensch verändert das Klima in einem solch rasanten Tempo, dass der Wald „die Lunge unseres Planeten“ nicht mehr hinterherkommt. Was können wir tun, um den Wald zu unterstützen?

Der Lokalmatador Simon Sterz stellt am Donnerstag, 5. Oktober, seinen Debütroman „Der Fall Zossner“ um 19 Uhr in den Kunstsammlungen der Stadt vor. Verfasst in Lindenholzhausen, dort lebt der Autor mit seiner Familie, spielt sich der Inhalt des Buches rund um die beiden Geschwister Miriam und Gregor Zossner, in den 1980 Jahren ab. Nervenkitzel und unerwartete Wendungen fesseln die Leser an die Geschichte. Denn Gregor wurde in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen und durch seine Briefe erfährt seine Schwester, dass er sich verfolgt fühlte. Hin- und hergerissen zwischen Realität und Fantasie weiß Miriam bald nicht mehr, was sie glauben soll.

Auf schmale Pfade und Wandersteige in die deutschen Mittelgebirge geht es am Mittwoch, 18. Oktober, um 19 Uhr in der WERKStadt Lounge (Bahnhofsplatz 2) mit Manuel Andrack. Andrack, Sidekick von Harald Schmidt aus gleichnamiger Show, ist gebürtiger Kölner und begeisterter Wanderer. In seinem Bildband „Wanderglück Deutschland“ nimmt Andrack die Leser mit einer guten Portion Humor auf einmalige Wandertouren mit. Vorbei an beeindruckenden Burgen und verwunschenen Seen verrät er warum, wo und wie man in Deutschland sein Glück finden kann

Einen Kriminalroman aus Münster „Mord im Kreuzviertel“ hat die Autorin Henrike Jütting am Donnerstag,19. Oktober, um 19 Uhr für ihre Lesung in der WERKStadt Lounge im Gepäck. Dabei geht es inhaltlich um die sprichwörtliche Leiche im Keller. Diese taucht bei einem Treffen einer ehemaligen Wohngemeinschaft auf. Dabei versuchen die Kommissarin Katharina Klein und ihre Kollegin Eva Mertens Licht in die dunkle Vergangenheit zu bringen.

Weniger verworren, dafür aber umso lustiger geht es im Buch „Spiel ab“ von Frank Goosen zu. Er lässt die Zuhörer am Freitag, 20. Oktober, um 19 Uhr in der WERKStadt Lounge voller Witz, Herz und Insiderwissen von einer aufmüpfigen Bochumer Jugendfußballmannschaft an einer ereignisreichen Saison in der Kreisliga teilhaben. Dabei lernen drei Männern von elf Teenagern mehr, als sie je für möglich gehalten hätten.

Die Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche finden in der Tilemannschule, der Adolf-Reichwein-Schule und in den Kindergärten „St. Hildegard“ und „Am Schafsberg“ statt. Lisa Krusche (Preisträgerin des Hans-im-Glück-Preises 2020 der Kreisstadt Limburg für Jugendliteratur) ist mit zwei Schreibworkshops vertreten. „WG mit Libelle & Maus im Garten hinterm Haus“ von Johannes Siebenmorgen verfasst und von Franziska Jeuck illustriert, wird die Zuhörenden in den beiden Limburger Kindergärten begeistern.

„Ich bin überzeugt, dass es uns gelungen ist, wieder großartige Autorinnen und Autoren für den Lesedom zu gewinnen, die mit abwechslungsreichen Lesungen neugierig auf Literatur machen“, lädt Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Limburg, zum Besuch des Lesefestes ein. Wie in den Jahren zuvor wird kein Eintritt erhoben. Das ist möglich, da verschiedene Partner die Ausrichtung unterstützen: Energieversorgung Limburg (EVL), Kreissparkasse Limburg, Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg, die Limburger Zweigstelle der Sparda-Bank Hessen, Kulturvereinigung Limburg, Schaefer Bücher, und Thalia.

Der Limburger Lesedom ist eine Veranstaltung im Rahmen des Literaturfestivals Leseland Hessen. Mit freundlicher Unterstützung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst, der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen sowie hr2-kultur. Ziel des Festivals ist es, die aktuelle Welt der Bücher durch lokale Veranstaltungen mit bekannten Autorinnen und Autoren ins hessische Land zu tragen.

Folgendes ist zu beachten: Die Sitzplatzkapazität ist begrenzt. Einlass für die Erwachsenenlesungen ist jeweils eine halbe Stunde vor Veranstaltungsbeginn.

Weitere Informationen gibt es von dem Kulturamt der Stadt Limburg, telefonisch unter (06431) 203-912 oder per E-Mail: tanja.schnatz@stadt.limburg.de und unter www.limburg.de.

Interkulturelle Woche in Limburg: Neue Räume für Begegnungen

„Die Interkulturelle Woche bietet den Bürgerinnen und Bürgern die großartige Gelegenheit, in andere Kulturen reinzuschnuppern, Barrieren abzubauen und den eigenen Horizont zu öffnen“, lädt Michael Stanke, 1. Stadtrat, ein. „Ich bin immer wieder begeistert, mit welcher Herzlichkeit und Offenheit mir die Menschen bei diesen Gelegenheiten begegnen“, so der Schirmherr der Interkulturellen Woche in Limburg weiter.

Die Woche startet am Dienstag, 19. September, von 9 bis 14 Uhr mit „Jede Kultur ist anders, aber niemals falsch“ im Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, Im Elbboden 5-7. Bei Kuchen, Musik und Tanz des Vereins Amigos Hondureños kann sich im Interkulturellen Café ausgetauscht und kennengelernt werden. Ansprechpartnerinnen sind: Christiane Weigerding vom BWHW, Tel. 06431 / 5963-601 / Amigos Hondureños e. V., Martha Butzbach.

Am Samstag, 23. September, von 15 bis 18 Uhr bietet der Caritasverband für den Bezirk Limburg ein Begegnungstreffen mit Flüchtlingen aus Afghanistan und dem Iran an. Ort der Begegnung ist das Caritashaus (Erdgeschoss), Schiede 73.

Zum Frauencafé am Sonntag, 24. September, um 15 Uhr lädt die Frauenorganisation der Ahmadiyya Muslim Gemeinde in die Bait-ul-Ahad Moschee, Offheimer Weg 42c ein. Die Gemeinde freut sich auf neue Begegnungen mit lebendigem Austausch unter Frauen und ein geselliges Beisammensein. Eine Anmeldung bei Tina Dalila Malik, E-Mail: limburg@lajna.de ist erwünscht.

Der Montag, 25. September, von 15 bis 16:30 Uhr beginnt mit dem Café Kavárna Spezial in der Evangelischen Kirche am Bahnhof, 1. Stock. Kavárna heißt Café auf Ukrainisch und dazu laden die Evangelische Kirchengemeinde Limburg und das Diakonische Werk Limburg-Weilburg die Bürgerinnen und Bürger aus Limburg ein. Bei einem Stück Kuchen und Musik freuen sich die Menschen aus der Ukraine auf einen Austausch.

Offiziell eröffnet wird die Interkulturelle Woche mit einem klassischen Konzert des Nodelmann Quartetts am Dienstag, 26. September, ab 18 Uhr in der Jüdischen Gemeinde, Birkenallee 31. Das Quartett zählt zu den Geheimtipps der Klassikszene und gilt als eines der besten Streichquartette Deutschlands. Es spielt ein außergewöhnliches Programm von Mendelssohn-Bartholdy bis Klezmer und schlägt gekonnt einen Bogen um die Geschichte der jüdischen Musik.

Nachdem der letzte Tanz durch die Kulturen so großen Zulauf gefunden hat, darf die Veranstaltung auch während der Interkulturellen Woche nicht fehlen. Das Format von Frauen für Frauen findet am Mittwoch, 27. September, von 14:30 bis 17:00 Uhr im Bürgerhaus Eschhofen, Sportplatzstraße 1, 65552 Eschhofen statt. Bei Getränken und Essen ist Raum für Begegnungen und Tanz für Frauen aller Nationen.

Ebenfalls an diesem Tag lädt die Theodor-Heuss-Schule mit dem Sozialamt Limburg-Weilburg zum Café International auf den Schulhof der Theodor-Heuss-Schule ein. Bei heißen Getränken kann sich über das deutsche Bildungssystem sowie zum Paket „Bildung und Teilhabe“ informiert werden. Kinder sind willkommen und Übersetzerinnen und Übersetzer ermöglichen den Austausch in verschiedenen Sprachen.

Bewerbungsgespräche können herausfordernd sein, noch mehr, wenn sie die gesprochene Sprache nicht zur Muttersprache zählt. Die Arbeitsagentur Limburg-Wetzlar bietet hierfür einen Workshop „Selbstbewusst ins Vorstellungsgespräch“ am Donnerstag, 28. September, von 8:30 bis 12 Uhr an, der sich insbesondere an Migrantinnen richtet und diesen Mut machen soll. Anmeldungen per E-Mail: E-Mail: Limburg-Wetzlar.BCA@arbeitsagentur.de bis Montag, 25. September erwünscht. Veranstaltungsort ist das Berufsinformationszentrum (BIZ) der Arbeitsagentur Limburg, Ste.-Foy-Str. 23.

Sportlich geht es an diesem Donnerstag ab 15 Uhr beim CUP-International weiter. Das internationale Fußballturnier für Schülerinnen und Schüler der Adolf-Reichwein-Schule besteht aus Mannschaften mit jeweils vier Nationen, die gegeneinander antreten. Austragungsort des Turniers ist der Sportplatz der Adolf-Reichwein-Schule und bei Regen die Kreissporthalle.

Nach Afrika entführt am Donnerstagabend Annette von Sartori von 17:30 bis 19 Uhr im Familienzentrum MüZe, Hospitalstraße 10, 1. Etage. Unter dem Titel „Ehrenamt in Malawi – The warm heart of Africa“ berichtet die Therapeutin und Dozentin mit lebendigen Bildern von ihren Erfahrungen in einem Gesundheitsprojekt im Outback von Malawi. Um eine Anmeldung wird unter Tel. 06431 / 296-547 oder E-Mail: WIR-Koordination@limburg-weilburg.de gebeten.

Über das Thema „Flucht“ erzählen Eltern am Donnerstag, ab 18 Uhr in der Katholischen KiTa St. Georg, Birkenallee 31. Dazu wird zusätzlich von 25. bis 29. September eine Plakatausstellung am Zaun der KiTa gezeigt.

Auf dem Neumarkt in Limburg macht am Freitag, 29. September, von 12 bis 18 Uhr der Info-Truck der Kolping Roadshow halt. Hier werden mit Spiel- und Mitmachaktion sowie multimedialen Elementen Informationen zu Flucht, Migration und gesellschaftlicher Teilhabe vermittelt. Mitarbeitende der Caritas- Fachdienste stehen für Gespräche zur Verfügung.

Um die Vermittlung von interkulturellen Kompetenzen dreht es sich bei der zertifizierten Schulung der WIR-Koordination, die am Freitag von 14 bis 20 Uhr im Sozialamt, Gartenstraße 1 (5. Stock, Raum 501) angeboten wird. Ziel ist der professionelle Umgang mit alltäglicher Vielfalt für Interessierte, Ehrenamtliche und Vereinsmitglieder. Eine Anmeldung unter Telefonnummer: 06431 / 296-321 oder 06431 / 296-547 alternativ per E-Mail: WIR-Koordination@limburg-weilburg.de ist erforderlich.

Die Künstlerin Mitschiko Tsubaki lädt am Samstag, 30. September, ab 14 Uhr zum offenen Diskurs ein. Thematischer Schwerpunkt ist das Thema Angst und wie sie uns helfen kann, neugierig, offen und würdevoll in die Zukunft zu gehen. Veranstaltungsort ist ein Geschäft in der Frankfurter Straße 75.

Der Sonntag, 1. Oktober, spricht mit einem Kochevent die Geschmacksknospen an. An drei Stationen werden von 11 bis 13 Uhr orientalische Rezepte mit regionalen Zutaten unter Anleitung im Kulturzentrum der WERKStadt (Bahnhofsplatz 1a) zubereitet und anschließen gemeinsam genossen. Die maximale Teilnehmerzahl sind 15 Personen. Eine Anmeldung bis Sonntag, 24. September, unter E-Mail: info@bildungszentrum-limburg.de. ist erforderlich.

Die Interkulturelle Woche in Limburg endet mit dem Tag der offenen Moschee am Dienstag, 3. Oktober. Hier bieten verschiedene Moscheegemeinden in Limburg ihre Räumlichkeiten den ganzen Tag zum Kennenlernen und Austauschen an. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei.

Kunstsammlungen der Stadt Limburg: Ausstellung »Flussland« wird eröffnet

Die Ausstellung „Flussland“ zeigt nicht nur die Schönheit der Lahn, die eindrucksvoll von der Künstlerin Renate Kuby auf die Leinwand gebracht wurde. Ergänzend zu den farbenprächtigen und lebendigen Bildern ergänzen Pflanzenfantasien von der Künstlerin Kathrin Mock und filigrane Holzarbeiten von Christine Wenzhöfer das Erlebnis.

„Begleiten Sie mit mir gemeinsam die Ausstellungseröffnung und freuen Sie sich auf einen Austausch mit den Künstlerinnen in einer entspannten Atmosphäre“, lädt Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg, zu der Ausstellungseröffnung am Freitagabend ein.

Musikalisch wird die Veranstaltung von der Harfenistin Oona Böken gestaltet, die mit ihrem virtuosen Spiel die Vielseitigkeit dieses Instruments unter Beweis stellt.

Der Fluss, Lebensader für Tier- und Pflanzenwelt, begleitet die Jahreszeiten und ist selbst im Winter unter einer dicken Eisschicht noch im Fluss. Im Fluss sein, ist auch maßgeblich für das künstlerische Schaffen. Renate Kubys Arbeiten zeigen das malerische Experimentieren von vielfältigen Naturerscheinungen. Die Farben fließen ineinander, ergeben eine Symbiose.

Kreativ gehen auch die Werke von Kathrin Mock und Christine Wenzhöfer auf das Thema ein, die mit neu erschaffenen Pflanzenformen und spielerisch gedrechselten Holzobjekten die Fantasie anregen.

