Kunstsammlungen der Stadt Limburg
Eröffnet wurde das städtische Ausstellungshaus am 25. August 1985 mit der Präsentation Ernst Moritz Engert und das Theater. Die erste Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg wurde dem berühmten Silhouettenkünstler Ernst Moritz Engert gewidmet, weil seine Stiftung im Jahr 1978 der Beginn der Eigenen Sammlungen war. Mit dem Kauf des Nachlasses von Josef Eberz durch die Stadt Limburg im Jahr 1980 wurde das Fundament für die Gründung des Ausstellungshauses Kunstsammlungen der Stadt Limburg gelegt.
Ausstellung Alexander Dettmar - Bilder der Erinnerung
Eröffnung: Freitag, 30. August, 19.00 Uhr
Dauer: 31. August bis 17. November
Um 1930 gab es in Deutschland etwa 2800 Synagogen und Betstuben. In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden über die Hälfte davon von den Nationalsozialisten zerstört. Weitere jüdische Gotteshäuser wurden in den darauffolgenden Jahren zweckentfremdet oder abgerissen. Diese verschwundene Architektur möchte Alexander Dettmar vor dem Vergessen retten, indem er die zerstörten Synagogen mit Hilfe der Malerei wieder herstellt.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Veranstaltungstipps
Do., 31. Oktober 2024, 19:00 Uhr
„Die Limburger Synagogen vom
14. Jahrhundert bis in die Gegenwart“
Ein Vortrag von Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker
Kunstsammlungen der Stadt Limburg
(Historisches Rathaus, Fischmarkt 21, 65549 Limburg a. d. Lahn)
Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist notwendig: 06431 203-912 oder kulturamt@stadt.limburg.de
Veranstalter
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn in Kooperation mit dem
Zweigverein Limburg-Weilburg im Nassauischen Altertumsverein.
Fr., 1. November 2024, 16.00 Uhr
Besuch der ehemaligen Synagoge Schupbach, unter der Leitung von Johannes Laubach, Vorsitzender des Fördervereins der ehemaligen Synagoge Schupbach e. V.
Treffpunkt: Ehemalige Synagoge Schupbach (Mittelstraße 36 a, 65614 Beselich-Schupbach)
Der Eintritt ist frei.
Eine Anmeldung ist notwendig: 06431 203-912 oder kulturamt@stadt.limburg.de
Veranstalter
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn
Veranstalter
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.
Ernst Moritz Engert: Silhouettenschnitte im Kontext der Zeit
9. Februar bis 17. November, zeitgleich mit den Wechselausstellung
Die Ausstellung gibt einen Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers. Neben seinen berühmt gewordenen Scherenschnitten sind Radierungen und Zeichnungen zu sehen, aber auch Vergleiche zur zeitgenössischen Kunst.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Veranstalter
Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.
Pressemitteilungen
Atmosphärisches Programm bei der Nacht der Kirchen
Bei der „Limburger Nacht der Kirchen“ wird im Halbstundentakt ein wechselndes Programm angeboten. So gehen in der Stadtkirche St. Sebastian (Bischofsplatz 1), Carsten Igelbrink und das Limburger Original Ilo Butzbach auf geistliche Spurensuche. Dabei werden nicht nur Kirchenlieder gesungen, sondern auch interpretiert und deren Ursprung beleuchtet.
„Über die Konfessionsgrenzen hinweg laden die katholischen und evangelischen Gemeinden in Limburg alle Bürgerinnen und Bürger ein, ihre Kirchen kennenzulernen und dabei ein musikalisches Programm der Extraklasse zu genießen“, sagt Bürgermeister Dr. Marius Hahn.
Um 19.15 Uhr beginnt das jeweils unterschiedliche Programm in den teilnehmenden Kirchen. Die Inhalte und die Veranstaltung werden präsentiert und organisiert von der katholischen und evangelischen Kirche sowie dem Stadtmarketing der Stadt Limburg.
„Durch das vielfältige Programm in den Kirchen ist ein Ortswechsel, der durch eingeplante Pausen ermöglicht wird, natürlich sinnvoll und ausdrücklich erwünscht“, erklärt Hilmar von Schenck, Leiter des Amtes für Stadtmarketing, Wirtschaftsförderung und Kommunikation.
So zeigt die Evangelische Kirche (Bahnhofstraße 1) eine Ausstellung von Frank Leske, Holzbildhauer aus Bad Kreuznach, die musikalisch von Tim Jungmann mit Jazzimprovisation am Flügel begleitet wird. Der Künstler selbst gibt um 19:30 Uhr, 20.30 Uhr und 21.30 Uhr eine kurze Einführung in sein Werk.
In der Pallottinerkirche St. Marien (Wiesbadener Straße 1) lassen Frank Sittel an der Orgel und die Schola des Missionshauses der Pallottiner gregorianische Gesänge erklingen. Viele Menschen schätzen die große spirituelle und meditative Kraft des gregorianischen Chorals über Generationen hinweg.
Die St. Johannes Kapelle (In der Erbach) hingegen wurde zeitweise als Salzlager genutzt und nimmt dies zum Anlass, in ihrem 700-jährigen Jubiläum über dessen Bedeutung zu meditieren. Dazu wird das Wort Jesu „Ihr seid das Salz der Erde!“ gesprochen und mit allen Sinnen erlebbar gemacht.
Im Dom zu Limburg ist das Thema „Jesu meine Freude“, das auf einem gleichnamigen Kirchenlied basiert und vom Limburger Domchor unter der Leitung von Judith Kunz wie auch einige weitere Lieder gesungen wird.
Die Limburger Nacht der Kirchen endet mit einer ökumenischen Abschlussfeier im Serenadenhof (neben der St. Anna-Kirche, Hospitalstraße) um 23 Uhr und mit einem gemeinsamen Glockengeläut.
Programm:
- 19:15 Uhr Einläuten der Limburger Nacht der Kirchen durch das Geläut aller Glocken
- 19:30 bis 20 Uhr Programm in den Kirchen
- 20:30 bis 21 Uhr Programm in den Kirchen
- 21:30 bis 22 Uhr Programm in den Kirchen (außer Johanneskapelle)
- 22.30 Uhr Abschlussveranstaltung vor der St. Anna-Kirche und im Serenadenhof mit Lichfeier und Segen
- 23 Uhr Ausklang der Limburger Nacht der Kirchen durch Glockengeläut
Kulturzentrum öffnete erstmalig seine Türen
Als Einweihung fungierte ein Tag der offenen Tür. Etwa 300 Menschen nahmen das Angebot über den Tag verteilt wahr. Darunter sind zahlreiche Familien mit Kindern, sowie Bürgerinnen und Bürger jeder Altersgruppe. Die Ehrenamtlichen der LEA nahmen sich viel Zeit für Fragen rund um das Ehrenamt, die Digitallotsen klärten über ihr Angebot auf und die Mitarbeiterinnen der Dombibliothek freuten sich über die vielen strahlenden Gesichter und das Lob zur neuen Stadtbibliothek.
Das Angebot überzeugt die Besucher und Besucherinnen
Das Feedback war durchweg positiv, weiß auch der Bürgermeister, Dr. Marius Hahn, zu berichten, der sich an diesem Tag die Zeit nahm und mit den Besuchern das Gespräch suchte.
„Ich bin begeistert, wie gut die Bürgerinnen und Bürger das Kulturzentrum heute angenommen haben. Wir haben gemeinsam mit Marcel Kremer, dem Eigentümer der Immobilie, versucht, einen zeitgemäßen und einladenden Ort zu schaffen. Das scheint uns gelungen zu sein", fasst Hahn seinen Eindruck zusammen.
Viele bequeme Sitz- und Rückzugsmöglichkeiten wurden auf den drei Etagen geschaffen. Im Erdgeschoss befindet sich die Ausleihe, das Büro der LEA sowie Kinderbücher und DVDs. Richtung Schießgraben können sich die Kinder gemeinsam mit den Eltern zurückziehen und gemeinsam in den Büchern stöbern.
Kostenfreier Lesestoff für jede Generation
So auch Familie Werb aus Lindenholzhausen. "Wir kommen mit unseren Kindern jeden Samstag mit dem Fahrrad in die Bibliothek. Meist fragen sie uns schon unter der Woche, wann es so weit ist", erzählt Frau Werb. Sie finden den Kinderbereich richtig toll und erkunden gemeinsam das Bücherangebot.
Im Kellergeschoss, das ebenso wie der erste Stock barrierefrei mit dem Aufzug erreichbar ist, erwartet die jungen Menschen Jugendliteratur sowie einen Raum mit Bestuhlung für Vorträge oder Lesungen.