Einen Einblick in die Arbeit der Künstlerinnen kann bei kostenfreien Führungen an nachstehenden Terminen gewonnen werden:

Donnerstag, 28. September, 12.30 Uhr

Donnerstag, 12. Oktober, 12.30 Uhr

Donnerstag, 19. Oktober, 12.30 Uhr

Donnerstag, 2. November, 12.30 Uhr

Donnerstag, 9. November, 12.30 Uhr

Sonntag, 17. September, 15.00 Uhr

Sonntag, 1. Oktober, 15.00 Uhr

Sonntag, 29. Oktober, 15.00 Uhr

Sonntag, 12. November 15.00 Uhr

Treffpunkt: Eingangshalle der Kunstsammlungen der Stadt Limburg.

Gemeinsam mit Renate Kuby und Axel Wagner, 2. Vorsitzender der Nabu Kreis-Gruppe Rhein-Lahn) kann am Sonntag, 15. Oktober, um 14 Uhr ein Spaziergang entlang der Lahn gemacht werden, um die Pflanzen- und Tierwelt am Lahnufer kennenzulernen. Im Anschluss steht eine Führung durch die Ausstellung „Flussland“ an. Treffpunkt ist das Mühlrad an der Obermühle in Limburg (Am Huttig).

Der Förderkreis Bildende Kunst Limburg und der Magistrat der Stadt Limburg laden zu der Ausstellung und den nachfolgenden Veranstaltungen ein.

Die Kunstausstellung ist bis zum 12. November zu folgenden Zeiten bei freiem Ein-tritt geöffnet: Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 14.00 Uhr, Donnerstag bis Sonntag sowie Feiertag: 12.00 bis 18.00 Uhr. Die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei.

Weitere Informationen: www.kunstsammlungen-limburg.de.

Vereinsnachwuchs wird von der Stadt besonders gefördert

„Die dauerhafte Förderung der Vereine ist uns ein wichtiges Anliegen und soll daher auch in diesem Jahr wieder gewährt werden. Ich hoffe auf Verständnis, dass wir dabei den Nachwuchs besonders im Auge haben“, sagte Bürgermeister Dr. Marius Hahn, nachdem der Magistrat den Weg frei gemacht hatte für die Förderung in diesem Jahr. Die Unterstützung der Stadt sieht Hahn als Anerkennung für die geleistete Arbeit, keineswegs sei sie dazu geeignet, in vollem Umfang Betriebs- und Unterhaltungskosten oder auch den Aufwand für die Kinder- und Jugendbetreuung zu decken.

Was die Stadt unterstützt und fördert, ist in einer entsprechenden Richtlinie aufgeführt. Gefördert werden die Unterhaltung der vereinseigenen oder gepachteten Sportanlagen, Turnhallen, Vereinsheime und mehr, es gibt Zuschüsse für Betriebskosten und die Förderung der Jugendarbeit sowie Fahrtkostenzuschüsse, um an Meisterschaften (ab der Landesmeisterschaft und höher) teilzunehmen. Den Zuschuss für die Jugendarbeit gibt es zum Beispiel für 3053 Kinder und Jugendliche, die in den Limburger Vereinen aktiv sind.

38 Vereine umfasst die Liste der sporttreibenden Vereine, die mit Zuschüssen bedacht werden. Für Sportanlagen gibt es einen Zuschuss in Höhe von 0,25 Euro pro Quadratmeter sowie Betriebskostenzuschüsse, eigene Hallen werden mit einem Zuschuss in Höhe von 0,70 Euro pro Quadratmeter gefördert, für Kinder- und Jugendliche gibt es pauschal zehn Euro pro Mitglied. Die gewährten Zuschüsse für die 38 Vereine bewegen sich zwischen 10.532 Euro und 256 Euro.

Auch die kulturtreibenden Vereine erhalten für die Kinder und Jugendlichen in ihren Reihen einen pauschalen Zuschuss in Höhe von zehn Euro für 418 Kinder. Die kulturtreibenden Vereine, 41 werden mit Zuschüssen bedacht, erhalten einen Grundbetrag, der sich an der Mitgliederzahl orientiert. Die Spanne reicht von 50 Euro für Vereine mit bis zu zehn Mitgliedern bis hin zu 600 Euro bei 501 und mehr Mitgliedern. Hinzukommen dann noch die Zuschüsse für Kinder und Jugendliche. Die kulturtreibenden Vereine erhalten damit Zuschüsse zwischen 50 und 2000 Euro.

Führung auf dem Limburger Hauptfriedhof

Zum Tag des offenen Denkmals findet aus organisatorischen Gründen bereits am Sonntag, den 3.September, eine Führung über den Limburger Hauptfriedhof statt. Angeboten wird diese Führung vom Denkmalbeirat der Stadt Limburg, Dr. Gabriel Hefele wird die Begehung leiten.

Treffpunkt: 10:30 Uhr am Haupteingang des Friedhofs, Joseph-Heppel-Straße.


Kubanische Klänge auf dem Serenadenhof

Kuba, das steht für Karibik, lange Sandstrände und türkisblaues Meer. Oldtimer auf den Straßen, Zigarren und lateinamerikanische Klänge, zu denen sich Tänzer mit Leidenschaft und viel Gefühl bewegen.

Musik à la Buena Vista Social Club bekommen Fans der lateinamerikanischen Musik und Tänze am kommenden Samstag, 5. August, ab 20 Uhr auf dem Serenadenhof geboten. Die Band Cuba Vista ist bekannt aus Funk und Fernsehen und spielt schwungvollen Son, Salsa, verführerische Bachata und Cha Cha, aber auch temperamentvollen Samba und mitreißenden Bossa Nova. Sie reißen mit ihrer Musik und der überschäumenden Lebensfreude sogar die größten Tanzmuffel von den Stühlen und verbreitet brasilianisches und kubanisches Flair auf den Limburger Sommerfesten.

Das Internationale Trio, bestehend aus Sängerin Mireya Coba Cantero (Kuba), Gitarrist und Sänger Ingo Mützel (Germany) sowie Schlagzeuger und Sänger Felipe Mandingo (Venezuela) freut sich darauf, einen typischen kubanischen Abend mit seinem Publikum zu verbringen.

Die Sommerfeste werden veranstaltet von der Stadt Limburg und sind kostenfrei besuchbar.

»The Dark Side Of The Moon« auf den Sommerfesten

Zu hören gibt es die Songs des Albums – zehn an der Zahl – von „One Of These Pink Floyd Tributes“ am Samstag, 29. Juli, um 20 Uhr auf dem Serenadenhof. Neben der Herausforderung, das Werk auf der Bühne entsprechend zu präsentieren ist auch die musikalische Umsetzung ein anspruchsvolles Unterfangen.

Man darf gespannt sein, was die Band um die beiden Geschwister Steffen und Sascha Thiele auf der Bühne darbieten. Die Erwartungen sind bei eingefleischten Fans hoch. Wie Bandleader Steffen Thiele gut zusammenfasst: „Die Musik ist reine Spielfreude und die gesellschaftskritischen Texte um Geld, Gier, Krieg und Wahnsinn sind immer noch zeitgemäß.“

Das Album „The Dark Side Of The Moon“ wurde im April 1973 veröffentlicht und ist das achte und die bisher kommerziellste Arbeit von Pink Floyd. Das Konzeptalbum, das hauptsächlich von Roger Waters als Songwriter und Bandleader stammt, machte die vier Bandmitglieder von Pink Floyd endgültig populär. Vor allem in den USA und Großbritannien war das Album lange unter den Top 100 vertreten und zählt mit über 50 Millionen verkauften Einheiten zu den weltweit meistverkauften Musikalben. Inspiriert durch die Hintergründe des Ausscheidens des ehemaligen Pink Floyd Namensgebers Syd Barrett basiert das Album darauf, was sensible Menschen in den Wahnsinn treibt.

Die Sommerfeste werden organisiert und durchgeführt von der Stadt Limburg und sind kostenfrei. 

Fünf Samstage voller Musik

Seit Jahren sind sie Anziehungspunkt für Freunde von stimmungsvoller Livemusik und harten Riffs. Denn die Musikgeschmäcker sind verschieden und somit auch wieder das Programm an den fünf aufeinanderfolgenden Samstagen.

„Es wird wieder eine tolle Mischung aus verschiedenen Musikgenres und bekannten Bands geboten, die für ausgelassene Stimmung auf dem Serenadenhof sorgen werden, da bin ich mir sicher“, so Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg.

Shilly Shally am 22. Juli

Den Auftakt machen am Samstag, 22. Juli, um 20 Uhr „Shilly Shally“. Die Band, die sich in Neu-Anspach im Jahr 2000 gegründet hat, besteht aus den Geschwistern und Sängerinnen Scarlett und Kim Nonella, dem in Südafrika geborenem Sänger Shanthan Pillay, Christian Raupach an der Gitarre, Martin Scholz am Bass – beide teilen die Leidenschaft Jazzmusik, dem Saxofonisten Rafael de-la-Vega, an den Drums Raphael Pfeifer und am Keyboard gibt Toningenieur Thomas Bingsohn den richtigen Ton an. Gemeinsam spielen sie eine Mischung aus Pop, Soul und Danceclassics, die zum Mitsingen und Tanzen einladen.

Pink Floyd Tribute Band am 29. Juli

Mit der Pink Floyd Tribute Band geht es am Samstag, 29. Juli, ab 20 Uhr weiter. One Of These Pink Floyd Tributes ist eben nicht nur eine dieser Tribute Bands, sie spielen, singen und performen mit der Liebe zur Musik von Pink Floyd bis in das kleinste Detail. Fans der Musik bekommen an diesem Abend das komplette legendäre Album Dark Side Of The Moon – das die Band berühmt machte- zu hören. Die gesellschaftskritischen Texte des Albums sind auch heute noch zeitgemäß.

Cuba Vista am 5. August

In das Land der lateinamerikanischen Tänze entführt die Band Cuba Vista mit ihrer authentischen kubanischen Musik am Samstag, 5. August, ab 20 Uhr das Publikum. Da werden Stühle überflüssig, denn die Zuschauer zieht es zu Rumba, Salsa, Chachacha, Mambo und mehr auf das Tanzparkett des Serenadenhofs.

The 80s Band am 12. August

Am vierten Samstag, 12. August, ab 20 Uhr performen „The 80s Band“. Der Name ist Programm. So ziemlich jeder kann mit den Interpreten aus diesem Jahrzehnt und den Liedern etwas anfangen. Die 80er bringen die Rocker und Popper zusammen, wie kaum ein anderes Jahrzehnt dies vermag. Musikgrößen wie Frankie Goes To Hollywood, Bryan Adams, Loverboy, Peter Gabriel, Toto, Simple Minds, Eurythmics, Van Halen und viele mehr prägen mit ihrer Musik das Jahrzehnt der Neonfarben, Schulterpolster und des Vokuhilas.

The Nick Dewhurst am 19. August

Den Abschluss bilden in diesem Jahr die Musiker aus Limburgs Partnerstadt Lichfield, „The Nick Dewhurst Band“. Nick ist kein Unbekannter auf Limburgs Bühnen. Das letzte Mal war er 2015 mit „Tritone Quintet“ on stage. Nun ist er mit seiner eigenen Band, die aus ihm und fünf weiteren Musikern besteht, mit Jazz, Funk, Fusion und Pop am Samstag, 19. August, auf den Sommerfesten zu sehen.

Für das leibliche Wohl sorgt das Restaurant Georgs – Sanitäranlagen stehen im „Bowlhouse“, das sich im Untergeschoss der Stadthalle befindet und nicht barrierefrei zugänglich ist, zur Verfügung.

Die Sommerfeste sind ein kostenfreies Angebot der Stadt Limburg.

Weilburger Schlosskonzert zu Gast auf der Domplatte

„Das ist eine wunderbare Veranstaltung vor dieser eindrucksvollen Kulisse und ich freue mich, dass viele Gäste an diesem Abend gekommen sind, um der klassischen Musik zu lauschen“, sagt Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg.

Auch in diesem Jahr präsentierten die Veranstalter vor voll besetzten Zuschauerreihen ein heiteres Programm unter dem Titel „Sommernacht“. Gestaltet wurde es von der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter der Leitung von Michael Francis und dem Gitarristen Milos Karadaglic. Neben der Ouvertüre zu Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“ verbreitete das berühmte Gitarrenkonzert „Concierto de Aranjuez“ von Rodrigo spanisches Flair. Im zweiten Programmteil erklang Beethovens heitere vierte Sinfonie.

Die rund 600 Gäste genossen den wunderbaren Abend vor der zauberhaften Kulisse des Doms bei herrlichem Wetter, großartiger Musik und einem Gläschen Wein.

Kann Glas rocken?

Zwei neongrün leuchtende Fässer aus Glas, zwei etwa zwei Meter große sakrale, blauleuchtende Fenster mit Röntgenbildern von verschiedenen Körperteilen sind nur zwei Objekte, die in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg zu sehen sind und einen Wow-Effekt auslösen. Auch die ersten Besucherinnen und Besucher der Ausstellung zeigten sich erstaunt und begeistert von den Exponaten.

Zur Eröffnung waren neben etwa 80 Gästen, Künstlerinnen und Künstler sowie Lehrende an der Glasfachschule in Hadamar gekommen. „Ich bedanke mich herzlich für die Überlassung der Exponate bei Ihnen. Die Ausstellung hat eine persönliche Bedeutung für mich, da mein Vater lange Zeit Lehrer an der Glasfachschule war und das Kollegium ihn auch heute noch in guter Erinnerung hat“, sagte Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg, bei der Eröffnung der Ausstellung am 30. Juni. Ihn habe die Kunst der Glasverarbeitung und Glasbearbeitung schon als kleiner Junge bei einem Besuch der Glasfachschule fasziniert und er bewundere, welch großartige Kunstobjekte daraus gefertigt werden.

Die 47 ausgewählten Exponate von 25 Ausstellerinnen und Aussteller zeigen die Vielseitigkeit des Werkstoffes Glas, betont Holger Schmidt, Schulleiter der Staatlichen Fachschule Weilburg-Hadamar. Er erhofft sich von der Ausstellung, dass sich mehr junge Menschen von der Arbeit mit Glas und somit einer Ausbildung in diesem Bereich begeistern lassen.