Der erste Stock gehört den Sachbüchern, Krimis und der Belletristik. Hier schaut sich Peter Hornig um. Er nutzt bisher vorrangig das Angebot der Online-Ausleihe und möchte aufgrund des Angebots von aktuellen Tageszeitungen zukünftig auch öfter mal spontan vorbeischauen.
Etwas versteckt zwischen den Regalen hat die Citymanagerin ihre neue Wirkungsstätte gefunden. Eine Nische mit Blickrichtung zur Grabenstraße bietet die Möglichkeit, den Laptop anzuschließen, zu arbeiten oder an einem Aufsatz für die Schule zu arbeiten.
Raum für Lesungen
Richtung Schießgraben befindet sich zudem ein bestuhlter Raum, in dem Lesungen für bis zu 50 Personen angeboten werden können. Bereits am gleichen Abend fand dort eine Lesung von Barbara Kunrath statt, die aus ihrem Roman "Wir für uns" vorlas. Ob es an der neuen Umgebung und den vielen Büchern lag oder an der anrührenden Story, wurden verhältnismäßig viele Bücher im Anschluss an die Lesung gekauft.
Bereits am Freitagabend hatte es ein Soft Opening gegeben, bei dem die Räumlichkeiten etwa 75 geladenen Gästen vorgestellt wurden. Gekommen waren neben vielen Ehrenamtlichen auch politische Vertreter wie Tobias Eckert (Landtagsabgeordneter) und Marion Schardt-Sauer (Landtagsabgeordnete) sowie Mitarbeiter aus den umliegenden kommunalen Büchereien und Diplom-Bibliothekar Alexander Budjan von der Hessischen Fachstelle für öffentliche Bibliotheken, die einen Zuschuss für das Mobiliar beigesteuert hatten.
Moderatorin Katrin Schäfer führte kurzweilig durch den Abend und statt den üblichen Grußworten konnte sie im lockeren Gespräch mit Marcel Kremer, Silvia Kremer (Mitarbeiterin der Dombibliothek), Dr. Marius Hahn und André Kramm (André und Erich Kramm GmbH Architekten) die interessanten Details entlocken.
Bilder erinnern an Zerstörung und Verlust
„Man spürt den Verlust“, fasst André Kramm seine Eindrücke zusammen. Der Vorsitzende des Förderkreises Bildende Kunst Limburg hatte sich schon vor der offiziellen Eröffnung die Bilder der Ausstellung angeschaut. Verlust, denn was Alexander Dettmar gemalt hat und nun in Limburg zeigt, gibt es nicht mehr. Die Synagogen, ob sie in Halberstadt, Memmingen oder anderswo standen, sind zerstört. Sie brannten nieder, die Reste wurden entsorgt. Hier und dort blieben einige Synagogen erhalten, die dann im Laufe ihrer weiteren Geschichte ihre Aufgabe als Raum des Betens und des Zusammenkommens verloren und anderen Nutzungen zugeführt wurden.
„Ich selbst habe wie viele andere die Vernichtung der Juden durch die NS-Zeit nicht erlebt, bin nach dieser Zeit geboren. Doch unsere Aufgabe ist es, an dieses Grauen, an dieses unvergleichliche Verbrechen zu erinnern“, verdeutlichte der Künstler während der Eröffnung der Ausstellung. Mit seinen Bildern erinnert Dettmar an verlorenes architektonisches Erbe in Deutschland und vor allem an die Menschen, die in diesen Synagogen zusammenkamen und in der NS-Zeit ermordet wurden oder flüchten mussten. Die Auswahl der Synagogen, die er gemalt hat, ist dabei eher dem Zufallsprinzip überlassen. Er ist in dieser Stadt, stößt auf Spuren und erforscht dann in Archiven oder Dokumentationen etwas über die verschwundenen Gebäude.
Erinnerung ist notwendig
2020 hat er auch die ehemalige Limburger Synagoge gemalt, die sich an der Schiede befand. „Eine Zierde für das Straßenbild“ war sie, die unter großer Beteiligung der Limburger Bürgerschaft im September 1903 eingeweiht wurde. 35 Jahre später wurde sie am 9. November zerstört, brannte aus, wurde geplündert und schließlich abgerissen. „Erinnerung an das dunkelste Kapitel unserer Geschichte ist heute wichtiger denn je“, verdeutlichte Bürgermeister Dr. Marius Hahn während seiner Begrüßung zur Ausstellungseröffnung vor dem Bild der Limburger Synagoge.
Wie Dettmar die Synagogen malt, ist ganz unterschiedlich. Manche werden als einzelne Gebäude dargestellt, andere einbettet in die umgebende Bebauung. Für welche Form er sich entscheidet, ist abhängig vom Schaffungsprozess. Ebenso die Frage nach den verwendeten Farben. Manche Darstellungen sind recht dunkel gehalten, andere wiederum in sehr hellen Farben, wie zum Beispiel das Bild von der Limburger Synagoge.
Was nicht zu sehen ist, ist die Zerstörung. Auf Dettmars Bildern sind die Synagogen unversehrt. Kein Feuer, keine Menschen, keine Gewalt. Es sind Bilder vor der Zerstörung. „Wir dürfen bei allem nicht vergessen, dass es auch lange Phasen eines guten Miteinanders in der Geschichte gab“, verdeutlichte Dettmar. Und die Darstellung der unzerstörten Synagogen gibt ihm als Künstler auch die Möglichkeit, sich mit der notwendigen Schaffensfreude, Spannung und Willen der Aufgabe zu stellen, Synagogen zu malen.
Auf der Suche
Dettmar, Jahrgang 1953, ist nach eigenen Angaben als 13-Jähriger zu einem politisch denkenden Menschen geworden. Die Initialzündung, sich mit Synagogen zu beschäftigen, kam für ihn viele Jahre später bei einem Besuch der Kleinstadt Güstrow in Mecklenburg-Vorpommern. Dort war er, um Motive für seinen Zyklus „Paradiese des Nordens“ zu finden. Dabei machte ihn ein Pastor auf die ehemalige Synagoge der Stadt aufmerksam. Doch eine Synagoge fand Dettmar nicht mehr, stattdessen einen Parkplatz, der an dem ehemaligen Standort geschaffen worden war. Und einen Hinweis auf die Synagoge gab es auch nicht. Anlass genug für Dettmar, sich auf die Suche nach Zeugnissen und Quellen zu machen … und die Synagoge schließlich zu malen.
Das hat sich inzwischen rund 140 mal wiederholt. Nicht nur an deutschen Standorten, sondern zum Beispiel in Frankreich. Der Maler, der zwischen gegenständlich und abstrakt arbeitet, nutzt seine Freiheit manchmal für kleine Hinweise. So malt er in die umgebende Bebauung schon mal ein Fenster hinein, von dem eine gute Sicht auf die Synagoge möglich ist. „Aus diesem Fenster war zu sehen, was passiert ist mit der Synagoge und den Menschen, die sie aufsuchten“, sagt Dettmar. Erinnern bedeutet, sich nicht nur an die Zerstörung selbst zu erinnern, sondern auch an die Rahmenbedingungen, die sie ermöglicht haben.
Zwei Sonderveranstaltungen
Im Rahmen der Ausstellung finden zwei Sonderveranstaltungen statt. Am Donnerstag, 31. Oktober, informiert Stadtarchivar Dr. Christoph Waldecker um 19 Uhr über „Die Limburger Synagogen vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart“. Der Vortrag findet in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg, Historisches Rathaus, Fischmarkt 21) statt. Veranstalter ist die Stadt in Kooperation mit dem Zweigverein Limburg-Weilburg im Nassauischen Altertumsverein.
Einen Tag später, am Freitag, 1. November, besteht die Möglichkeit, die ehemalige Synagoge in Schupbach kennenzulernen. Das 1876/77 als Synagoge errichtete Bauwerk hat die NS-Zeit überstanden, allerdings mussten die neuen arischen Eigentümer einige Veränderungen vornehmen, so dass das Bauwerk seinen sakralen Charakter verlor und sich der umgebenden Bebauung anglich.
Für beide Veranstaltungen ist eine Anmeldung unter Tel. (06431) 203-912 oder per E-Mail an kulturamt@stadt.limburg.de notwendig.
Die Ausstellung ist Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 14 Uhr, Donnerstag bis Sonntag von sowie an Feiertagen von 12 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei, die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei.
Kulturzentrum lädt zum Kennenlernen ein
Keine Frage, die Dombibliothek nutzt die meiste Fläche in dem ehemaligen Schuhhaus. Und um ihr eine neue Bleibe zu bieten, rückte der Gebäudekomplex in den Fokus. „Wir haben hier einen sehr attraktiven Standort an einem Eingangstor zur Altstadt und Übergang zur neuen Stadt. Das wird die Attraktivität der Bibliothek erhöhen und gleichzeitig der LEA, der Kulturvereinigung und auch unserer City-Managerin gut wahrnehmbare und erreichbare Anlaufstationen bieten“, zeigt sich Bürgermeister Dr. Marius Hahn überzeugt davon, mit der Belegung des Hauses selbst als Stadt einen wichtigen Beitrag zu einer belebten Innenstadt zu leisten.
Dankbar zeigt sich Hahn gegenüber dem Inhaber der Immobilie, Marcel Kremer, der sich den Wünschen der Stadt offen gegenüber gezeigt habe und stets an kreativen Lösungen bei auftretenden Problemen mitgewirkt habe. „Es hat zwar mit dem zunächst ins Auge gefassten Umzugstermin nicht geklappt, doch für die Verschiebung gab es gute Gründe. Dankbar bin ich auch der Familie Opel, die uns einen längeren Verbleib mit der Dombibliothek an ihrem bisherigen Standort ermöglicht hat“, so Hahn.
Stöbern und Kennenlernen
Inzwischen sind 18.000 Medien, davon rund 15.000 Bücher aus-, um- und eingezogen. Die Regale am neuen Standort sind gefüllt, der Feinschliff steht noch aus, so dass am „Tag der offenen Tür“ alles dort ist, wo es auch hingehört. Die Umzüge der Limburger Ehrenamtsagentur, der City-Managerin Termin (bisher im Rathaus) und der Kulturvereinigung (bisher Bahnhofsplatz) waren deutlich weniger umfangreich. Die LEA ist in dem Kulturzentrum über einen separaten Zugang zu erreichen, zur City-Managerin und zur Kulturvereinigung geht es durch die Dombibliothek.
Die Dombibliothek – Stadtbibliothek für die Stadt Limburg lädt am Samstag, 14. September, zum Stöbern, Entspannen und Kennenlernen ein. Die Türen öffnen sich in der Grabenstraße 37 um 10 Uhr. Dann steht das gewohnte Team der Dombibliothek auch hilfreich zur Seite, um sich in der neuen Umgebung gut einzufinden. Für die kleinen Leseratten gibt es gleich zweimal ein Bilderbuchkino: „Schiebt den Wal…“ heißt es um 12 Uhr und um 14 Uhr „Drachen machen Krach“. Bei der Schnitzeljagd „Wo ist Lurchi?“ können Kinder ab acht Jahren die neue Dombibliothek eigenständig erkunden. Auch ein Basteltisch wird ganztägig angeboten.
Stadtspaziergang
Wer eine besondere und schöne Erinnerung an den ersten Öffnungstag mit nach Hause nehmen möchte, kann sich von dem Karikaturisten Mirror-Man zeichnen lassen. Er steht von 10 bis 16 Uhr für ein paar schnelle und ausdrucksstarke Striche zur Verfügung. Um 16 Uhr schließt das Kulturzentrum dann zunächst einmal seine Türen.
Die Dombibliothek plant zudem einen Stadtspaziergang, bei dem Flyer und Give-Aways sowie „Reisegutscheine in die neue Stadtbibliothek“ verteilt werden. Bei den Reisegutscheinen handelt es sich um eine Art Tombola-Los, das dann beim Besuch der neuen Bibliothek gegen einen Preis eingetauscht werden.
Für den Stadtspaziergang stehen vier Stadtführerinnen und -führer sowie fünf Mitarbeitende der Bibliothek zur Verfügung. Sie werden in der Zeit von 11 bis 13 Uhr an verschiedenen Plätzen in der Stadt unterwegs sein. Damit sie im Stadtbild besser auffallen, sind sie als literarische Personen verkleidet, zum Beispiel als Harry Potter, Pippi Langstrumpf, Jane Austen und Merlin.
Mehr als Dombibliothek
Die Limburger Ehrenamtsagentur befindet sich mit ihrem Büro und damit mit ihrer Anlaufstation künftig ebenfalls im Kulturzentrum und ist über den Nebeneingang von der Plötze aus zu erreichen. Am „Tag der offenen Tür“ präsentiert sich die Einrichtung vor dem Gebäude und informiert über das Ehrenamt, selbstverständlich besteht die Gelegenheit, die neue Bleibe in Augenschein zu nehmen.
Unter dem Dach des Kulturzentrums befindet sich auch die Limburger City-Managerin mit ihrem Büro. Von 10 bis 12 Uhr steht sie am „Tag der offenen Tür“ für Fragen und Anregungen oder auch einfach zum Kennenlernen zur Verfügung. Die Kulturvereinigung, mit dem Büro direkt neben der City-Managerin, präsentiert sich mit einem kleinen Stand von 10 Uhr bis in die früheren Nachmittagsstunden. Am Stand gibt es Informationen über die laufende Spielzeit und das kulturelle Angebot.
Lesung mit Barbara Kunrath
Am Abend öffnet sich das Kulturzentrum dann noch einmal, denn um 19 Uhr beginnt eine Lesung mit Barbara Kunrath. Die regionale Autorin liest aus ihrem Buch „Wir für uns“. Sie selbst beschreibt ihr Werk mit zwei Sätzen: Das Buch erzählt von zwei sehr unterschiedlichen Frauen, die aus völlig verschiedenen Lebensstrukturen kommen und auch altersmäßig ziemlich weit auseinander sind. Beide stehen sie vor einer großen Veränderung bzw. Entscheidung und fühlen sich damit überfordert und allein. Als sie sich begegnen, entwickelt sich eine leise Freundschaft.
Für die Lesung wird der Veranstaltungsraum genutzt, über den die Dombibliothek nun verfügt. Dort ist die Sitzplatzkapazität begrenzt, so dass eine Anmeldung zur Lesung (per E-Mail an kulturamt@stadt.limburg.de oder per Telefon unter (06431) 203-912 notwendig ist.
»Bilder der Erinnerung« in den Kunstsammlungen
Der Magistrat der Kreisstadt Limburg und der Förderkreis Bildende Kunst Limburg laden zur Ausstellung mit Gemälden von Alexander Dettmar ein, die unter dem Titel „Bilder der Erinnerung“ in die Kunstsammlungen der Stadt Limburg (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21) präsentiert werden. Die Bilder Dettmar zeigen Synagogen, die als Gebäude nicht mehr existieren oder sich heute in einer anderen Nutzung befinden. Die Ausstellung wird in Anwesenheit des Künstlers am Freitag, 30. August, um 19 Uhr von Bürgermeister Dr. Marius Hahn eröffnet.
„Bilder der Erinnerung“ ist mehr als eine künstlerische Präsentation. Sie ist ein Zeichen des Gedenkens und der Mahnung. Alexander Dettmar präsentiert eine beeindruckende Ausstellung, die eine vielschichtige Auseinandersetzung mit der jüdischen Architektur und Geschichte ermöglicht. Diese Kultur wurde jedoch nahezu ausgelöscht. Synagogen, die Orte des Gebets und der Gemeinschaft waren, wurden zerstört, zweckentfremdet oder abgerissen. Durch die Malerei von Alexander Dettmar wird diese verschwundene Architektur wieder lebendig.
Die Ausstellung läuft bis zum 17. November und ist zu folgenden Zeiten geöffnet: Dienstag und Mittwoch: 8.30 bis 14.00 Uhr, Donnerstag (auch am 3. Oktober) bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr.
Der Eintritt ist frei. Die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei. Die nächste Parkmöglichkeit befindet sich Altstadtparkhaus (Parkhaus Westliche Altstadt). Von dort aus sind es zwei Minuten Fußweg zu den Kunstsammlungen.
Josefine Sonneson erhält den Hans-im-Glück-Preis
Josefine Sonneson überzeugte die Jury mit ihrer Bucheinsendung „Stolpertrage“. „Die Autorin setzte sich gegen 83 Mitbewerberinnen und Mitbewerbern durch. Insgesamt wurden 39 Bücher und 45 Manuskripte eingereicht“, informiert Dr. Anna Vössing, die Leiterin des Kulturamtes der Stadt Limburg.
„Es ist ein leiser Roman, der das Thema Loslassen in wenigen Wochen durchmisst“, skizziert Anna Vössing das Werk. In dem Buch beschreibt die Autorin, wie Jettes beste Freundin wegzieht und sich von der Ich-Erzählerin entfremdet. Jettes Eltern haben sich getrennt, die ältere Schwester wird im Sommer ausziehen und das Haus, in dem jede Ecke samt Garten so vertraut ist, muss aufgegeben werden. Ganz schön viel auf einmal für die 13-jährige Jette. Und als wäre das nicht genug, wird auch noch der geliebte Großvater dement und muss ins Pflegeheim.