Einige der ausgestellten Exponate, wie das Zirkuszelt „Albtraum“ von Lena Kockert und „Ein kleiner Schritt“ von Lina Drewski sind für den internationalen Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach nominiert. Bis zum 28. August kann per online Voting https://glaskunstpreis-rheinbach.de/hadamar/ für die Kunststücke abgestimmt werden.

Manch einer ist bereits in der zweiten Generation „Glaskünstler“ und Ausbilder von künftigen „Glasvirtuosen“, so wie Andreas Otto, dessen Vater bereits an der Glasfachschule lehrte und ihm das Talent und die Freude an der Glasbearbeitung in die Wiege legte. Sein Werk, Dom goes PopArt 2023, kann bis zum Ende der Ausstellung betrachtet werden. Danach könnte es als Leihgabe in das Rathaus der Stadt Limburg wandern, vorausgesetzt der Künstler stimmt dem Wunsch des Bürgermeisters zu.

Julian Michel, als ehemaliger Schüler mit drei seiner Kunstobjekte vertreten, berichtete, dass „At the frozen Gates“ von einem vormals großen Kunstobjekt stammt und es für eine Kunstausstellung zerschlagen wurde. Er habe eines der Bruchstücke schließlich verwendet und geschliffen. So konnte seine eigene Kunst daraus hervorgehen. Was fasziniert ihn an Glas? Durch die Bearbeitung entstehen Kanten, Aushöhlungen, Rundungen im Glas, die das Licht unterschiedlich brechen. Seine Kunststücke können durch glatte Flächen auch auf verschiedene Weise aufgestellt werden und somit einen anderen Verwendungszweck erfahren.

„Lassen sie sich von der Faszination des Glases mitreißen und tauchen sie ein in die Welt der Glasveredelung“, fordert Schmidt die Besuchenden zur Ausstellungseröffnung auf.

Nun liegt es an den Besuchenden zu entscheiden, ob die Ausstellung ihrem Namen gerecht wird.

Bis zum 3. September ist die Ausstellung „Glas rockt!“ mit Objekten des Lehrkörpers, der Schülerinnen und Schüler sowie Ehemaligen in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg zu sehen. Der Eintritt ist kostenfrei.

Die Kunstsammlungen sind Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 14.00 Uhr; Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen: 12.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Die Staatlichen Fachschule Weilburg-Hadamar besteht bereits seit 74 Jahren. Im kommenden Jahr wird das 75-jährige Jubiläum mit einigen Veranstaltungen gefeiert. Gleichzeitig steht das 700-Jahre-Stadtjubiläum des Standorts der an. Auch hier sind verschiedene Veranstaltungen rund um das Glas geplant. Im Zuge dessen wird zum zweiten Mal der Hadamarer Glaspreis ausgeschrieben und verliehen.

Glaskunst hat sich erst mit der Ansiedlung der Sudetendeutschen, die während des Zweiten Weltkrieges aus Nordböhmen und Schlesien vertrieben wurden, in Hadamar kultiviert. Da für die Glasverarbeitung und -veredelung Mitarbeiter benötigt wurden, wurde eine Fachschule gegründet. Bereits in Sudetendeutschland gab es Fachschulen, an denen Glaskunst gelehrt wurde. Die Geschichte hierzu ist im Glasmuseum im Hadamarer Fürstenschloss zu sehen.

Limburg feiert 150. Geburtstag von Enrico Caruso

In diesem Jahr wurde die Veranstaltung „Galanacht der Tenöre“ das erste Mal ohne den bisherigen Partner Nassausische Sparkasse von der Stadt Limburg und der Opera Classica Europa durchgeführt.

„Mit Blick auf die Besucherzahl sind wir sehr zufrieden“, sagte Hilmar von Schenck, Leiter des Amtes für Stadtmarketing und Touristik.

Das Wetter versprach zu Beginn des Tages ähnlich aufwühlend zu werden wie der Spannungsbogen einer Arie in der Oper, doch außer einer frischen Brise war davon am Abend wenig zu spüren. Im Gegenteil, die untergehende Sonne tauchte so manche Szene auf der Bühne in das richtige Licht. Etwa 270 Gäste waren gekommen, um einem furiosen Opernspektakel beizuwohnen. Schließlich ging es um keinen geringeren als Enrico Caruso, dessen Leben und Wirken anlässlich seines 150. Geburtstages gewürdigt wurde.

Abwechslungsreiche musikalische Darbietungen

Um 19.30 Uhr betrat Claudia Grundmann die Bühne, die es sehr gut verstand, mit ihrer charmanten Art als Moderatorin nicht nur das fachkundige Publikum mit Anekdoten und Fachwissen rund um die gesungenen Arien, Operetten und natürlich Enrico Caruso durch den Abend zu führen.

Selbst Opernneulinge, die keinerlei Berührungspunkte mit der klassischen Musik hatten, fühlten sich abgeholt und kannten das ein oder andere Lied vom Hören.

So auch die Arie „La donna è mobile“, aus Giuseppe Verdis Oper Rigoletto, was so viel heißt wie „die Frau ist launisch“. Schon die Melodie zu hören, verleitet zum Mitsummen und lässt Erinnerungen an italienisches Essen aufkommen. Und genau aus dem ersten Grund, so erzählt es Gundermann, durfte der Tenor die Arie damals vor der Uraufführung, am 11. März 1851 im Opernhaus la Fenice in Venedig erst einen Tag vorher proben. Und wie vermutet, wurde es am Tag nach der Uraufführung auf sämtlichen Kanälen der Stadt gepfiffen.

Insgesamt wurde den Liebhabern der Oper ein großartiges Programm geboten, das sich quer durch die Schaffenszeit des berühmten Enrico Caruso zog. Weibliche Sopranistinnen trugen hierzu ebenso bei, wie die Tenöre. Aus Puccinis Oper „La Bohème“ gaben Antonio Rivera mit der Tenor-Arie „Che gelida manina“ und Diana Naatz mit „Si mi chiamano mimi“ gemeinsam auf der Bühne ein eindrucksvolles Beispiel ihres Könnens.

Für amüsierte Gesichter sorgten Marius Turtoi aus Rumänien und Antonio Rivera aus Mexiko die im Duett „La donna è mobile“ zum Besten gaben und hierbei auch komödiantisches schauspielerisches Talent zeigten.

Publikumsnahe Veranstaltung mit Potenzial

„Für uns war dieser Abend ein voller Erfolg. Im kommenden Jahr werden wir das Begleitprogramm sicher noch etwas attraktiver gestalten, um so noch mehr Menschen für dieses Format zu begeistern“, so von Schenck zu Ausblick auf das Fortbestehen der Veranstaltung.

Das Schöne an einer kleineren Veranstaltung: Auch abseits der Gala in der Pause war das Publikum den Protagonisten nah. So war es möglich, dass eine Unterhaltung mit den Musikern aus dem Orchester zustande kam, anders als bei größeren Konzerten dieser Art, bei denen es sehr formell zu gehen kann.

Dombibliothek gehört nun zur Stadt Limburg

Der erste Schritt war die positive Entscheidung der Stadtverordnetenversammlung im Dezember vergangenen Jahres. Bis zu dem Zeitpunkt lag die Trägerschaft gleichberechtigt bei der katholischen Kirchengemeinde St. Georg in Limburg und der Stadt Limburg. Im dritten und letzten Schritt erfolgt dann der Umzug in das ehemalige Schuhhaus Lanz, dass derzeit noch umgebaut wird. Dann ist die Veränderung auch für die Besuchenden und Bürgerinnen und Bürger sichtbar und erlebbar.

Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamtes der Stadt und Projektleiterin des Umzugs: „Es ist gut, dass die Trägerübernahme und der Termin des Umzugs zeitlich durch die Umbaumaßnahmen entzerrt werden konnten, denn es steht bei beidem viel Arbeit dahinter.“

Wir haben uns bisher größtenteils selbstverwaltet, weiß die Leiterin der Dombibliothek, Silvia Kremer, zu berichten. Sie habe sich beispielsweise um das Bestellwesen, die Haushaltsüberwachung und Budgetierung allein gekümmert. Nun freue sie sich, einen Teil der Verantwortung an die Kolleginnen und Kollegen der Stadt abgeben zu können. So habe sie mehr Zeit, um nach dem Umzug Veranstaltungen zu planen. Denn durch das größere Gebäude werden sich die Platzverhältnisse verbessern.

Wer wofür zuständig ist und was nun nicht mehr eigenständig entschieden werden kann, ist ein Lernprozess und für den ein oder anderen Ehrenamtlichen fortgeschrittenen Alters eine neue Herausforderung. Auch verschiedene Schulungen kommen auf die Mitarbeiterinnen und die Ehrenamtlichen zu.

Neugierde und Freude auf dem Umzug

„Für uns überwiegen die Vorteile und wir stehen dem Neuen offen gegenüber und freuen uns Teil der Stadtverwaltung zu werden“, sagt Kremer. Die Vorfreude ist auch den Nutzern der Dombibliothek anzumerken. Es werden viele Fragen gestellt und die Neugierde auf die Neuerungen ist groß.

Ersichtlich ist bereits jetzt für die Besucher und Nutzer der Bibliothek, dass sich etwas geändert hat. Denn im Rahmen der Übernahme erfolgte auch eine Brandschutzüberprüfung. In diesem Zuge wurden Fluchtwege ausgewiesen und neue Feuerlöscher verteilt. Außerdem konnten von den Besuchenden auf einer Tafel im Eingangsbereich Vorschläge und Wünsche notiert werden. Am häufigsten genannt wurden hierbei der Kaffeeautomat und ein Buchrückgabeautomat. Letzterer dient als „Bücherklappe“ außerhalb der Öffnungszeiten der Bibliothek.

Viele der Wünsche zeigen deutlich, dass eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität sowie die Bibliothek als Ort für Begegnung und zum Austausch eine hohe Priorität genießt. Die Wünsche und Vorschlagstafel soll, so teilt Kremer mit, auch nach dem Umzug bestehen bleiben, allerdings in digitaler Form. Ebenso wie die Wunschbox, die ursprünglich als „Wünsch dir was für Weihnachten“ vor etwa 20 Jahren aufgestellt worden war und aufgrund der positiven Resonanz seitdem Bestand hat.

Wünsche gehen in Erfüllung

Die Aussicht darauf, dass der Verleih der Bücher und Medien zukünftig kostenfrei erfolgen soll, stieß nicht nur auf Freude. Einige seien besorgt, dass nun weniger Budget für Bücher zur Verfügung stehe oder insbesondere neue Bücher länger bei einem Ausleiher verblieben als bisher, erklärt Kremer die Bedenken der Mitglieder. Allerdings sei die kostenlose Ausleihe doch eine gute Idee, habe keinen Einfluss auf das Budget und spreche weitere Interessenten an, ist Kremer überzeugt.

Worauf sie und ihr Team sich besonders freuen, beantwortete Kremer wie folgt: „Endlich mehr Platz für die Kinderecke, denn Familien gehören zu den häufigsten Nutzern der Bibliothek. Veranstaltungen, wie einmal im Monat ein Bilderbuchkino und Leseförderung für Kindergartenkinder und Schulklassen können in größerem Rahmen stattfinden, ohne andere Besucher zu stören.“

Bis dahin müssen jedoch noch 18.000 Bücher und Medien (Hörbücher, DVDs, Tonies, Tip-Tois und vieles mehr) mit einem RFID-Chip versehen werden und vor allem wie bei jedem Umzug, viel aussortiert und verpackt werden.

Glas rockt!

Denn „Glas rockt!“ kann auch bedeuten „Glas begeistert!“. Was von beidem letztlich als zutreffend erachtet wird, entscheiden die Besucher. Eröffnet wird die Ausstellung am Freitag, 30. Juni, um 19 Uhr in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg.

Neben Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg, wird Holger Schmidt, Schulleiter der Staatlichen Fachschule Weilburg-Hadamar, die Ausstellungseröffnung mit einem Grußwort begleiten.

Bis Sonntag, 3. September, zeigen Wendy Bäumer, Helena Bauer, Lothar Böttcher, Alexander Buschuew, Lisa Dolzikova, Lina Drewski, Elisa Ekler, Reiner Eul, Corinna Frahm, Svenja Flieger, Jochen Härter, Andrea Hebgen, Pine Honsel, Sarah Hunnenmörder, Manuela Klimetzki, Lena Kockert, Thomas Kruck, Marion Linke, Julian Michel, Theresia Müller-Kunz, Andreas Otto, Carolin Schwarz, Delia Stünitz, Sandra Urban und Sam Weisenborn ihre insgesamt 47 Exponate aus Glas.

Dabei zeigt sich, wie überraschend vielseitig das Material sein kann. So wurde es von den Künstlern teilweise in heißem, flüssigem Zustand veredelt oder aber als es bereits erkaltet war. Hierbei liegt die Kunst in dem Wissen und der Erfahrung, wie physikalische Grenzen ausgenutzt werden können.

Die Ideen zu den Kunstwerken haben unterschiedliche Ursprünge. Teilweise werden Naturphänomene nachgebildet oder abstrahiert oder gesellschaftliche und eigene Konflikte wiedergegeben. Frank Ballowitz ist Fachlehrer für Glasapparatebau und sieht seine Ideen meist erst beim Bearbeiten des Glases entstehen. Manchmal fügt er zu neu Entstandenem auch etwas bereits altes Bestehendes hinzu, um auf diese Weise ein Gesamtkunstwerk zu erschaffen.

Die ausgestellten Arbeiten aus der Flach- und Hohlglasgestaltung repräsentieren beispielhaft die Ausbildungsberufe Glasveredler, Glaser und Glasapparatebauer und machen so die Vielfalt des Umgangs mit dem Werkstoff Glas deutlich. Traditionsreich und modern werden in Hadamar seit fast 75 Jahren nahezu alle Bereiche der Glasbe- und Verarbeitung gelehrt und praktiziert.

Gemeinsam mit dem Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V. lädt der Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn zu nachstehenden Zeiten ein, die verschiedenen künstlerischen Standpunkte kennenzulernen: Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 14.00 Uhr; Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen: 12.00 bis 18.00 Uhr.

Der Besuch der Ausstellung ist kostenfrei, jedoch nicht barrierefrei möglich.

Galanacht der Tenöre widmet sich Enrico Caruso

Das musikalische Ereignis findet am Freitag, 30. Juni, statt und wird von der Opera Classica Europa zusammen mit der Stadt Limburg veranstaltet. Gesungen und gespielt wird auf der Bühne wieder open Air. Michael Vaccaro als Intendant der Opera Classica Europa ist es gelungen, für diesen Abend ein großes Aufgebot von Tenören zu verpflichten, die eindrucksvoll die berühmtesten Arien des am 25. Februar 1873 in Neapel geborenen Carusos präsentieren.

Auf der Bühne in der Nähe des Doms steht zum Beispiel der italienische Tenor Massimo Sirigu vom Teatro die San Carlo aus Carusos Heimatstadt Neapel. Mit von der Partie sind auch die Tenöre Jeffrey Hartmann aus den USA, Shahram Yazdani aus dem Iran, Donk-Seok Im aus Korea sowie zwei weitere italienische Tenöre, Massimiliano d'Antonio und Andrea Césare Coronella.

Es spielt das Orchester Virtuosi Brunenses aus Brünn, Tschechien, unter der Leitung des international gastierenden Dirigenten der Opera Classica Europa, Hans-Friedrich Härle sowie des Chefdirigenten der Virtuosi Brunenses, Karel Mitáš. Das Ensemble Virtuosi Brunenses besteht aus hervorragenden Mitgliedern des Orchesters der Janáček-Oper und der Philharmonie Brünn sowie weiterer erstrangiger Orchester der Tschechischen Republik.

Tribut an einen Großen seiner Zeit zollen

Das gemeinsame Ziel am Abend des 30. Juni auf dem Domplatz in Limburg: Erinnern an Enrico Caruso, den berühmtesten und bedeutendsten Tenor Anfang des 20. Jahrhunderts und sicherlich einer der ersten Superstars. Zu seiner Popularität trug sicherlich auch bei, dass er fast 500 Schallplattentitel aufnahm und ihm 1904 vermutlich die erste Aufnahme mit mehr als einer Million Tonträger gelang. An der Metropolitan-Oper in New York hält er den Rekord mit 863 Auftritten innerhalb von 17 Jahren zwischen November 1903 und Dezember 1920.

Bereits als Kind sang Enrico Caruso im Kirchenchor in Neapel und erhielt schon mit 16 Jahren professionellen Gesangsunterricht bei dem renommierten Lehrer Guglielmo Vergine sowie später bei Vincenzo Lombardi. Sein erstes Engagement hatte er zwar mit 19 Jahren zu Hause in Neapel, seinen Durchbruch erzielte Caruso jedoch erst im Jahr 1898 (mit 25 Jahren) in Mailand. Ab 1903 begann Carusos unaufhaltsame Karriere als lyrischer Tenor an den großen Theatern, darunter insbesondere die Metropolitan Opera in New York.

Eintauchen in seine anspruchsvollen Opernrollen

Er faszinierte die Opernwelt mit der einzigartigen Schönheit und Strahlkraft seiner warmen, für einen Tenor sehr dunklen, baritonalen Stimme und seinem kunstvollen Singen in technischer Vollendung. Zudem bestach er durch seine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und durch sein großes schauspielerisches Talent. Enrico Carusos Repertoire umfasste 67 zum Teil höchst anspruchsvolle Opernrollen und hunderte Lieder.

Tickets zu 39 Euro (freie Platzwahl) sind erhältlich an allen bekannten Vorverkaufsstellen. Telefonische Reservierungen sind unter Tel. (06431) 980 619 (Ticketzentrale Limburg, Bahnhofsplatz 2) sowie Tel. (06124) 726 9999 (Opera Classica Europa) oder über die Reservix-Ticket-Hotline (6:00 - 22:00 Uhr) unter (0761) 8884 9999 buchbar; Tickets online gibt es unter https://www.operaclassica.de/

Limburg erhält weitere Panzner-Werke

Christine Laur hat sich die Ausstellung auch angeschaut. Sie ist die ältere Schwester von Klaus Panzner und wohnt in München. Die Reise nach Limburg und zur Ausstellung war sie zusammen mit ihrer Nichte Bärbel Panzner angetreten und noch mit einigen Werken ihres im Jahr 2016 verstorben Bruders. In der Mappe hatte sie Kreide-Pastell-Zeichnungen, Postkarten, Fotografien und Drucke zusammengelegt, die sie an die Kunstsammlungen übergab. Damit erhöht sich der Bestand der Kunstsammlungen an Panzner-Arbeiten auf etwa 100. „Wir wissen jedoch nicht, welche Personen mein Bruder da gezeichnet und gemalt hat“, sagte Christine Laur bei der Übergabe der Werke im Historischen Rathaus.

Einen „herzlichen Dank“ für die überlassenen Werke sagte Bürgermeister Dr. Marius Hahn, der sich noch gut an den Künstler erinnern kann, der immer wieder auch in der Altstadt anzutreffen war. Bewaffnet mit seiner mobilen Radierstation (ein länglicher Sitz verbunden mit einer Staffelei und einem Spiegel) ließ er sich vor Ort nieder und radierte die Szenerie direkt auf die Platte. Nach dem Druck kolorierte er die Blätter, jedes davon durch wechselnde Farbigkeit ein Unikat.

Zurückhaltender Mensch

„Still und bescheiden“, das sind immer wieder Worte, die Klaus Panzner kennzeichneten. „Größere Ansammlungen von Menschen versuchte er zu meiden. Selbst bei Familienfeiern kam er oft am Tag nach der Feier, nutzte den Hintereingang oder den Weg durch den Garten und war dann plötzlich da“, erinnert sich Bärbel Panzner an ihren Onkel.

Wie viele andere Familien beeinflusste der Zweite Weltkrieg das Leben der Panzners, die ursprünglich aus Dresden stammen. Nach Angaben von Christine Laur lebte die Familie zunächst noch in der ehemaligen DDR und setzte sich dann in die Bundesrepublik ab. Der Wechsel von Dresden nach Frankfurt machte den jungen Klaus Panzner mit seiner sächselnden Aussprache dort zu einem Außenseiter, erinnert sich die Schwester.

Künstlerische Ausbildung

Die künstlerische Neigung war schon früh zu spüren und nach einer handwerklichen Ausbildung folgten der Besuch der Werkkunstschule in Wiesbaden und anschließend der Akademie für bildende Künste in Stuttgart. 1975 kam er mit seiner Frau Olvido Solar nach Limburg, wo sie in der Altstadt ein Fachwerkhaus erwarben, das sie auch sanierten. Später bewohnte Panzner für geraume Zeit auch den Brückenturm und verlegte seinen Wohnsitz dann nach Bad Camberg. Die letzten Lebensjahre, die er in der Nähe seiner Schwester bei München verbrachte, waren geprägt durch gesundheitliche Beeinträchtigungen.

„Klaus Panzner hat nicht nur beeindruckende Aquarelle mit unzähligen Gebäuden hinterlassen, er hat uns in Limburg die Stadt aus seinem Blickwinkel gezeigt, vor allem die Altstadt. Zugleich weisen seine Werke auch die Veränderung auf und sind Ausdruck des Augenblicks, denn wenn in diesem Moment gerade eine Mülltonne durch den Blick des Künstlers mit erfasst wurde, dann findet sich die Mülltonne auch im Bild wieder“, fasst Bürgermeister Hahn zusammen.

Schuhhaus wandelt sich in Bibliothek & Kulturzentrum

Aktuell ist das Gebäude entkernt und wartet auf das Signal der Stadt, um die Weichen für die künftige Nutzung stellen zu können. Die richtige Zeit somit für einen Baustellenbesuch durch den Magistrat der Stadt sowie den Personalrat. Und am Ende der Begehung gab es auch ein deutliches Signal. „Der Magistrat hat im Grundsatz grünes Licht gegeben für die Aufteilung der verschiedenen Stockwerke und der Platzierung der einzelnen Elemente, einschließlich der Einbindung der Limburger Ehrenamtsagentur, der Kulturvereinigung sowie der City-Managerin“, fasst Bürgermeister Dr. Marius Hahn das Ergebnis zusammen.

Die Deckenverkleidung ist entfernt, ebenso an vielen Stellen die Wandverkleidung. Viel Beton ist sichtbar, dazwischen Backsteinmauerwerk, alte Deckenbalken beim Übergang in das Fachwerkgebäude, hier und da gibt es auch einige Rundstützen aus Stahl, die sich unter Betonriegeln der Decken befinden. Die Zwischenwände und die Versorgungsleitungen sind zum Großteil entfernt, von der alten Einrichtung befindet sich ein Personenaufzug und ein kleiner Lastenaufzug in dem Gebäude. Aber die Zeit läuft ab, denn der Personenaufzug ist zu klein und ermöglicht keinen barrierefreien Zugang zu allen Ebenen, die einmal genutzt werden sollen.

Pläne für die Neugestaltung

Wie es einmal werden soll, konnten die Mitglieder des Magistrats und des Personalrats den zahlreichen Zeichnungen und 3-D-Darstellungen entnehmen, die Tanja Schnatz und Dr. Anna Vössing vom Kulturamt aufgehängt hatten. Die Dombibliothek wird organisatorisch in das Kulturamt eingebunden und damit ist die künftige Bleibe auch eine „Baustelle“ von Anna Vössing als Leiterin des Kulturamts. Bereits am 1. Juli wird die Dombibliothek organisatorisch von ihrem bisherigen Träger der Domgemeinde beziehungsweise der neuen Pfarrei an die Stadt übergehen. Der Umzug selbst, so das Ziel, soll dann bis zum Jahresende vollzogen werden.

Dass der Standort mitten in der Stadt an der Ecke Grabenstraße/Plötze überaus geeignet ist, daran gibt es im Magistrat keinen Zweifel. Und die neue Bleibe wird auch deutlich mehr Platz bieten, rund 600 Quadratmeter stehen im Kellergeschoss sowie im Erdgeschoss und im ersten Stock zur Verfügung. Allerdings bietet das Gebäude aufgrund seiner verwinkelten Architektur so manche Herausforderung.

Schießgraben im Blick

Der Eingang der künftigen Dombibliothek soll zur Plötze hin mit einem Windfang ausgerichtet werden, weg von der Grabenstraße, zumal dort der Ausgang direkt auf die Fußgängerampel führen würde. Prägend für das Gebäude sind die großen Fensterflächen, die Gebäudeinhaber Marcel Kremer jedoch komplett austauschen wird. Dabei ist es möglich, auf der Rückseite zum Schießgraben auch noch Türen anzubringen, damit von dort ein Zugang möglich wird und damit der Platz am Schießgraben genutzt werden kann. „Das ist durchaus ein von uns verfolgtes Ziel, das Areal des Schießgrabens mit einzubinden und damit aufzuwerten“, verdeutlichte der Bürgermeister.

Im Erdgeschoss werden sich Ausleihe und Infozentrum mit einem Thekenbereich befinden, die Toilettenanlage (Unisex) ist im Erdgeschoss und eine Spielecke für Kinder bis zu zehn Jahren soll es auch geben. Im Erdgeschoss soll auch die LEA (Limburger Ehrenamtsagentur) ihre künftige Bleibe finden und über einen separaten Zugang erreichbar sein. Der Bereich Jugend- und Sachbuch ist nach den aktuellen Plänen im Keller angesiedelt, dort ist auch ein Arbeitsbereich für Schülerinnen und Schüler vorgesehen, der zugleich auch für Seminare und kleinere Veranstaltungen genutzt werden kann. Die barrierefreie Toilette befindet sich auch im Untergeschoss.

Fassade neu gestalten

Im Obergeschoss ist eine Sitzgruppe mit einem kleinen Lese-Café geplant. „Damit kommen wir einem Wunsch nach, der auf vielfache Weise an uns herangetragen worden ist“, machte Anna Vössing beim Rundgang deutlich. Allerdings wird das Café ausschließlich eine Automatenversorgung bieten und steht natürlich auch denen offen, die sich selbst versorgen. Die Bibliothek wird im Obergeschoss ihr Angebot an Romanen und klassischer Literatur präsentieren. Im Obergeschoss werden auch die Büroräume für die Kulturvereinigung und die City-Managerin der Stadtverwaltung eingerichtet. Ihnen steht auch der Veranstaltungsbereich zur Verfügung.

Mit der grundsätzlichen Zustimmung des Magistrats für das Grundkonzept ist es nun möglich, die Ver- und Entsorgung des Gebäudes genau zu planen, Trennwände einzuziehen und die Struktur für die künftige Nutzung anzulegen. „Der Eigentümer bereitet derzeit auch einen Entwurf der Fassade vor, den wir noch vorgelegt bekommen“, kündigte Anna Vössing an. Der Bürgermeister ergänzte dazu: „Es wäre natürlich wünschenswert, wenn sich an der Fassade schon die neue Nutzung des Gebäudes ablesen lässt.“

Stiller Mensch, beeindruckender Künstler

Es sind kleine Werke, die Klaus Panzner hinterlassen hat. Geschaffen mit einer großen Liebe zum Detail. Radierungen sind es, die mit Hilfe einer Ätztechnik entstanden sind und anschließend aquarelliert wurden. Es sind Motive aus der Limburger Altstadt, die einen genauen Blick und viel Geduld erforderten. Es gibt daneben auch unzählige Motive aus dem Umgebung, eigentlich aus allen Orten des Landkreises, die Panzner aufgesucht hat und dann auf Platte gebannt hat.

In der aktuellen Ausstellung finden sich jedoch nicht nur die bekannten Radierungen, sondern sie bezeugt auch, dass der Künstler als Fotograf den Blick für das Wesentliche schärfte, durchaus auch andere Techniken und Formate beherrschte und schließlich gewährt die Ausstellung auch einen Einblick in das „Werkzeug“ des Künstlers.

Akribisch und geduldig

Als überaus akribisch und sehr geduldig beschreibt Kirsten Zabel-Leutheuser den Künstler, der in Limburg nicht nur zahlreiche Motive fand, sondern über Jahre in der Altstadt zu Hause war. „Er war kein Mann der lauten Worte“, so Kirsten Zabel-Leutheuser, die als eine von zwei Galeristen in Limburg die Werke von Panzner präsentierte und verkaufte und dabei auch feststellen konnte, dass die Radierungen bis nach New York oder Abu Dhabi gingen. In der voll besetzten Halle des Historischen Rathauses stellte Kirsten Zabel-Leutheuser im Gespräch mit Dr. Anna Vössing, der Leiterin des Limburger Kulturamts, den Menschen und Künstler Klaus Panzner vor, den sie 1984 kennenlernte, als sie mit ihrem Mann Walter Leutheuser nach Limburg zog.