Veränderungsprozess eng begleiten
All das verändert sich, „ohne dass wir gefragt wurden“, und Jette kann es nicht verhindern. Die 29-jährige Autorin Josefine Sonneson, die in Hildesheim Literarisches Schreiben und Lektorieren studiert, findet in „Stolpertage“ dafür Bilder wie das der Motte, die im Licht verbrennt, bevor Jette eingreifen und sie retten kann.
„Als Leserinnen und Leser begleiten wir Jette in diesem Veränderungsprozess, zu Hause, im Schulbus, im Unterricht, bei einer Familienfeier, einer Busfahrt, im Pflegeheim, und sind nah am Innenleben der Ich-Erzählerin“, so die Auffassung der Jury, die sich aus Jutta Bummel (Buchhändlerin), Gabriele Fachinger und Jutta Golz (Bibliothekarinnen), Dr. Stefan Hauck (Fachredakteur beim Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel) und Ralf Schweikart (Redakteur und freier Journalist) zusammensetzt.
Die Preisverleihung mit anschließender Lesung findet am Donnerstag, 7. November, um 10 Uhr in der Dombibliothek – Stadtbibliothek für die Stadt Limburg statt.
Preis wurde 1977 gestiftet
Der Preis wurde im Jahr 1977 von dem Schriftsteller Hans-Christian Kirsch und seiner Frau gestiftet. 1987 wurde er von der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn als Förderpreis für Jugendbuchautoren und -autorinnen übernommen. Er wird im Turnus von zwei Jahren vergeben und ist mit 3.500 Euro und einem Symbolpreis dotiert.
Countdown für die neue Dombibliothek
Am 10. August geht die Dombibliothek noch an ihrem jetzigen Standort in der Frankfurter Straße in die Sommerpause. Damit endet das Kapitel der Einrichtung an diesem Standort, denn die Pause wird zum Umzug genutzt. „Hier ist nichts mehr wiederzuerkennen“, musste auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn bei einem Baustellenbesuch am neuen Standort einräumen. Nur wenige Elemente der Gebäude haben es in die Zukunft geschafft. Die Außenhülle natürlich, aber drinnen ist fast alles komplett neu.
„Wir haben den Gebäudekomplex komplett grundsaniert. Was geblieben ist, das sind die tragenden Wände und Decken und die Treppenanlagen, wobei der Auftritt auch erneuert wurde. Die ganze Haustechnik ist neu. Vom Aufzug haben wir den Standort übernommen. Doch da der alte Aufzug zu klein war, ist auch er selbstverständlich neu“, umreißt Gebäudeeigentümer und Investor Marcel Kremer das Projekt. Gerade der barrierefreie Zugang sowie die barrierefreien Wege innerhalb des Hauses sind nach seinen Angaben Herausforderungen gewesen, die aufgrund der vorhandenen Bausubstanz nicht einfach umzusetzen waren.
Spannende Aufgabe
Nach Angaben von Michael Bogedan, der für das Büro Kramm die Arbeiten leitet, setzt sich der Gebäudekomplex mindestens aus zwei, vermutlich jedoch aus drei verschiedenen Gebäuden zusammen. Gesichert ist der Fachwerkbau zur Plötze und das moderne Gebäude zur Grabenstraße, vermutlich gibt es noch Reste eines dritten Gebäudes am Übergang.
„Spannend“, umschreibt Kremer die Aufgabe, in den Komplex eine moderne Bibliothek mit Büros unterschiedlicher Nutzern unterzubringen. Die Fassade wird sich dabei kaum verändern, natürlich gibt es überall neue Fenster und im ersten Stock zusätzlich auch Jalousien. Innen ist fast alles neu, was auch an geänderten Anforderungen liegt. Die Einrichtung bietet künftig moderne Medientechnik, die vor allem auch in einem Veranstaltungsraum im ersten Stock genutzt werden soll. Und das Gebäude ist, wie fast alle anderen Einrichtungen, an das städtische Glasfasernetz angeschlossen.
Nach Angaben von Dr. Anna Vössing, Leiterin des Städtischen Kulturamts, zum dem die Dombibliothek gehört, erfährt dieser Raum eine Doppelnutzung, denn in der Bibliothek dient er auch als Lernbereich. Bei Veranstaltungen ist er durch eine Faltwand komplett abtrennbar. Im ersten Stock werden sich zudem das Büro der Citymanagerin und der Kulturvereinigung sowie der Bibliothek befinden, im Erdgeschoss wird die LEA (Limburger Ehrenamtsagentur) ihr Domizil erhalten, das über einen separaten Eingang erreicht wird.
Ein Ausrufezeichen
„Das wird ein Ausrufezeichen für die Innenstadt“, davon zeigt sich der Bürgermeister überzeugt. Zu Fuß und mit dem Rad ist die Einrichtung sehr gut erreichbar, Parkhäuser für Autos gibt es im engen Umkreis von 300 Metern gleich mehrere.
Nach Angaben der Leiterin der Dombibliothek, Silvia Kremer, warten schon viele Nutzerinnen und Nutzer neugierig und gespannt auf den Umzug, Mehr Platz, besser voneinander getrennte Bereiche und auch die Möglichkeit, sich in der Bibliothek selbst mal länger lesend oder auch suchend aufzuhalten, sind für Silvia Kremer deutliche Zugewinne, die allen zugutekommen, die das Angebot der Dombibliothek nutzen. Der Mietvertrag zwischen der Stadt und dem Eigentümer läuft über die Dauer von 20 Jahren.
Die Dombibliothek als Limburger Stadtbibliothek nutzt in dem Gebäude drei Etagen, den Keller, das Erdgeschoss und den ersten Stock, hinzu kommen noch Büroräume für die Citymanagerin, die Kulturvereinigung und die LEA. Im Gebäude gibt es nach Angaben von Marcel Kremer in Zukunft noch verschiedene kleine Wohnungen und auch der frühere Besitzer bleibt in dem Gebäude. „Er hat in der Umbauphase doch einiges aushalten müssen, auch wenn er für vier Monate seinen Wohnsitz verlegen musste“, zeigt sich Kremer dankbar für dessen Geduld und Nachsicht.
Da der Komplex nicht weit entfernt ist vom Blockheizkraftwerk, das auch das Rathaus der Stadt, die Stadthalle sowie die Volksbank und das an den Landkreis verkaufte „neue“ Rathaus mit Wärme versorgt, ist auch eine Versorgung des künftigen Kulturzentrums beziehungsweise des kompletten Hauses vorgesehen. Das wäre dann noch ein weiteres Ausrufezeichen.
Lesung ist ausverkauft
„Spiel im Nebel“ ist ein packender Kriminalroman von Henrike Jütting, der Spannung bis zur letzten Minute verspricht. Katharina Klein und Eva Mertens ermitteln dabei wieder gemeinsam in ihrem vierten Fall. Zunächst erschüttert ein schreckliches Ereignis an einem Januarabend den abgelegenen Landgasthof „Am Nonnenbach“ im Münsterland. Die dreizehnjährige Tochter der Eigentümer verschwindet über Nacht spurlos. Zu dieser Zeit nehmen dort gerade die Ensemblemitglieder des Münsteraner Theaters Kolibri an einem Seminar für Konfliktbewältigung teil. Gemeinsam mit ihrer Intendantin Saskia Erler sind sie die einzigen Gäste im Haus. Trotz aufwändiger Suche bleibt das Kind verschwunden.
Als Saskia Erler sechs Monate später tot in ihrer Wohnung im Südviertel aufgefunden wird, sieht es zunächst wie ein Selbstmord aus. Schon bald aber entpuppt sich die Tat als heimtückischer Mord. Dieser Umstand wirft ein neues Licht auf die Geschehnisse ein halbes Jahr zuvor: Stehen der Mord und das verschwundene Kind miteinander in Verbindung?
In ihrem vierten Fall werden Katharina Klein und Eva Mertens mit einem Verbrechen konfrontiert, dessen Ursprung in der Vergangenheit zu liegen scheint. „Erst nach mühsamer Ermittlungsarbeit und einem weiteren Mord gelingt es ihnen, Licht in die wahren Zusammenhänge zu bringen“, schreibt der KBV-Verlag zum Buch.
Henrike Jütting wurde 1970 in Münster geboren. Nach ihrem Studium (Soziologie und Kulturwissenschaften) in Bremen hat sie in Wirtschafts- und Sozialwissenschaften promoviert. Anschließend arbeitete sie in Bremen, Brüssel und Celle. Seit 2005 lebt Henrike Jütting mit ihrer Familie und zwei Hunden wieder in ihrer Heimatstadt und arbeitet als freie Autorin. Sie ist Mitglied im Syndikat e.V. und im Verband Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller (VS).
Die Mitteilung ist am 24. Juli aktualisiert worden, da alle Plätze vergeben sind.