Nach ihren Angaben war Panzner eine Person, die sich gerne im Hintergrund aufhielt. „Wäre er heute Abend hier bei der Ausstellungseröffnung, würde er irgendwo am Rand und ganz versteckt stehen und ganz bestimmt nicht in der ersten Reihe sitzen“, so die Kirsten Zabel-Leutheuser. Und dann erzählte sie die kleine Anekdote mit der Kuh, als es in Limburg eine Werbeaktion mit unterschiedlichen Kühen als Kunstprojekt gab. Auch Panzner sollte eine gestalten. Er malte sie blau an, um sie anschließend mit vielen kleinen Motiven aus der Altstadt auszustatten. Nach zwei Tagen war das Projekt erledigt. Das öffentliche Arbeiten auf der Plötze unter den Augen von vielen Menschen, die sich dafür interessierten, war nicht sein Ding, das konnte er nicht. Also brach Panzner seine Arbeit ab, die Kuh blieb blau und um sie herum wurde dann ein Picknick veranstaltet.

Ungewöhnlicher Blick

Noch eine zweite Eigenschaft des Künstlers unterstrich Kirsten Zabel-Leutheuser in dem Panzner-kennenlern-Gespräch: „Er hat nichts verschönt, sondern es so dargestellt, wie es im Augenblick gerade war. Und wenn eine blaue Papiertonne von seinem Blick erfasst wurde, dann wurde die blaue Papiertonne auch Bestandteil seiner Radierung.“ Panzner ist mit seinen Werken auch ein Dokumentar von der Sanierung in der Limburger Altstadt, auf seinen Bildern finden sich zahlreiche Gebäude als Baustelle.

Zum Auftakt der Vernissage hatte Bürgermeister Dr. Marius Hahn, der dem auf einem Stuhl sitzenden und arbeitenden Künstler und seiner Ausstattung in der Altstadt oft begegnet ist, an „einen Mann der wenigen Worte“ erinnert, dessen ungewöhnlicher Blick auf Häuser und Straßen nicht nur zu künstlerisch herausragenden Werken geführt habe, sondern auch zu beeindruckenden Zeitdokumenten. Hahn dankte der Stadt Bad Camberg, dass sie aus dem Nachlass von Panzner die Ausstellung in den Kunstsammlungen unterstützt und dem Fotografen Reinhard Langschied, dessen Portraitfotos von Panzner die Ausstellung bereichern.

Führungen durch die Ausstellung

Hahn wies in seiner Begrüßung auch darauf hin, dass nicht nur Werke von Panzner in der Ausstellung zu sehen sind, sondern auch Arbeiten von Schülerinnen und Schülern. Angeleitet durch Aktive der LahnArtist hatten sich Schülerinnen und Schüler der Marienschule im Rahmen eines Workshops mit dem Herstellen und Fertigen von Druckgrafiken beschäftigt. Die Ergebnisse sind auf der Empore ausgestellt.

Am Mittwoch, 26. April, und am Dienstag, 13. Juni, finden jeweils um 12.30 Uhr halbstündige Führungen durch die Ausstellung „P A N Z N E R“ mit Dr. Anna Vössing statt. Bei den Treffen haben die Gäste der Kunstsammlungen die Möglichkeit, mehr über die Ausstellung und den Künstler zu erfahren. Eine verbindliche Anmeldung ist nicht notwendig. Die Führungen sind kostenfrei und starten in der Eingangshalle der Kunstsammlungen der Stadt Limburg.

Die Kunstsammlungen der Stadt Limburg sind nicht barrierefrei und zu folgenden Zeiten bei freiem Eintritt geöffnet: Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 14 Uhr, Donnerstag bis Sonntag sowie an Feiertagen von 12 bis 18 Uhr. An Karfreitag, Ostersonntag, Pfingstmontag und Fronleichnam sind die Kunstsammlungen geschlossen.

Erinnerungen an Klaus Panzner

Aus diesem Anlass findet am Freitag, 24. März, um 19 Uhr die Eröffnung der Ausstellung unter dem Titel „P A N Z N E R“ in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21) statt. 

Gezeigt wird eine Auswahl seines Schaffens, die nicht nur sein Markenzeichen – die Radierungen umfassen, sondern auch Fotografien und seltene Arbeiten sowie eine Selektion seiner Arbeitsmittel. Ergänzt wird die Ausstellung mit druckgrafischen Arbeiten von Schülerinnen und Schülern der Marienschule in Limburg, die während eines Workshops in Kooperation mit den Lahn Artists entstanden sind.

„Panzners Blick auf Limburg sind nicht nur aus künstlerischer Sicht ein wichtiger Bestandteil der städtischen Sammlungen. Sie sind auch Zeitzeugnisse der Sanierung der Limburger Altstadt“, beschreibt Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Limburg, die Arbeiten des Künstlers. Gemeinsam mit Kirsten Zabel-Leutheuser von der Galerie auf der Treppe wird sie am Freitag den Künstler und seine Werke vorstellen.

Klaus Panzner lebte und arbeitete jahrelang in Limburg und war über die Grenzen der Stadt hinaus bekannt. Nach seinem Studium an der Akademie der bildenden Künste in Stuttgart kam er 1975 mit seiner Frau Olvido Solar nach Limburg. Gemeinsam sanierten sie das von ihnen gekaufte Haus „Fischmarkt 9“ und gründeten die Galerie „NO“, die Druckwerkstatt „NO Press“ und den Verlag „Edition NO“. Im Jahr 1986 trennte sich das Paar. Panzner blieb zunächst im Raum Limburg, bevor er im Süddeutschen in der Nähe seiner Schwester seinen Lebensabend verbrachte.

Seit 1970 bespielte Panzner Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland und war ab 1989 mit dem Ateliermobil unterwegs, um seine Motive vor Ort festzuhalten. In den Kunstsammlungen der Stadt Limburg war er vier Mal in Gruppenausstellungen zu sehen: 1998 bei der Präsentation „Kunstschenkungen an unsere Stadt Limburg“, 2004 bei der Ausstellung „Schauplatz Limburg“ und 2010 bei der Ausstellung „Ungewohnte Blicke auf die Limburger Altstadt“. 2015 folgte dann die vierte Gruppenausstellung. Sie fand zum 30. Geburtstag des städtischen Ausstellungshauses im Jahr 2015 statt. Gezeigt wurde eine Auswahl seines Schaffens aus der von ihm initiierten „Stiftung „Zwoggelfund bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn“. Zum ersten Todestag des Künstlers 2017 folgte eine Einzelausstellung unter dem Titel „Klaus Panzner, 1943 – 2016: Radierungen, Zeichnungen, Aquarelle“.

Die „P A N Z N E R“ Ausstellung, präsentiert vom Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und dem Förderkreis Bildende Kunst Limburg, ist von Samstag, 25. März, bis Sonntag, 18. Juni, für Besucher geöffnet. Gezeigt wird die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Camberg, die den Nachlass des Künstlers verwaltet.

Das Museum ist nicht barrierefrei und zu folgenden Zeiten kostenfrei besuchbar:

Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 14.00 Uhr

Donnerstag bis Sonntag sowie Feiertag: 12.00 bis 18.00 Uhr

Karfreitag, Ostersonntag, Pfingstmontag und Fronleichnam geschlossen

Kunstsammlungen geschlossen

Am Freitag, 24. Februar, sind die Kunstsammlungen ab 12 bis 18 Uhr wieder für die Öffentlichkeit kostenfrei besuchbar. Aktuelle Ausstellung: „Material. Licht. Struktur.- Ausstellung von Studierenden und Alumni des Instituts für künstlerische Keramik und Glas“.

Handwerkstradition trifft auf Fantasy

Licht einmal ganz anders. Nicht in seiner alltäglichen Funktion, um Räume aufzuhellen. Licht am Boden, als Installation. Mit farbigen Körpern auf dem Boden der Empore. Eines von vielen Projekten am Ende eines Weges durch die Kunstsammlungen der Stadt Limburg.

Moderne Kunst von jungen Studierenden und Absolvierenden des Instituts für künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz (IKKG mit Sitz in Höhr-Grenzhausen) präsentiert sich an einem Ort der Limburger Stadtgeschichte, im historischen Rathaus: Eintauchen in ein Spannungsverhältnis zwischen Moderne und Gewesenem, zwischen abstrakter und gegenständlicher Kunst. Es gilt vieles zu entdecken in den Arbeiten von Eunkyoung Cho, Jochen Härter, Leonie Cebeci, Alejandro Peña Chipatecua, Sahar Bahary, Selina Weber und Florian van Dalen, die bis zum 12. März präsentiert werden.

Zum dritten Mal zeigen Studierende des Instituts für künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz ihre Arbeiten in den Kunstsammlungen. „Material. Licht. Struktur.“ ist das Thema der Ausstellung. Die verwendeten Materialien sind vor allem Ton und Glas, erläuterte Dr. Barbara Weyandt von der IKKG. Licht erscheine dabei als eigenständiges künstlerisches Mittel und sei als Stoff der Transzendenz eng mit Glas verbunden. Struktur sei schließlich als Ordnung, als Anordnung von Teilen zu verstehen, bei dem sich ein Gefüge von Einzelteilen zu einem sinnhaften Ganzen verbinde.

Im Rahmen der Ausstellungseröffnung sprach Stadtrat Stephan Geller von Ton als einem faszinierenden Werkstoff, der im ungebrannten Zustand überaus formbar sei, sich dann als hart und stabil erweise und dennoch so zerbrechlich sei. Arbeit mit Ton sei mehr als die Herstellung von Gebrauchsgütern wie Bembel und Blumentopf, sondern sei in der technischen Anwendung auch in der Hightech zu finden und natürlich auch in der Kunst. Die Ausstellung beziehe ihre Wirkung auch daraus, dass sich moderne Kunst in einem historischen Gebäude darstellen könne. Und was in den nächsten Wochen im historischen Rathaus betrachtet werden kann, rege auf jeden Fall die eigene Fantasie an, sagte Geller nach einem ersten Rundgang.

Abstrakte Objekte, filigrane Glaskunst, Installationen, Zeichnungen, Fotografien, Keramik- und Porzellanarbeiten, so lässt sich kurz zusammenfassen, was zu sehen ist. Barbara Weyandt dankte dem Team des Limburger Kulturamts mit seiner Leiterin Dr. Anna Vössing ausdrücklich dafür, den jungen Künstlerinnen und Künstler die Möglichkeit zu geben, ihre Werke einer Öffentlichkeit zu präsentieren.

In den einzelnen Ausstellungsräumen herrschen ganz unterschiedliche Stimmungen, darauf wies Barbara Weyandt zum Auftakt hin. Den musealen Charakter der großen Halle dominieren Ausstellungsstücke mit ausgeprägter Körperlichkeit und naturhafter Üppigkeit, mit bizarren Ausformungen. In der Halle treffe Handwerkstradition auf Fantasy.

Im nächsten Raum hingegen gehe es geradezu postapokalyptisch zu. Die Betrachter werden dort in eine kaputte Welt der Technologie entführt, in den Kollaps eines Systems und dort symbolisiere eine Collage aus Pappmaché auch die durch Krieg herbeigeführte Zerstörung.

Im Obergeschoss dann eine ganz andere Stimmung. Dort zeigen sich Werke ohne Düsternis. Die Gestaltung im Kabinett des Obergeschosses zeige die Ruhe, sei quasi der Zen-Raum zur Entspannung. Der weitere Gang durch die Ausstellung führe im Durchgang zur Empore zu einem Fest der Farben, das mit dem Material Glas erzeugt werde. Schlusspunkt schließlich ist die Lichtinstallation auf der Empore, in der das Licht seine alltägliche und gewohnte Funktion verliere und sich stattdessen auf sich selbst besinnt.

Die Ausstellung „Material. Licht. Struktur.“ von Alumni und Studierenden des Instituts für künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz ist in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21) bis 12. März zu sehen. Die Kunstsammlungen sind Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 14 Uhr sowie Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr geöffnet.

Dombibliothek soll in Trägerschaft der Stadt und an neuen Standort

„Für die Dombibliothek wird damit ein neues Kapitel beginnen“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich. Bisher befindet sich die Bibliothek in der gemeinsamen Trägerschaft von Stadt und Domgemeinde, zuvor gab es eine Kooperation unter Leitung der Domgemeinde. Ihren jetzigen Standort hat die Dombibliothek in der Frankfurter Straße, zuvor befand sie sich im alten Arbeitsamt (heutiger Anziehpunkt der Caritas im Bereich des Bahnhofsplatzes). Die Übernahme der kompletten Trägerschaft, seit Mitte 2020 des Jahres befindet sich die Einrichtung in gleichberechtigter Trägerschaft (davor gab es seit 2013 eine gemeinsame Trägerschaft unter Leitung der Kirchengemeinde), ist zuvor mit der Domgemeinde abgesprochen worden. Von dort gibt es den klar geäußerten Wunsch, die Bezeichnung Dombibliothek weiterzuführen.

„Dem Wunsch kommen wir gerne nach und wir sind der Domgemeinde nicht nur dankbar dafür, dass sie in den zurückliegenden Jahrzehnten dieses Bildungsangebot in Limburg mit ermöglicht hat, sondern sich an dem Übergang in den kommenden Jahren auch noch finanziell beteiligen will“, zeigte sich Hahn erfreut darüber, dass die Neuausrichtung positiv begleitet wird. Die gemeinsame Arbeit zwischen Stadt und Domgemeinde soll daher auch weitergeführt werden, nur unter anderen Vorzeichen.

Dombibliothek bleibt als Bezeichnung

„Für uns ist die weitere Bezeichnung Dombibliothek von großer Bedeutung, da dies eine wichtige Verbindung von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft darstellt und einen durchgehenden Bildungsauftrag verdeutlicht“, unterstreichen Pfarrer Gereon Rehberg und Michael Raab vom Verwaltungsrat der Domgemeinde. Gleichzeitig ist es ihr Wunsch, dass das Personal übernommen wird. „Aufgrund der langjährigen Zusammenarbeit wissen wir die Trägerschaft auch künftig in guten Händen, auch wenn diese Veränderung bei uns in der Domgemeinde durchaus auch etwas Wehmut hervorruft“, so Rehberg. Immerhin lässt sich eine katholische Bibliotheksgeschichte in Limburg bis 1850 zurückverfolgen.

„Mit der Neuausrichtung der Bibliothek ist auch eine Standortwechsel verbunden. Mit dem Umzug in das ehemalige Schuhhaus Lanz erhalten die Bibliothek und die Stadt nicht nur größere Räume, die mehrere Nutzungen zulassen, sondern an einem wichtigen Übergang von der neuen in die alte Stadt wird ein seit langer Zeit bestehender Leerstand mit neuem Leben erfüllt“, sieht der Limburger Bürgermeister gleich mehrere Effekte von Verbesserungen. Der Mietvertrag soll über eine Dauer von 15 Jahre abgeschlossen werden, Vermieter ist der feuer-werk Immobilien GmbH, die auch Eigentümerin der WERKStadt ist. Die Stadt wird, sofern die Gremien zustimmen, drei Etagen des Gebäudes übernehmen, zwei weitere Stockwerke werden oder sind schon anderweitig genutzt.

Auf die Suche nach neuen Räumlichkeiten begab sich die Stadt, da der Raumbedarf über die aktuell vorhandenen 275 Quadratmeter, davon 20 Quadratmeter Keller, deutlich hinaus geht. Zudem zeigen Büro- und Sanitärräume deutlichen Verbesserungsbedarf. „Zwei leerstehende Immobilien haben wir dann näher ins Auge gefasst und uns dann für das ehemalige Schuhhaus entschieden“, erklärt Hahn. Er erhofft sich von dem Umzug der Dombibliothek auch positive Auswirkungen auf die Belebung und Nutzung des Schießgrabens.

Viel Platz am neuen Standort

In dem möglichen künftigen Standort stehen rund 780 Quadratmeter verteilt auf drei Etagen zur Verfügung. Das ist selbst für eine ausgeweitete Dombibliothek mehr als ausreichend. Deshalb soll auch die Limburger Ehrenamtsagentur (LEA) in dem Gebäude angesiedelt werden, derzeit befindet sie sich im Erdgeschoss des sogenannten neuen Rathauses, das mit dem Landkreis einen neuen Eigentümer erhält. Auch für die Kulturvereinigung soll das Gebäude zum Sitz werden. Und die seit 1. September in Diensten der Stadt befindliche City-Managerin soll in Zukunft ebenfalls von diesem Standort aus aktiv werden, aktuell befindet sich ihr Arbeitsplatz im Stadthaus.

Schon seit vielen Jahren geht es in der Dombibliothek nicht mehr nur um die Ausleihe von Büchern, sondern um die Nutzung vieler verschiedener Medien. Diesem Wandel soll mit dem Umzug natürlich Rechnung getragen werden mit Bildschirmplätzen, Rückzugsmöglichkeiten zur Mediennutzung und mehr. „Das Gebäude bietet darüber hinaus die Chance, noch an ganz andere Formate und Nutzer zu denken“, macht Dr. Anna Vössing als Leiterin des städtischen Kulturamts deutlich. Veranstaltungen von und mit der Kulturenwerkstatt oder der Stadtjugendpflege sind denkbar, aber auch Veranstaltungen und Gruppentreffs mit dem Landkreis. Damit dies alles möglich wird, will der Vermieter das Gebäude nicht nur zeitgemäß, sondern auch barrierefrei ausstatten.

Zu einem nahtlosen Übergang in eine Trägerschaft der Stadt gehört auch, das Vorhaben auf weiteren Ebenen abzustimmen. So ist der Leiter der Hessischen Fachstelle für öffentliche Bibliotheken bereits jetzt schon in das Auswahl- und Gestaltungsverfahren der neuen Räumlichkeiten eingebunden. Die Stadt als künftiger alleiniger Träger der Einrichtung erhofft sich einen Zuschuss vom Land für die Einrichtung in Höhe von bis zu 120.000 Euro.

Kontinuität ist gewünscht

Der Magistrat empfiehlt, das bestehende Personal zu den gleichen Konditionen zu übernehmen, wobei die Leitung die pädagogische Arbeit weiterführen und intensivieren soll. „Ein großes Anliegen von mir ist es, dass die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aus der Domgemeinde ihre Arbeit auch unter der neuen Trägerschaft fortsetzen“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich. Kontinuität ist auch bei dem Medienangebot angesagt, daher ist vorgesehen, verschiedene Lizenzverträge von der Domgemeinde zu übernehmen. Neu erstellt werden sollen die Benutzer- und Gebührenordnung bis zum 1. Juli 2023.

Die bisherigen Kosten für den Betrieb der Dombibliothek belaufen sich auf rund 123.000 Euro pro Jahr. Die Kosten werden aufgrund des deutlich größeren Raumangebots steigen. Nach der vom Magistrat beschlossenen Vorlage liegen die künftigen Jahreskosten bei rund 200.600 Euro.

Im Jahr 2021 zählte die Dombibliothek 10793 Besucherinnen und Besucher, in den Jahren vor der Corona-Pandemie waren es um die 12.000 Besuchenden. Aktuell sind in der Einrichtung 25 ehrenamtliche Kräfte im Dienst, die entscheidend dazu beitragen, dass die Dombibliothek an 24,5 Stunden die Woche geöffnet ist.

Eine Romantrilogie führt zurück ins geteilte Deutschland

Autor Titus Müller, der selbst in der DDR aufgewachsen ist, stellte den zweiten Teil seiner Spioninen-Trilogie „Das zweite Geheimnis“ vor.

„Der Lesedom ist auch in diesem Jahr wieder ein Lesefest für die ganze Familie. Neben spannenden Kinder- und Jugendbüchern sind auch wieder großartige, preisgekrönte Autoren aus der Erwachsenenliteratur dabei“, skizzierte Bürgermeister Dr. Marius Hahn das breite Literaturangebot des diesjährigen Lesedoms, der insgesamt drei Abendveranstaltungen und drei Schullesungen in der WERKStadt Lounge sowie Lesungen in drei verschiedenen Schulen bietet.

Katrin Schaefer moderierte den Abend, der in seinem Verlauf auch den persönlichen Bezug zu dem Buch des Autors zeigen sollte. Etwa 50 Zuhörerinnen und Zuhörer hatten sich in der WERKStadt Lounge eingefunden, um der Lesung zu folgen.

Über Spione, Stasi und Liebe

Titus Müller versteht es, mit seinen Büchern zurück in die Zeit des geteilten Deutschlands zu versetzen. Seine Recherchen zu dem Buch „Das zweite Geheimnis“ beleuchten die damaligen Spionagemachenschaften der Staatssicherheit (Stasi), aber auch des Bundesnachrichtendienstes (BND) so detailliert, dass ihn schon der heutige Chefhistoriker des BND anrief, ihn für die Darstellung lobte und sich als Mentor für zukünftige Bücher anbot.

Müllers Neugierde, immer genau wissen zu wollen, wie geschichtliche Hintergründe zusammenhängen und sein Ansinnen, gegen das Vergessen werden zu schreiben, ließen ihn die Trilogie schreiben. Neben dem historischen Hintergrund zu den Geheimdienstaktivitäten fesselt die Liebes- und Lebensgeschichte rund um die Hauptfigur Ria Nachtmann. Die Geschichte, die Trilogie beginnt mit „Die fremde Spionin“ im Jahr 1961, als die ersten Steine der Mauer in Berlin gesetzt werden.

In „Die fremde Spionin“ beschreibt er, wie Rias Eltern von der Staatssicherheit festgenommen werden und sie und ihre Schwester getrennt werden und bei „neuen“ Eltern aufwachsen. Ein gängiges Vorgehen in der damaligen DDR. Ria darf keine Fragen über ihre Vergangenheit stellen und doch lässt sie der Gedanke an ihre Schwester nicht los. Durch ihren Beruf als Sekretärin wird sie vom BND als Spionin rekrutiert und lernt bei ihrer Suche nach ihrer Schwester, die sie im Westen vermutet, den Journalisten Jens aus Westdeutschland kennen. Sie verliebt sich in ihn. In dem Buch ist Fjodor Sorokin als Mitarbeiter des sowjetischen Geheimdienstes KGB Gegner von Ria. Sorokin hat in dem KGB-Killer Bogdan Staschinski ein historisches Vorbild.

Der zweite Teil der Trilogie „Das zweite Geheimnis“ spielt im Jahr 1973, zwölf Jahre nach dem Mauerbau und der aufregenden Suche nach ihrer Schwester ist Ria vor allem eins geblieben, die Liebe zu Jens, einem Journalisten aus Westdeutschland. Diesen versucht sie bei einem geheimen Treffen während ihres gemeinsamen Urlaubs in Bulgarien am Schwarzen Meer mit ihren Freundinnen Charlotte und Ulrike wiederzusehen. Doch die Stasi ist ihnen bereits auf der Spur und verfolgt einen perfiden Plan: Sie will Ria Beihilfe zur Republikflucht nachweisen. Denn Verbindungen mit einem Klassenfeind sind streng verboten. So beginnt ein gefährliches Katz-und-Maus-Spiel.

Limburgs Bezug zum Buch

Auch hier spielt der historische Hintergrund eine tragende Rolle, die Guillaume-Affäre: Ein Stasispion als persönlicher Referent des Bundeskanzlers. Günter Guillaume war Mitglied in der SPD und gehörte der Stadtverordnetenversammlung in Frankfurt am Main an. Er hatte regelmäßigen Kontakt zu Georg Leber aus Obertiefenbach. Dieser gehörte auch dank Guillaumes Talent zur Organisation von Wahlkämpfen von 1966 bis 1978 der Bundesregierung an, zunächst als Bundesverkehrsminister (1966-1972), anschließend als Bundesverteidigungsminister (1972-1978). Leber vermittelte Günter Guillaume ins Bundeskanzleramt.

Nach zwei kurzen Lesungen aus dem aktuellen Buch und vielen interessanten Anekdoten aus der DDR und der Geheimdienstarbeit konnten die Zuhörer Fragen stellen. Im Publikum saß auch der Vater der Moderatorin und erzählte sichtlich bewegt die Geschichte von seiner Frau und ihm. Er hatte seine Frau damals bei einem gemeinsamen Freund kennengelernt. Sie kam ursprünglich aus Ostdeutschland. Gerade als sie sich entschlossen hatten, ihre Zukunft gemeinsam zu gestalten, wurde die Berliner Mauer fertiggestellt.

So war er im Westen und sie im Osten getrennt durch eine Mauer. Er entschloss sich, seine Freundin über die Grenze zu schmuggeln. In einem umgebauten Opel Kapitän mit einem eingebauten Versteck fuhren sie vorbei an den Grenzsoldaten in die Freiheit und eine gemeinsame Zukunft.

Preisgekrönte und bekannte Gesichter beim Lesedom

Titus Müller, 1977 in Leipzig geboren, studierte in Berlin Literatur, Geschichtswissenschaften und Publizistik. Mit 24 veröffentlicht er seinen ersten historischen Roman, weitere folgen. Sein Buch »Die fremde Spionin« schaffte es auf Platz 18 der SPIEGEL-Bestsellerliste und wurde von Geheimdienstinsidern gelobt.

Er ist Mitglied des PEN-Clubs, einer internationalen Schriftstellervereinigung.

2008 wurde er mit dem bronzenen Lorbeer des C.-S.-Lewis-Preis für „Das Mysterium“ ausgezeichnet, 2016 erhielt er den Homer-Preis für „Berlin Feuerland“.

Mit Michaela May, die vielen als Schauspielerin bekannt ist und mit ihrem Buch „Hinter dem Lächeln“ einen Einblick in die bisher verborgen gebliebenen Seiten ihres Lebens gibt, endet der Lesedom am Freitag um 19 Uhr in der WERKStadt Lounge.

Künstler

Ernst Moritz Engert

  • Ausstellung "Ernst Moritz Engert Silhouettenschnitte im Kontext der Zeit"

    Die Ausstellung mit Arbeiten von Ernst Moritz Engert gibt einen Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers. Engerts Schaffen wird in Verbindung zu anderen Künstlern gestellt, die ebenfalls die Scherenschnitttechnik nutzten und Sammlungsobjekte, die zum Teil nur im Depot gelagert sind, werden digital zugänglich sein.

Ernst Moritz Engert gilt als anerkannter Meister der Scherenschnittkunst des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1892 in Japan als Sohn eines deutschen Bankiers geboren. Um 1900 kehrte die Familie aufgrund der Unruhen vor dem russisch-japanischen Krieg nach Deutschland zurück. 1907 begann er, angeregt durch einen Jahrmarktbesuch in Rinteln, mit der Schere und schwarzem Papier zu arbeiten. Erste Bildnisschnitte seiner Familie und Mitschüler entstehen in dieser Zeit. Nach sporadischem Kunststudium in München zwischen 1908 und 1911 lebte er abwechselnd in München, Berlin, Bonn und Darmstadt und machte sich als Scherenschneider durch expressive Silhouetten und Grafiken in bekannten Künstlerkreisen einen Namen. So fand er Aufnahme in den renommierten Kreis der Rheinischen Expressionisten um August Macke in Bonn und in die Darmstädter Sezession, für die er das noch heute verwendete Signet, den Bogenschützen schnitt.