Tom Hillenbrand bringt die Belle Époque nach Limburg
Etwa 50 Gäste haben sich im historischen Rathaus eingefunden. Die Plätze zur Lesung waren auch ohne viel Werbung schnell vergeben. Schließlich ist Tim Hillenbrand kein Unbekannter. Mittlerweile 18 Romane hat er seit 2011 geschrieben. Die Krimis, die er gekonnt mal mit Science-Fiction, mal mit Kulinarik und wie im Fall von "Die Erfindung des Lächelns" mit Historie vermischt, sind regelmäßig auf den Bestsellerlisten zu finden.
Tom Hillenbrand begann die Lesung mit der Vorstellung der ersten Verdächtigen in seinem Buch, bei dem es um den berühmtesten Kunstraub der Geschichte geht.
Wir befinden uns im Paris des Jahres 1911. Der Maler Pablo Picasso und der Dichter Guillaume Apollinaire sitzen gemeinsam mit Künstlerfreunden zusammen in ihrem Stammcafé, als sie vom Raub der Mona Lisa im Louvre erfahren.
Nach und nach stellte Hillenbrand die Personengruppen vor, die für Juhel Lenoir von der Pariser Polizei und Detektiv Alphonse Bertillon, die mehr gegeneinander als miteinander ermitteln, als Täter infrage kommen.
Das sind neben den Künstlern die amerikanische Tänzerin Isadora Duncan und ihr Guru, der Satanist Aleister Crowley, die Musiker Igor Strawinsky und Claude Debussy sowie die brutalen Anarchisten der Bonnot-Bande.
Dabei war das Gemälde des Malers Leonardo da Vinci damals noch eines von vielen Gemälden, die im Louvre hingen. Der Diebstahl füllte wochenlang die Titelseiten der Zeitungen. Menschen besuchten den Louvre, um die leere Stelle an der Wand zu betrachten, wo vorher die Mona Lisa hing. Dies und die Tatsache, dass sie fast zwei Jahre lang verschwunden blieb, führten zu der Berühmtheit des Gemäldes.
Wer am Ende die Mona Lisa gestohlen hat, ließ der Autor an diesem Abend offen.
Im Anschluss beantwortete Hillenbrand noch Fragen aus dem Publikum. So erklärt er, dass er etwa neun bis zwölf Monate für die Recherche für einen Roman wie diesen benötige. Dabei ist er hierfür auch selbst in den Künstlercafés am Montmartre gewesen. Für Lacher sorgte seine Aussage, dass das Beste an dem Besuch in Paris gewesen sei, dass alles steuerlich absetzen könne.
Woher er genau seine Ideen zu den Romanen habe, sei für ihn auch ein Mysterium. Viele Inhalte, über die er schreibe, kämen ihm beispielsweise beim Lesen von Zeitschriften, jedoch nie vor einem leeren, weißen Blattpapier. Der Abend endete für den Autor mit viel Applaus und für die Gäste mit der frohen Erwartung auf das nächste Werk Hillenbrands.
»aufBLÜHEN« unter Anleitung in den Kunstsammlungen
Für die Lesung mit Tom Hillenbrand am 23. Mai gibt es keine Karten mehr, die Veranstaltung in den Kunstsammlung und damit im Historischen Rathaus ist ausverkauft. Ohne Eintrittskarten ist eine Teilnahme an der Führung von Dr. Anna Vössing, Leiterin des städtischen Kulturamts, möglich. Sie lädt ebenfalls am Donnerstag, 23. Mai, ein. Um 17 Uhr führt sie durch die aktuelle Ausstellung „aufBLÜHEN“ und erläutert die unterschiedlichen Malstile und wird dabei auch einzelne Werke vorstellen. Die Führung dauert etwa 30 Minuten.
Am vergangenen Sonntag beteiligten sich die Kunstsammlungen der Stadt wieder dem Internationalen Museumstag, der zum 47. Mal stattfand. In den Kunstsammlungen präsentierte die Stadt gemeinsam mit dem Künstlerverein LahnArtists vielfältige Angebote rund um das Ausstellungsthema „aufBLÜHEN“.
Malen mit Pflanzenfarben, schnelle blumige Aquarelle, Druckcollagen, aber auch digitale Bildgestaltung begeisterten große und kleine Gäste. Das Team von Floristik Lorenz band großartige Sträuße und beantwortete dazu viele Fragen. Zusätzlich fanden zwei Führungen durch die Ausstellung statt.
Interessierte Besucher konnten sich Blumensamen und Honig aus Limburg mitnehmen. Und auch das neue Ausmalbuch der Kunstsammlungen, das ab jetzt kostenfrei an Besucher ausgegeben wird, fand regen Anklang. Insgesamt tauchten knapp 200 Personen in die faszinierende Welt der Blumen ein und lernten die Vielfalt und Schönheit des Motivs kennen.
Internationaler Museumstag in den Kunstsammlungen
Um die Vielfalt der Museen zu zeigen, ermöglichen einige an diesem Tag den freien Zutritt. Da die Kunstsammlungen jedoch seit jeher kostenfrei besuchbar sind, hat sich das Kulturamt der Stadt Limburg verschiedene Aktionen überlegt, die sich alle um das aktuelle Ausstellungsthema "aufBLÜHEN" ranken.
Unterstützung erhalten sie dafür von den Mitgliedern des Kunstvereins Lahn-Artists sowie Floristik Lorenz.
Von 12 bis 17 Uhr können unterschiedliche kostenfreie Workshops belegt werden:
• Altmeisterliche Malerei mit Beate Sehr – Mitmachen erwünscht
• Experimentelles Aquarellieren und Tuschen von Blumenmotiven mit Renate Kuby
• Rund um Collagen geht es bei Yvonne Pfeiffer
• Digitale Bildgestaltung mit Andrea Klug
• Blumen Färben für Kinder mit Kathrin Mock
• Blumensträuße binden und stecken mit Floristik Lorenz
• Wie Blumen per App bestimmt werden, zeigt Kathrin Mock. Selbstgepflückte Blumen sind willkommen.
Um 14 sowie um 16 Uhr lädt Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamtes, zu einer 30-minütigen Führung durch die Ausstellung ein. Die unterschiedlichen Kunstwerke der Ausstellung "aufBLÜHEN" laden zu einer inspirierenden Reise in die Welt der Blumen ein. Die Kunstsammlungen der Stadt Limburg sind nicht barrierefrei und am Museumstag am Sonntag, 19. Mai 2024, von 12.00 Uhr bis 18.00 Uhr geöffnet.
Bürgermeister begrüßt Chöre des Harmonie-Festivals
Eine kleine Auswahl von zwölf Chören und Folklore Gruppen wurden am Freitag, 10. Mai, im großen Sitzungssaal des Rathauses der Stadt durch den Bürgermeister Dr. Marius Hahn in Limburg willkommen geheißen.
Da die Ensembles nicht nur aus Deutschland kamen, sondern aus ganz Europa angereist waren, fiel der Empfang zweisprachig in Deutsch sowie Englisch aus.
Den Anfang machten der Shchedryk-Chor aus Kiew (Ukraine) gemeinsam mit dem Brackley Morris Men aus Northamptonshire (England). Der Shchedryk-Chor, dessen Repertoire Renaissancemusik, Barockmusik, klassische und geistliche Musik, Arrangements ukrainischer Lieder und Lieder der Völker der Welt sowie Werke moderner in- und ausländischer Komponisten umfasst, wurde 1971 gegründet. Der Chor besteht aus mehr als 150 Kindern unterschiedlichen Alters, die alle Werke in der Originalsprache aufführen.
Die Brackley Morris Men mit ihren auffallenden Folklore-Kostümen zeigten nach der Begrüßung durch den Bürgermeister ihr tänzerisches Können. Der Name der Gruppe setzt sich aus der Stadt Brackley, der in der südwestlichen Ecke von Northamptonshire liegt, dem Morris Tanz, eine Form des englischen Volkstanzes sowie dem englischen Wort Men für Männer zusammen. Diese Art des Tanzes geht in seinen Ursprüngen zurück auf das 15. Jahrhundert, wo er im höfischen Rahmen von den unteren Klassen aufgeführt wurde. Weitere internationale Chöre wie der Mahidol University Choir aus Thailand und Atskana aus Babite/Lettland waren der Einladung ins Rathaus gefolgt.
„Die Internationalität der Veranstaltungen unterstreicht dabei geradezu beispielhaft die Völker verbindende Kraft der Musik“, betonte Hahn in seiner Begrüßungsrede an die Chöre und Folkloregruppen. So sprechen der Gesang und die Tänze die Menschen in unserer hektischen und technisch geprägten Zeit ganz besonders an. Dafür und für die Organisation und Durchführung des Festivals bedanke er sich herzlich bei der "Harmonie" Lindenholzhausen, die das alles möglich mache.