Ernst Moritz Engerts Oeuvre umfasst Holzschnitte, Lithografien, Radierungen, Stift- und Pinselzeichnungen, aber vor allen Dingen Scherenschnitte. Mit der Schere schuf er Buchillustrationen, Märchen-, Tier- und Pflanzenmotive und weit über zweitausend Portraits. Doch die größte Schaffensperiode seines Lebens gehörte dem Theater. Mit seiner 1917 durch eine Verwundung an der Front erfolgten Versetzung zur Künstlerischen Figurenbühne des 1. Ersatzbataillons des 2. Bayerischen Infanterieregiments belebt er seine seit 1909 bestehende Liebe zum Schattenspiel, der er sich vor allem bis Anfang der 1920er Jahre intensiv widmete. Er gestaltete Schattenfiguren auf Papier, die Ausganspunkt oder Vorentwurf für die aus Sperrholz ausgesägten Figuren waren. Die schon 1928 geleistete Arbeit für die Bonner Printmedien setzte er von 1934 bis 1943 in Berlin fort. Im Auftrag verschiedener Berliner Tageszeitungen besuchte er, wie schon in Bonn, Theaterpremieren, hielt Szenen als Scherenschnitte fest, die dann in den folgenden Tagen die Berichterstattungen der damaligen Berliner Medienwelt komplettierten. In den 1950er und 1960er Jahren schuf Engert für die Spielschar der Tilemannschule in Limburg Bühnenbilder, Kostüme und Plakate.

Von 1945 bis zu seinem Umzug 1981 zu seiner ältesten Tochter Ursula nach Lich bei Gießen lebte und arbeitete er in Hadamar, wo er auch nach seinem Tod 1986 beigesetzt wurde.

Die Stiftung Ernst Moritz Engert bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde 1978 vom Künstler selbst gegründet. Sie umfasst inzwischen über 1000 Werke, Scherenschnitte, Zeichnungen und druckgrafische Blätter. Werke aus der Stiftung sind ständig im 2. Obergeschoss der Kunstsammlungen der Stadt Limburg ausgestellt. Durch Bestandskataloge ist Leben und Werk des Künstlers dokumentiert.

Josef Eberz

Josef Eberz wurde in Limburg a. d. Lahn geboren. Erste Gemälde zeigen ihn als Vertreter des Naturalismus mit impressionistischen Zügen. Erst das Studium an der Akademie in Stuttgart, und dort von 1907 bis 1912 als Meisterschüler bei dem Farbtheoretiker Hölzel, führten Eberz hin zum Expressionismus. Während des Studiums lernte er die in Münsingen geborene Paula Gertrud Alber kennen, die er 1917 in Wiesbaden heiratete.

Schon die während seines Studiums oder kurz danach entstandenen Gemälde mit weltlichen Themen. Sie bestechen durch ihre intensive leuchtende Farbigkeit. Dies gilt auch für die Gemälde, die er während seiner Studienreisen mit seiner Frau in Italien und Dalmatien malte. In diesen Jahren zwischen 1912 und 1925 entstand Eberz expressionistisches Hauptwerk im Bereich der profanen Kunst. Um 1925 begann seine Karriere als Ausgestalter von Kirchen. Als einer der Künstler, die nach der Jahrhundertwende lebten und den Umbruch in der Kunst initiierten, gehört auch er zu der sogenannten verlorenen Generation. Durch die Einflüsse des Nationalsozialismus und den frühen Tod von Josef Eberz geriet sein Werk fast völlig in Vergessenheit.

Die Bedeutung des Nachlasses von Josef Eberz für die Geschichte des deutschen Expressionismus und die ihn beeinflussende Kunstgeschichte spiegelt sich in der häufigen Bitte zur Ausleihe von Werken aus dem städtischen Kunstbesitz wider, so auch für die Schau El Greco und die Moderne 2012 im Museum Kunstpalast in Düsseldorf.

Gertrud Eberz-Alber

Gertrud Eberz-Alber, die, wie ihr späterer Ehemann auch, Meisterschülerin bei Adolf Hölzel an der Akademie in Stuttgart war, unternahm ab 1920 mit ihm unter anderem Studienreisen nach Assisi, Amalfi, Lipari und später (wahrscheinlich alleine) nach Paris. Erste in der städtischen Sammlung vorliegende Aquarelle entstanden in der Zeit der gemeinsamen Reisen des Ehepaars in Italien und zeigen eine starke, wenn auch noch gedeckte Farbigkeit.

Erst in den Aquarellen von ihren Reisen nach Paris und Bologna fand sie zu einer eigenen Handschrift. Das neue Lebensumfeld beflügelte die Kreativität der Malerin. Sie hielt die neu gewonnenen Eindrücke fest, vertiefte ihre Technik, spielte mit den Farben und gab ihren Bildern so eine besondere Note, die nun durch die Leuchtkraft der Farben und Lebendigkeit der Sujets bestechen.

Die städtische Sammlung begann 1979 mit der Schenkung des Gemäldes von Josef Eberz Der Fall unter dem Kreuz durch die Firma Tetra Pak in Limburg. 1980 konnte dann die Stadt den Nachlass des Künstlers von seiner Schwägerin Lucia Eberz erwerben, darunter auch 180 Aquarellen seiner Frau. Inzwischen umfasst der Nachlass Josef Eberz bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn mehr als 850 Arbeiten. Durch Bestandskataloge sind Leben und Werk beider Künstler dokumentiert.

Karl Baumann

Karl Baumann studierte ab Mitte der 1930er Jahre in Berlin Garten- und Landschaftsbau und parallel dazu an der Kunsthochschule in Berlin-Charlottenburg. Sein Lehrmeister, Professor Otto Freytag, war richtungsweisend für seinen künstlerischen Werdegang. Von 1939 bis 1945 war er als Soldat im Fronteinsatz mit nachfolgender Kriegsgefangenschaft in Russland.

Nach Kriegsende begann er hauptsächlich in den grafischen Techniken des Holzschnitts und der Radierung zu arbeiten. Dabei war ihm Holz der liebste Werkstoff. Hier finden wir religiöse Motive und zeitbezogene figürliche Darstellungen. Beeinflusst durch die Kriegsereignisse und die Kriegsgefangenschaft treten die Motive ungeschönt und unmittelbar mit expressiver Ausdruckskraft an den Betrachter heran. Im Gegensatz dazu stehen seine stimmungsvollen Landschafts-Pastelle und nach Exaktheit strebenden Aquarelle der Pflanzenwelt.

Seit 1984 lebte er wieder in seiner Heimatstadt Diez und richtete sein Atelier im Haus Eberhard ein. 1995 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Diez verliehen. Einen Monat vor seinem plötzlichen Tod wurde er seitens der Stadt Diez noch mit der Bürgermedaille geehrt.

1987 schenkte Karl Baumann der Stadt Limburg acht Arbeiten, die in eine Stiftung überging. Nach seinem Tod erweiterte seine Familie die Stiftung Karl Baumann bei der Kreisstadt Limburg a. d.a. d. Lahn um 34 Werke.

Willy Bungarten

Julius Wilhelm Bungarten, genannt Willy, wurde in ein musisch und kulturell aufgeschlossenes Elternhaus hineingeboren. Nach seinem Abitur in Bonn studierte er bis 1897 an der Baugewerkschule in Köln mit Abschluss als Bautechniker. Parallel dazu studierte er am Kölner Konservatorium Gesang. Bis 1905 beschäftigte er sich privat mit der Malerei und Bildhauerei und unternahm Studienreisen. In seinem Geburtsort Bonn gehörte er der Künstler-Vereinigung Lese an, mit der er viele mehrtätige Malausflüge an den Niederrhein, aber auch an die Lahn und insbesondere nach Runkel machte. Im Zuge dieser Ausflüge entstanden viele Skizzen und ausgearbeitete Zeichnungen in Kohle, Bleistift und Tusche.

Aus dieser Zeit stammt wohl seine Liebe zum Lahn-Tal, und nach dem Ersten Weltkrieg ließ er sich mit seiner späteren Ehefrau Grethe Neef in Runkel nieder. Er begann die nun engere Heimat an der Lahn, den Westerwald und den Taunus in vielen Wanderungen und Fahrten zu durchstreifen und zu zeichnen. Später hat er immer wieder ganze Folgen von Zeichnungen nach einem Objekt oder einer Situation gezeichnet und aquarelliert. Dies verstärkte sich, als er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ohne Arbeit und Anstellung war. Während dieser Zeit überarbeitete er auch einige seiner früheren Arbeiten. Bei den grafischen Arbeiten kam es dabei zwar gelegentlich zu Steigerungen, bei den farbigen Blättern wurde aber die teilweise intensive, leuchtende Farbigkeit, die gerade den Reiz der frühen Arbeiten ausmachte, nicht mehr erreicht. So hat er neben seinem Lebenswerk als Architekt auch ein Werk als Maler und Zeichner hinterlassen.

Die Sammlung Willy Bungarten bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde von Franz Josef Hamm 2011 ins Leben gerufen und umfasst 181 Werke.

Rudolf Fuchs


Rudolf Fuchs legte 1911 sein Abitur in Frankfurt/Main ab und studierte danach an der Kunstakademie in München. Er war von 1911 bis 1916 Schüler von Professor Dr. Karl Becker-Gundahl. Nach Kriegsende heiratete er die Wiener Malerin Hilda Jellinek und zog nach Obernhof an der Lahn. Hier wurde 1920 sein einziges Kind Tochter Helgard geboren.

Im Jahr 1934 kehrte er mit seiner Familie in seine Geburtsstadt Diez zurück. Es entstanden Fresken an verschiedenen Diezer Häusern, die heute noch zu bewundern sind. 1934/35 war er maßgeblich an der Freilegung und Restaurierung der Fresken im Limburger St. Georgs Dom beteiligt. Dabei hinterließ er, nach Vorbild alter Meister, eine Selbstdarstellung, die erst bei der Restaurierung 1986 hoch oben im Vierungsturm entdeckt wurde.

Rudolf Fuchs hatte in der heimischen Region als Maler und Drucker einen ausgezeichneten Ruf. Sein Lebenswerk beinhaltet unzählige Stadt- und Naturbilder. In seinem malerischen Ausdruck hat er sich in den frühen Jahren vom Impressionismus inspirieren lassen. Mit der Zeit wurden seine Arbeiten aber immer detailverliebter. Viele Porträts entstanden als Auftragsarbeiten und schmücken noch heute Wohnungen in Diez und Limburg.

1980 schenkte Fuchs der Stadt Limburg 60 seiner Werke und gründet damit die Sammlung Rudolf Fuchs bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn. Durch weitere private Schenkungen umfasst sie nun über 200 Werke.

Walter Flögel

geboren 19.05.1938 in Karlsbad, gestorben 31.01.2010 in Limburg a. d. Lahn

Walter Flögel studierte bis 1962 Pädagogik und war danach als Kunsterzieher an verschiedenen Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstpädagogik der Universität in Gießen und mit einem Lehrauftrag an der Justus-Liebig-Universität in Gießen tätig. Nachdem er von 1972 bis 1975 Projektleiter des Modellversuchs „Fotografie im Unterricht“ an der Gesamtschule in Hadamar war, blieb er dort als Lehrer für Kunst und Fotografie bis 2003 beschäftigt.

Walter Flögel, der sich der Fotografie als ästhetische Ausdrucksform verschrieben hatte, lebte in Limburg. Von Jugend hat er ihre Architektur und das Leben mit seinem geschulten Blick durch die Kamera in schwarz-weiß Bildern festgehalten. Er war einer der wenigen, der die so beliebte Motivwahl von Dom und Alter Lahnbrücke durchbrach und sich mit fotografischer Neugier dem Niedergang und dem Zerfall der Limburger Altstadt zuwendete. Verlassenheit, Leerstände, schleichender Verfall sowie Konstruktionen am Bau und ihre Details erschienen immer häufiger auf seinen Bildern.
1972 begann die Phase der Altstadtsanierung, die auch eine Veränderung des urbanen Lebens mit sich brachte. Mit fortschreitender Sanierung entdeckten die Limburger ihre Altstadt ganz neu und erfüllten sie mit neuem Leben. Alle Gesichtspunkte dieser Entwicklung hat Flögel mit seinem Blick durch die Kamera festgehalten. Aus dem riesigen Fundus wurde eine Auswahl von 52 Fotografien in der Ausstellung Ungewohnte Blicke auf die Limburger Altstadt in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg vom 7. Mai bis 18. Juli 2010 gezeigt, die der Künstler noch vor seinem unerwarteten Tod der Stadt Limburg geschenkt hatte.

Hatte sich Flögel bis 1996 fast ausschließlich auf die Fotografie mit Kleinbildkameras konzentriert, wandte er sich danach mit großer Leidenschaft der Panorama-Fotografie zu. Unverändert blieb dabei seine absolute Vorliebe für die schwarz-weiß Abbildung der sogenannten Momente der Wirklichkeit.

2011 erweiterten seine Witwe und seine Kinder die 1984 angelegte Sammlung Walter Flögel bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn um 884 auf 975 Bilder. Die nun vorliegenden Kleinbilder und Panorama-Aufnahmen von Limburg, ihrer Architektur, ihrer Menschen und Feste sagen vieles über ihre Geschichte und Entwicklung in den vergangenen 40 Jahren aus.

Josef Kiefer

Josef Kiefer absolvierte eine kaufmännische Berufsausbildung, aber seine Liebe galt der Kunst. Ab 1925 strebte er daher parallel zu seinem Berufsleben eine künstlerische Ausbildung an. In der Berliner Kunstschule belegte er mehrere Lehrgänge bei Professor Danneberg und intensivierte seine Selbststudien. Nach Kriegsende konnte er 1946 seinen Traum verwirklichen und begann erfolgreich als freier Maler und Grafiker zu arbeiten. Kiefer bevorzugte keine bestimmte Technik. Er malte in Öl und Aquarell, fertigte Federzeichnungen, Linol- und Holzschnitte und verwandte die druckgrafischen Techniken der Lithografie und des Siebdrucks.

Von 1953 bis 1965 war Josef Kiefer als Kunsterzieher an der Marienschule in Limburg tätig. Hier öffnete er vielen jungen Menschen den Zugang zur bildenden Kunst und leitete seine Schülerinnen an, auf dem Gebiet selbst kreativ zu sein.

Die Stadt Limburg ehrte Josef Kiefer im April 1986 mit einer Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg.

Anlässlich der Ausstellung schenkten seine Witwe Olga Kiefer und sein Sohn Hans-Joachim Kiefer für den Kunstbesitz der Stadt Limburg vier Werke. Die Sammlung Josef Kiefer bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn umfasst heute 21 Werke.

Eckhard Kremers

Nachdem er 1971 sein Abitur an der Tilemannschule in Limburg abgelegt hatte, studierte er bis 1976 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart Kunsterziehung und dazu parallel Kunstwissenschaft an der Universität in Stuttgart. Von Japan schon immer fasziniert, konnte er mit Hilfe eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes die japanische Sprache von 1976 bis 1977 in Bonn und von 1977 bis 1978 in Tokyo studieren. Von 1978 bis 1980 erhielt er dann ein Stipendium des japanischen Kultusministeriums und des Deutschen Akademischen Austauschdiensts zum Studium der japanischen Malerei und Kunstgeschichte. Er studierte an der Städtischen Kunstakademie in Tokyo und lebte mit seiner Familie in Japan. Aus dieser Zeit und fast jährlich folgenden Besuchen in Japan stammen die zehn Fotografien der Sammlung Eckhard Kremers bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn, die vom Künstler angestoßen wurde.

Nach mehreren Gastprofessuren in Gießen, Stuttgart und Hildesheim war er seit 2000 am Fachgebiet Graphik und Malerei der Justus-Liebig-Universität in Gießen Professor und ab 2006 bis zu seinem Ausscheiden Fachbereichsleiter. Seit der ersten Vergabe des Kunstpreises der Stadt Limburg 1996 ist er in der Jury für die Auslobung des Preises aktiv. Eckhard Kremers lebt in Diez an der Lahn.

Eckhard Krumpholz

Eckhard Krumpholz fotografiert seit seinem zwölften Lebensjahr und seit seinem 30 Lebensjahr widmet er sich hauptsächlich der Unterwasserfotografie. Spiegel online zählte ihn im April 2010 zu einem "der besten Unterwasserkamera-Artisten der Welt". Eckhard Krumpholz fotografiert unter anderem für internationale Zeitschriften und gibt sein Foto-Wissen in Workshops zur Unterwasserfotografie weiter. Anlässlich seiner Ausstellung Geteilte Ansichten: Der Dom und die Lahn 2010 schenkte er der Stadt Limburg zehn Fotografien aus der Ausstellung für eine Sammlung Eckhard Krumpholz bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn. Eckhard Krumpholz lebt in Limburg a. d.a. d. Lahn.

Reinhard Langschied

Reinhard Langschied ist einigen als engagierter Journalist bekannt, anderen als begabter Musiker und Bandleader, aber allen sagt er etwas als Fotograf.

Langschied ist Autodidakten. Seine Liebe zur Fotografie entdeckte er schon früh. Mit elf Jahren nahm er an der Foto-Arbeitsgruppe der Tilemannschule teil und konnte seine eigenen Fotoabzüge herstellen. Während seiner Studienzeit arbeitete er als rasender Reporter. Schon damals gelang ihm das erste Seite-Eins-Foto auf einer überregionalen Tageszeitung. Viele weitere Foto-Veröffentlichungen folgten. Seinen Lebensunterhalt verdiente er aber hauptsächlich als schreibender Redakteur.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends änderte sich sein Leben grundsätzlich. Eine persönliche Tragödie führte zu einer Blockade beim Schreiben, Musizieren und Fotografieren.

Erst 2009 löste sich die Spannung, er fand wieder Zugang zu seinem fotografischen Talent. Das Ergebnis der Rückbesinnung dokumentiert sich eindrucksvoll in den zwei Fotobänden der Limburger Gesichter und dem Fotoprojekt Limburg von oben, die er nach 2010 im Selbstverlag veröffentlichte. Robert Lebeck, der berühmte Stern-Fotografen, schrieb anerkennend in seinem Grußwort für die Limburger Gesichter „Tolle Bilder!“ Seit diesen regionalen Projekten reist Langschied als Fotojournalist um die Welt und betätigt sich als Streetlife-Fotograf. Aber egal ob in heimatlichen Gefilden oder rastlos in der ganzen Welt unterwegs, Reinhard Langschied gelingt es, das Wesen und den Charakter des gewählten Motivs einzufangen und für die Betrachter erkennbar zu machen.

2017 schenkte Langschied anlässlich seiner Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg zehn von seinen Weltreisen stammende Fotografien für eine Sammlung Reinhard Langschied bei der Kreisstadt Limburg a. d.a. d. Lahn.

Josef Müller-Pauly

Josef Müller-Pauly studierte von 1933 bis 1937 als Meisterschüler von Prof. Eugen de Wald Theatermalerei. Seine berufliche Karriere begann am Stadttheater in Lignitz. Josef Müller-Pauly war damit in der glücklichen Lage, Beruf und Hobby verbinden zu können. Nach Kriegsende trat er dem Hessischen Künstlerbund in Frankfurt bei. Nach Lebensstationen in Frankfurt, Regensburg und Bad Godesberg zog er nach Beselich-Niedertiefenbach. Dort entstanden reizvolle Landschaftsaquarelle, viele Jahre gehörte aber vor allen Dingen die Limburger Altstadt zu seinen bevorzugten Motiven. Da er immer vor Ort zeichnete und aquarellierte, gehörte er in dieser Zeit in das Limburger Stadtbild.

Bis Anfang der 1980er Jahre sind Müller-Paulys Aquarelle noch stark von seiner beruflichen Herkunft als Theater-Kulissenmaler beeinflusst. Aber danach entwickelte er sich zu einem Aquarellisten reinsten Wassers. Er verzichtete auf moderne Mischverfahren und legte seine Motive direkt auf nassem Papier an. Unnachahmlich demonstrierte er so, wie farbliche Vielseitigkeit erreicht werden kann.
In seinen Aquarellen drängte er die Konturen zu Gunsten der Farbe zurück. In seinen Zeichnungen brilliert er aber durch seinen Blick fürs Detail. Hier zeigt sich seine Kunstfertigkeit, durch Schraffuren Licht, Schatten und Tiefe aufs Blatt zu bringen.

Die Stadt Limburg kaufte 1979 mehrere Aquarelle des Künstlers. 1992 erweiterte Müller-Pauly die Sammlung um 32 Aquarelle, die zur Stiftung Josef Müller-Pauly bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn umgewidmet wurde. Inzwischen umfasst die Stiftung 51 Aquarelle und 16 Zeichnungen.

Klaus Panzner

Klaus Panzner besuchte von 1964 bis 1967 die Werkkunstschule in Wiesbaden und von 1967 bis 1969 die Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Seit 1970 war er sowohl im In- als auch Ausland künstlerisch aktiv und bei Gruppen- und Einzelausstellungen präsent. 1975 kam er mit seiner spanischen Frau Olvido Solar nach Limburg und sie kauften ein restaurierungsbedürftiges Haus Mitten in der Altstadt. Auslöser für die Ansiedlung war für beide die vorbildliche Altstadtsanierung die darauf abzielte, dieses Gebiet als Wohn- und Lebensraum zu erhalten. In einer solchen Umgebung wollten sie leben, einer Atmosphäre des Bewahrens und nicht Zerstörens, des sozialen Lernens und Zusammenlebens. Bis zur Trennung des Ehepaars 1986 verband sie eine Ateliergemeinschaft.

Panzners handkolorierte Radierungen sind Kleinode, die die Geschichte der Region, die er als seine Heimat empfand, über 40 Jahre erzählen. Er radierte während seiner Lebensjahre in Limburg hauptsächlich die Stadt mit ihren verwinkelten Gassen und restaurierten Altstadthäusern.

Mit seinem Umzug nach Bad Camberg begann er, sich intensiv der Erforschung der Regionen von Westerwald und Taunus zu widmen. Bewaffnet mit seiner mobilen Radierstation (ein länglicher Sitz verbunden mit einer Staffelei und einem Spiegel) ließ er sich vor Ort nieder und radierte die Szenerie direkt auf die Platte. Nach dem Druck kolorierte er die Blätter, jedes davon durch wechselnde Farbigkeit ein Unikat. In seinem Testament verfügte er einen Fond, aus dem jährlich junge Künstler mit einem Stipendium unterstützt werden sollen. Die Vergabe wurde in die Hände der Stadt Bad Camberg gelegt, die auch seinen künstlerischen Nachlass erhielt.

In den Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit wechselte er die Signatur seiner Kunstwerke. So signierte er während seiner Ehe nicht mehr mit K. Panzner, sondern dem spanischen NADA (Nichts) und nach seiner Scheidung mit dem spanischen ojo (das Auge).

Bis 1993 erfolgten Ankäufe durch die Stadt Limburg und Schenkungen. Im Jahr 1993 gründete Klaus Panzner die Stiftung Zwoggelfund bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und übergab ihr dafür 22 kolorierte Radierungen. Die Stiftung umfasst heute 77 Radierungen, Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers.

Franz Politzer

Nach dem Abitur studierte Franz Politzer zwei Jahre Geologie und schrieb sich dann an der Akademie der bildenden Künste in Wien für den Fachbereich Malerei ein. Nach fünf jährigem Studium in der Meisterklasse von Professor Walter Eckert legte er 1975 sein Diplom ab. Seither ist er als freischaffender Künstler tätig.

Schon während seiner Studienzeit fand sein künstlerisches Schaffen Anerkennung und er erhielt 1972 den Förderpreis beim Herzmansky-Druckgrafik-Wettbewerb in Wien und 1974 den Preis der Bundeshauptstadt Wien beim Österreichischen Grafikwettbewerb in Innsbruck.

Zahlreiche Ausstellungen führten ihn ins In- und Ausland unter anderem nach Wien, Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, London, Cambridge und Washington.

In den 1980er Jahren lebte er in Langenscheid und Diez. Sein künstlerischer Lebensmittelpunkt lag aber in Limburg, wo er sein Atelier noch bis 1993 beibehielt. Seit 1991 lebt und arbeitet Franz Politzer in Millstatt, Österreich.

Politzers Werk ist Disziplin übergreifend. Künstlerisch fühlt er eine Affinität zu René Magritte, formal zu den Wiener Phantastischen Realisten und geistig nährt er sich an Karl Kraus, Ernst Bloch und Franz Kafka. Seine Bilder sind geprägt von auffälligen Landschafts-Konstellationen. Aus mehreren oder vielen Landschafts-Eindrücken extrahiert er das Gemeinsame und inszeniert daraus seine ausgefeilten Kompositionen. Niemals geben seine Arbeiten konkrete Situationen wieder und doch meint der Betrachter Bekanntes - eventuell sogar vorher Gesehenes - in ihnen zu erkennen.

Die Sammlung Franz Politzer bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde im Jahr 2000 vom Künstler mit der Schenkung von zwei Radierungen begründet. Er selbst und Michael Schuy (sowohl als Privatmann als auch Geschäftsführer der Schuy Recycling GmbH) sowie private Mäzenen haben die Sammlung bis heute auf 77 Werke erweitert.

Adam Wolf

Die künstlerische Begabung war Adam Wolf als Sohn eines Dekorationsmalers quasi in die Wiege gelegt und eine Laufbahn als Nachfolger seines Vaters im Geschäft schien vorgezeichnet. Doch der Erste Weltkrieg griff in seine Lebensplanung ein. In der französischen Campagne schwer verwundet, wurde er nach einem Krankenhausaufenthalt in Frankreich 1916 in der Schweiz interniert und konnte in Luzern Kunst studierten. Nach Kriegsende war er als Oberlehrer an höheren Schulen in Frankfurt und Wiesbaden tätig. 1927 kam er nach Limburg und unterrichtete 36 Jahre an der Tilemannschule bis zu seiner Pensionierung 1963.

Adam Wolf hat seine Umgebung als schier unversiegbare Quelle sehenswerter Motive empfunden. Er verstand es meisterhaft, die Schönheit der Natur abzubilden egal, ob ihn ein Panorama, ein Blumenstrauß oder ein einzeln stehender Baum fesselten. In der farbigen Gestaltung verwendete er ebenso gerne Öl- und Aquarellfarben wie Pastellkreide und Buntstift.

Versiert handhabte er in seinen schwarz-weiß Arbeiten die verschiedenen Arbeitsutensilien wie Bleistift, Tusche und Kohle. Seine Werke sind beredtes Zeugnis seines Lebensumfelds und seiner Reisen. Dabei war seine Domäne die Stadt Limburg mit ihrer romantischen Altstadt und dem alles überragenden Dom, immer wieder in allen von ihm genutzten künstlerischen Techniken festgehalten.

1993 wurde die Stiftung Adam Wolf bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn von seinen Söhnen Hermann und Heribert Wolf gegründet. Von 2010 bis 2013 erweiterten die Söhne die Stiftung um 539 Werke. Durch weitere Schenkungen umfasst die Stiftung heute 645 Werke.

Weitere Künstler der Kunstsammlungen

Otmar Alt (geboren 17.07.1940 in Wernigenrode), Erhard Theodor Astler (geboren 25.07.1914 in Leipa, gestorben 18.10.1998 in Isny), Elvira Bach (geboren 25.06.1951 in Neuenhain), Gustav Behre (geboren 01.09.1903 in Dalhausen, gestorben 1973 in Beverungen) Werner Bell (geboren 29.03.1896 in Wuppertal, gestorben 1978 in Runkel a. d. Lahn), Bernd Brach (geboren 1946 in Flörsheim/Main) - 1. Kunstpreisträger der Stadt Limburg 1996, Peter Croÿ (geboren 1937 in Berlin), Salvador Dali (geboren 11.05.1904 in Figueres Gironda, gestorben 23.01.1989 in Figueres Gironda), Günter Grass (geboren 16.10.1927 in Danzig, gestorben 13.01.2015 in Lübeck), Rudi Ewald Jüngst (geboren 01.09.1946 in Flacht, gestorben 10.07.2019 in Langenscheid), Rainer Kluge (geboren 27.12.1942 in Schweinfurt), Bernhard Mannfeld (geboren 1848 in Dresden, gestorben 1925 in Frankfurt am Main), Dirk Meissner (geboren 06.04.1964 in Aachen), Bruno Müller-Linow (geboren 1909 in Pasewalk, gestorben 1997 in Darmstadt), Karlheinz Oswald (geboren 1958 in Worms), Dieter Portugal (geboren 1952 in Lahnstein), Ren Rong (geboren 1960 in Nanjing), Paul Stasek (geboren 31.12.1957 in Prag), Ernst Toepfer (geboren 14.06.1877 in Wiesbaden, gestorben 06.08.1955 in Idstein), Wilhelm Wiki (geboren 05.04.1951 in Aachen)

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Während der Umbauphasen der Wechselausstellung ist das Museum geschlossen. Auch die Ausstellung mit Werken von Ernst Moritz Engert.

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