Seit Donnerstagmorgen bis Sonntagabend treten im Konzertzelt auf dem Festivalgelände (Am Wingert 6, 65551 Lindenholzhausen), dem Konzertsaal sowie in der Kirche 175 Chöre, Folklore-Tanz und - Gesangs als auch Musikgruppen aus 35 Nationen auf dem Harmonie Festival auf. Von gemischten Chören, Männerchören, Frauenchören bis hin zu Jugend- und Kinderchören ist jede Altersgruppe vertreten. Gesungen werden neben Volksliedern, Jazz Vocal, Vokalmusik, sakrale Chormusik aber auch Pop und Jazz.
Zum Abschluss wünschte Hahn den Gruppen eine schöne Zeit in Limburg und viel Erfolg bei den Wettbewerben.
Aufblühende Limburger Kunstsammlungen
Rund 5000 Exponate von Künstlerinnen und Künstlern haben sich in den Städtischen Kunstsammlungen angesammelt, ein Teil davon haben Blumen als Motiv. Blumen in Öl gemalt auf unterschiedlichen Untergründen, in Aquarelltechnik oder auch als Druck oder Radierung, es gibt da eine große Auswahl, die Adam Wolf, Rudolf Fuchs, Hilda Fuchs, Karl Baumann, Gertrud Eberz-Alber, Josef Eberz, Ernst Moritz Engert, Gustav Behreoder Josef Müller-Pauly geschaffen haben. Verschiedene Künstlerinnen und Künstler, unterschiedliche Techniken und Stile, doch immer Blumen als Stillleben, die sich auf das ganze Ausstellungshaus verteilen.
Wie Dr. Anna Vössing als Leiterin des Kulturamts der Stadt bei der Eröffnung betonte, ist es eine spannende Aufgabe gewesen, eine Ausstellung zusammenzustellen, die sich nicht an dem Werk einer Künstlerin oder eines Künstlers oder einer durchlaufenden Schaffensperiode widmet, sondern eine Ausstellung thematisch zusammenzufassen und sich motivisch einem Thema zu widmen.
Gemalte Blumen und mehr
Gemalte Blumen mal mit überbordenden Farben, mal mit Bleistift gezeichnet oder als Druck, mal einzelne Blumen wie Tulpen, Stiefmütterchen oder Rosen, mal bunte Sträuße oder Landschaften wie den Blick vom Schafsberg. Bilder bleiben dabei stets Bilder, doch in der Ausstellung „aufBLÜHEN“ lassen sich Blumen auch ganz anders erfahren. Die Firma Floristik Lorenz wartete zur Eröffnung mit kunstvoll gestalteten Blumenarrangements auf.
Thomas Foitzik, der als Mitarbeiter der Stadtgärtnerei oftmals Empfänge und andere Veranstaltungen der Stadt mit Blumendekorationen im wahrsten Sinne des Wortes verschönt, hat sich mit seiner Gestaltung der Empore angenommen und für sie eine Blütenlandschaft geschaffen. Das wird die komplette Ausstellung hindurch Bestand haben. Dazu war es jedoch notwendig, auch auf künstliche Blumen und Pflanzen zurückzugreifen.
„Mit Formen und Farben spielen“, das reizt Thomas Foitzik an seiner Arbeit, wie er in einer kleinen Talkrunde im Rahmen der Eröffnung Anna Vössing gegenüber sagte. Im „Alltag“ besteht seine Hauptaufgabe als Gärtner darin, sich um die städtischen Grünanlagen zu kümmern. Auch das ist für ihn reizvoll, schließlich gilt es verschiedene Standorte und Pflanzen miteinander zu verbinden und darauf zu achten, wer Schatten mag oder Sonne braucht. Der Reiz, zu gestalten, ist für ihn fast immer gegeben.
Zwei Sonderveranstaltungen
Auch wer malt, gestaltet. Eine Leinwand, eine Holzfläche, einen Karton oder einfach ein Stück Papier. Wer die Ausstellung besucht, die bis zum 23. Juni läuft, erhält viele nützliche und sinnvolle Informationen an den einzelnen Bildern, die ausgestellt sind. Auf jeden Fall ist das ein wirklicher Mehrwert für alle, die sich einzelne Bilder oder die ganze Ausstellung anschauen.
Die Ausstellung wartet noch mit zwei besonderen Einschüben auf. Am 19. Mai ist Internationaler Museumstag, an dem sich die Kunstsammlungen beteiligen und an dem die Künstlerinnen und Künstler der LahnArtists wieder einladen und zum Mitmachen auffordern. Am 23. Mai sind die Kunstsammlung und die Ausstellung Ort einer Lesung mit Tom Hillenbrand, der sein Buch „Die Erfindung des Lächelns“ vorstellt.
Die Ausstellung „aufBLÜHEN“ läuft bis zum 23. Juni und kann Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 14 Uhr sowie Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr besucht werden. Am Pfingstmontag und an Fronleichnam sind die Kunstsammlungen geschlossen. Der Eintritt ist frei. Die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei.
Die Kunstsammlungen blühen auf
„aufBLÜHEN“ lädt ein, in die faszinierende Welt der Blumen einzutauchen und die Vielfalt und Schönheit des Motivs kennenzulernen. Die gezeigten Werke stammen aus dem städtischen Kunstbesitz. Präsentiert werden Exponate von Adam Wolf, Rudolf Fuchs, Hilda Fuchs, Karl Baumann, Gertrud Eberz-Alber, Josef Eberz, Ernst Moritz Engert, Gustav Behre und Olvido Solar. Unterschiedliche Stile und Techniken zeigen das Motiv immer wieder neu und laden zu einem inspirierenden Kunstdialog ein.
Die Ausstellung „aufBLÜHEN“ läuft bis zum 23. Juni und kann Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 14 Uhr sowie Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr besucht werden. Am Pfingstmontag und an Fronleichnam sind die Kunstsammlungen geschlossen. Der Eintritt ist frei. Die Kunstsammlungen sind nicht barrierefrei.
PopArt im Rathaus
Die Ausstellung "Glas rockt" in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg im vergangenen Jahr faszinierte nicht nur die Besucher, sondern auch Bürgermeister Dr. Marius Hahn. Sein Blick blieb an einem Kunstwerk aus Glas des Hadamarer Künstlers Andreas Otto hängen, der an der Glasfachschule in Hadamar unterrichtet.
"Dom goes PopArt 2023" nennt er sein Werk, das 50 Mal den Dom in strikt komplementär gehaltenen Farben neben- und untereinander zeigt, verbunden sind die einzelnen Bilder mit einer Bleifassung. Eine besondere Note erhält das Werk durch den Rahmen, der mit 51 Abbildungen des 1.000-Mark-Scheins verziert ist. Das lässt Raum für Interpretationen, Otto sieht darin jedoch eine Verbindung zwischen Gott und der "Bodenmannschaft". Die Fertigstellung des farbenfrohen Kunstwerks dauerte etwa fünf Wochen, da jede Schablone für das Dom-Motiv nach Gebrauch sorgfältig gereinigt werden musste.
Das beeindruckende Kunstwerk hat nun seinen Platz im zweiten Stock des Limburger Rathauses gefunden, nachdem Bürgermeister Hahn es für die Stadt für 5.000 Euro erworben hat. "Das Kunststück aus Glas hat mich sofort begeistert und ich betrachte es als eine wertvolle Bereicherung für unser Rathaus", erklärt Hahn. Vielleicht sei doch etwas von der Liebe zum Werkstoff Glas von seinem Vater auf ihn übergegangen, fügt er schmunzelnd hinzu. Sein Vater sei lange Zeit Lehrer an der Glasfachschule in Hadamar gewesen und habe ihn stets bei den gemeinsamen Besuchen von den Arbeiten mit Glas begeistern können.
Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamts der Stadt Limburg, die bei der Bildübergabe anwesend war, sieht das moderne Werk als Kontrapunkt zur Architektur des Rathauses. Dort wird es, so die Überzeugung von Hahn, noch viele Menschen erfreuen, die daran vorbeigehen und vermutlich zum Stehenbleiben verleiten.
Andreas Otto, der bereits in der achten Generation mit Glas arbeitet, ist nicht nur ein regional renommierter Künstler, sondern auch Fachlehrer an der Staatlichen Glasfachschule in Hadamar. Seine tiefe Verbundenheit mit diesem faszinierenden Werkstoff spiegelt sich in jedem seiner Werke wider.
Führung durch die Ausstellung "Situationen"
Die junge Künstlerin studiert an der Hochschule Koblenz und gibt spannende Einblicke und Hintergründe zu den ausgestellten Werken von sich und ihren Künstlerkollegen.
Alle Interessierten sind herzlich zu der Führung eingeladen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Treffpunkt ist am Tag der Veranstaltung die Eingangshalle der Kunstsammlungen der Stadt Limburg. Der Eintritt in die Ausstellung und die Führung sind kostenfrei. Zu beachten ist, dass die Kunstsammlungen nicht barrierefrei sind.
Noch bis zum 14. April 2024 zeigen der Magistrat der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und der Förderkreis Bildende Kunst Limburg die Ausstellung „Situationen“ in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21, 65549 Limburg a. d. Lahn). Fünf Studierende und ein Alumni des Instituts für künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz präsentieren hier aktuell innovative Keramikarbeiten, filigrane Glaskunst, Installationen, abstrakte Objekte, Gemälde und Zeichnungen.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Jugendliche verschenken Poesie auf Postkarten
Ab heute stehen die Postkarten in einem Koffer in der Dombibliothek – Stadtbibliothek für die Stadt Limburg zum Mitnehmen kostenfrei zur Verfügung. Besuchende der Bibliothek sind eingeladen, sich eine Karte auszusuchen und sich an der einzigartigen Karte zu erfreuen. Ob als kleine Aufmerksamkeit für einen lieben Menschen oder als Lesezeichen für die aktuelle Lektüre, der Poesie sind keine Grenzen gesetzt.
Die Idee, Gedichte in Postkartenform zu präsentieren, ist nicht nur eine Hommage an die traditionelle Form des Gedichteaustauschs, sondern auch eine moderne Interpretation, die es ermöglicht, Poesie auf unkonventionelle Weise zu verbreiten. Die Jugendlichen haben Themen ausgewählt, die sie bewegen, und die entsprechenden Gedichte dazu herausgesucht. Diese wurden dann mit Bildmaterial aus Zeitungen, Zeitschriften, etc. kombiniert. So entstanden kleine Kunstwerke im Postkartenformat mit persönlichen Gedanken und Gefühlen der jungen Poeten.
Die Wortwerkstatt ist eines von vielen Jugendprojekten der Kulturenwerkstatt Limburg. Seit 15 Jahren ist die Wortwerkstatt als Projekt Teil der Kulturenwerkstatt. Neben regelmäßigen wöchentlichen Treffen finden Workshops und Veranstaltungen an Wochenenden und in den Ferien statt. Die Teilnehmenden setzen sich in der Zeit in verschiedenen Formen mit Büchern, Literatur und eigenen Texten auseinander. Weitere Informationen zu diesem wie auch weiteren Projekten der Kulturenwerkstatt finden Sie auf www.kulturenwerkstatt.de
Die UNESCO hat den 21. März zum Welttag der Poesie ernannt. Bereits seit 2000 wird dieser Tag jährlich gefeiert, um die Vielfalt des kulturellen Erbes der Sprache und die Bedeutung mündlicher Traditionen zu würdigen. Weiterhin soll ein interkultureller Austausch gefördert werden.
Frau Bartsch reist nach Limburg
Dieser trägt den Titel „Frau Bartsch reist sich zusammen“. Sie liest daraus am Montag, 4. März 2024, um 19 Uhr in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg (Historisches Rathaus, Fischmarkt 21, 65549 Limburg a. d. Lahn) vor.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer können sich auf eine autobiografische Reise freuen, die mit dem plötzlichen Tod ihres Mannes beginnt.
Sie nimmt sich eine Auszeit von ihrem bisherigen Leben und begibt sich dabei auch auf eine Reise zu sich selbst. Dabei erkundet sie mit ihrem Wohnmobil den Süden, kämpft neben der immer wieder überwältigenden Trauer mit technischen Problemen und Sprachbarrieren. Das Lachen kommt auf Ihrer Reise nicht zu kurz und sie zeigt, dass alle Gefühle ihre Berechtigung bei der Trauerarbeit haben.
Eine Geschichte, die Mut und Hoffnung schenkt.
Die Lesung ist kostenfrei, jedoch nicht barrierefrei besuchbar. Da die Anzahl der Sitzplätze begrenzt ist, wird um eine vorherige Anmeldung unter 06431 203-912 oder kulturamt@stadt.limburg.de gebeten.
Neue Dombibliothek: Aufträge vergeben
Vergibt die Stadt aktuell Aufträge, dann liegen die abgegebenen Angebote meist deutlich über den kalkulierten Preisen. Nun gibt es auch einen umgekehrten Fall, die Auftragssummen liegen zum Teil deutlich unter den geschätzten Auftragswerten. Das Angebot für die Inneneinrichtung in Höhe von rund 150.000 Euro ist knapp 40 Prozent günstiger als die Kostenschätzung. Bei der Ausstattung handelt es sich um bibliotheksspezifische Regale, Aufenthaltsmöbel und Arbeitsmöbel für die öffentlichen Rechercheplätze. Die Finanzierung ist über den städtischen Haushalt sowie einen Landeszuschuss in Höhe von rund 91.650 Euro sichergestellt.
Für die Beleuchtung der Besucherflächen in der Dombibliothek wurde auf Grundlage eines Beleuchtungskonzeptes eine Ausschreibung herausgegeben. Der geschätzte Auftragswert belief sich auf 99.000 Euro (brutto). Es wurden drei Angebote abgegeben, das Günstigste liegt bei rund 82.400 Euro. Das Angebot ist damit knapp 17 Prozent günstiger als die Kostenschätzung.
Die Auftragsvergabe für den Einbau der Leuchten ist derzeit in der Ausschreibung. Damit die Arbeiten so schnell wie möglich ausgeführt werden können, ist es erforderlich, eine überplanmäßige Ausgabe in Höhe von 49.000 Euro zu beschließen, damit die Gesamtdeckung sichergestellt ist. Die Finanzierung erfolgt durch die zweckgebundene Einnahme in Höhe von 100.000 Euro, hierbei handelt es sich um eine durch das Bistum Limburg beziehungsweise die ehemalige Dompfarrei zur Verfügung gestellte Summe. Das Geld wurde im Haushaltsjahr 2023 vereinnahmt und erhöht im Jahresabschluss 2023 den Finanzmittelbestand, der nun zur Deckung der überplanmäßigen Ausgabe dient.
Kunstsammlung starten mit »Situationen«
Sechs Studierende und Alumni des Instituts für Künstlerische Keramik und Glas der Hochschule Koblenz (IKKG) stellen von Samstag, 10. Februar, bis Sonntag, 14. April 2024 ihre Kunstwerke aus. Die Ausstellung mit dem Titel „Situationen“ beginnt am Freitag, 9. Februar, ab 19 Uhr mit einer Vernissage. Zudem präsentieren die Künstlerinnen und Künstler an diesem Abend persönlich ihre Werke und stehen den Besuchenden für Gespräche zur Verfügung.
„Wir beginnen bereits das vierte Jahr in Folge das Ausstellungsjahr mit der IKKG", sagt Dr. Anna Vössing, Leiterin des Kulturamtes. "Die aktuellen Werke und Künstler zeichnen ein spannendes neues Bild im Vergleich zu den bisherigen Ausstellungen", so Vössing weiter. Materialien wie Glas, Keramik und Stoffe sind in außergewöhnlicher Weise verarbeitet worden. Auch Leinwandgemälde, Installationen und Performances, die für Überraschungsmomente sorgen, sprechen für eine sehenswerte Ausstellung.
Der Magistrat der Kreisstadt Limburg sowie der Förderkreis Bildende Kunst Limburg lädt alle interessierten Besucherinnen und Besucher zu der Vernissage ein. Der Eintritt in die Kunstsammlungen ist kostenfrei, jedoch nicht barrierefrei möglich.
Das Ausstellungsprogramm wird vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst gefördert.
Limburger Vorschulkinder sind jetzt bibfit!
Immer mit dabei war der Rabe Fridolin, der sich auch auf den Büchertaschen und den selbstgebastelten Leseausweisen wiederfindet. Natürlich wurde neben Spielen und Basteln auch vorgelesen, zum Beispiel aus dem beliebten Bilderbuch „Pippilothek??? – eine Bibliothek wirkt Wunder“ des Autors Lorenz Pauli aus dem Atlantis Verlag.
Mit einem zauberhaften Lesefest fand die diesjährige Aktion „Ich bin bib(liotheks)fit“ der Dombibliothek in der Jugendkirche Crossover Limburg ihren Abschluss.
Zur Unterhaltung trug dabei der Zauberer Tim-Salabim bei, der die Kinder mit verblüffenden Zaubertricks begeisterte. Immer wieder holte er sich dafür Unterstützung aus dem Publikum. So stand mal ein mutiges Vorschulkind oder eine Erzieherin auf der Bühne. Da wurde es zwischenzeitlich mal etwas lauter und in der Jugendkirche bebte der Boden, wenn alle Kinder den richtigen Zauberspruch riefen oder für den perfekten Sound der Zaubershow sorgten.
In Anwesenheit von Stadtrat Christian Meiss, der in Vertretung von Dr. Marius Hahn, Bürgermeister der Stadt Limburg die Kinder beglückwünschte, erhielten alle Kinder ihren Bibliotheks-Führerschein. Zuvor mussten aber noch ein paar Quizfragen beantwortet werden.
Stolz verlies jedes Kinder mit dem Führerschein und einem kleinen Geschenk die Bühne. Der Bibliotheksführerschein kann in den nächsten Wochen gegen einen kostenlosen Leseausweis eingetauscht werden, damit die Kinder das Angebot der Dombibliothek der Stadt Limburg auch weiterhin nutzen können.
Teilgenommen haben folgende KiTas: Katholische Kindertagessstätte St. Georg, Katholische Kindertagesstätte St. Nikolaus, Katholische Kindertagesstätte St. Marien, Katholische Kindertagestätte St. Therese Linter, Evangelische Kindertagesstätte „Am Schafsberg“, Katholische Kindertagesstätte und Familienzentrum S. Hildegard, Katholische Kindertagesstätte St. Bartholomäus, Ahlbach.
Himmlische Vorweihnachtszeit auf dem Christkindlmarkt
Die vielen kleinen Geschäfte in der Altstadt haben weihnachtlich dekoriert und laden zum Stöbern und Einkaufen der ersten Geschenke für Fest ein. In den Stadtteilen laden die Vereine zu eigenen liebevoll gestalteten Weihnachtsmärkten ein. Auch in der Kernstadt ist es nun so weit, der Christkindlmarkt hat ab Freitag, 24. November, 17 Uhr, offiziell eröffnet.
Stadtrat Andreas Koch zeigte sich begeistert von der Stimmung, die durch die vielen helfenden Hände der Schausteller, Hobbykünstler und der Stadtverwaltung entstanden ist. Er eröffnete den Christkindlmarkt mit den Worten: „In dieser dunklen Jahreszeit brauchen wir alle etwas Licht, dass uns erwärmt und positiv stimmt. Dieses Licht strahlt der Christkindlmarkt und die Menschen hier aus. Ich wünsche uns allen, dass wir davon etwas mit nach Hause nehmen können.“
Bis zum 23. Dezember können Limburger Bürger, Besucher und Beschäftigte die 24 festlich geschmückten Buden verteilt auf dem Neumarkt, dem Kornmarkt und der Plötze bestaunen. Ob Holzartikel aus dem Erzgebirge, handgefertigte Weihnachtskeramik, Gegenstände aus Olivenholz, Weihnachtssterne aus Papier, kunsthandwerklich gefertigte Armbänder und Halsketten, die Auswahl ist groß. Zwei Karussells auf dem Neumarkt und Kornmarkt sorgen für Fahrspaß bei den kleinen Besuchern. Ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm mit Chorgesang, Auftritten von lokalen Vereinen wird auf der Bühne auf dem Kornmarkt dargeboten.
Ein besonderes Highlight sind die übergroßen, durch Lichter glitzernden Engelsflügel auf dem Kornmarkt. Hier darf sich jeder wie ein Engel fühlen und ein Selfie schießen.
Die Idee dazu hatte Andreas von Fischke, Sprecher der Schausteller in Limburg: „Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr die Flügel als besonderes Highlight präsentieren können und wünschen allen Besuchern einen schönen Besuch auf dem Christkindlmarkt.“
Viele weitere Attraktionen wie der längste Stollen Limburgs, der Weihnachtstruck sowie wechselnde Hobbykünstler in den vier Hobby-Häuschen laden zum Besuchen und Verweilen ein. Wer einen Besuch nach einer speziellen Veranstaltung planen will, kann dies über die Seite und den Veranstaltungskalender der Limburger Weihnacht www.limburg.de/LimburgerWeihnacht tun.
Damit der kleine und große Hunger gestillt wird, gibt es wieder verschiedene Spezialitäten, die zum Schlemmen einladen. Von Dampfnudeln über Waffeln, gebrannte Mandeln, hin zu Nierengulasch, Wurstspezialitäten und Pommes reicht das kulinarische Angebot. Selbstverständlich dürfen Heißgetränke nicht fehlen. Ob heißer Apfelwein, Punsch und Glühwein oder Kakao von innen für Wärme sorgen, die Preise sind dabei moderat – so kostet der Glühwein 3 Euro.
An einer besonderen Aktion können sich die Besucher auf der Plötze beteiligen. Die drei Hütten des Vereins für Städtepartnerschaften Limburg spenden die Hälfte ihrer Montags-Tagesumsätze an heimische Vereine. Die Einnahmen gehen am:
• 27. November an die Clownsdoktoren
• 04. Dezember an „unser Lädchen“
• 11. Dezember an Jugendmannschaften der Limburger Fußballvereine
• 18. Dezember an Kinderfeuerwehren der Stadt Limburg
Für dienstags ist eine Happy Hour angekündigt und es gibt zu jedem alkoholischen Getränk einen Keks oder Klopfer dazu.
An den weihnachtlichen Aktivitäten beteiligen sich auch der CityRing und die WERKStadt. So kommt am Samstag, 9. Dezember, von 14 bis 17 Uhr der Nikolaus in die WERKStadt und Eisstockschießen wird auf dem Posthof angeboten. Gutscheine und Sachpreise gibt es bei dem Gewinnspiel „Weihnachts-Geschenk-Wochen“ des CityRings zu gewinnen.
Kostenfrei geht es an den Adventswochenenden (Samstag und Sonntag) mit Bus und Bahn innerhalb der Stadtgrenzen in die Kernstadt. Alternativ kann der LahnStar auch an diesen Wochenenden genutzt werden, hier muss lediglich der Komfortzuschlag gezahlt werden.
Der Christkindlmarkt lädt bis zum Samstag, 23. Dezember, ein. Die Öffnungszeiten sind Montag bis Donnerstag, 11 bis 20 Uhr, Freitag und Samstag von 11 bis 21 Uhr und Sonntag von 12 bis 20 Uhr.
Am Totensonntag, 26. Dezember, bleibt der Christkindlmarkt geschlossen.
Was am Ende wird, steht am Anfang keineswegs fest
Die drei Künstlerinnen gewähren im Interview einen Blick hinter die Kulissen ihres Arbeitens.
Flussland, das klingt zumindest in Limburg und Umgebung nach Lahn.
Renate Kuby: Das kann die Lahn sein, da finden wir Anregungen und Motive. Doch es muss keineswegs die Lahn sein. Uns geht es darum, Natur am Fluss, also wo alles im Fluss ist, alles fließt, darzustellen. Natur am Ufer, aber auch im Wasser.
Sie arbeiten mit unterschiedlichen Materialien und mit ganz verschiedenen Techniken.
Kathrin Mock: Das ist das reizvolle an dieser Ausstellung, dass sich alles um Natur dreht, dabei aber ganz unterschiedliche Ansätze gewählt werden, um sich dem Thema zu nähern.
Christine Wenzhöfer: Ich habe erst später angefangen, nach dem vom Holz vorgegebenen Strukturen zu arbeiten. Was dabei entsteht, ist zwar keine Muschel, doch es ist muschelig, nähert sich also einer Muschel an. Das geschieht auch mit anderen Skulpturen und Figuren. Aber was hier steht, gibt es in der Natur so nicht, es sind keine Abbildungen der Natur, es ist an die Natur angelehnt.
Kathrin Mock: Das trifft auch auf meine Arbeiten zu. Ich verwende ausschließlich gesammelte, getrocknete Pflanzen und Pflanzenteile, mit denen ich neue pflanzliche Wesen schaffe, die so in der Natur nicht vorkommen. Dennoch wirkt alles, als könnte es direkt aus der Natur kommen. Man muss etwas genauer hinschauen, um zu erkennen, dass man diese Pflanzen so in Wirklichkeit gar nicht finden kann. Um es auf die Spitze zu treiben mit der Irreführung habe ich allen Objekten sowohl einen erfundenen deutschen als auch einen botanischen Namen gegeben.
Sie präsentieren den Besuchenden nicht nur Bilder, Skulpturen und Arrangements, sondern geben mit begleitenden Texten Auskunft darüber, wie Sie arbeiten. Gewähren also einen Blick hinter die Kulissen.
Renate Kuby: Das ist richtig und uns auch wichtig, dass wir die Möglichkeit geben, den Werdeprozess unserer Bilder und Gegenstände nachzuvollziehen. Natürlich ist allen klar, dass ein Bild nicht einfach da ist, doch viele sind erstaunt darüber, wie lange der Prozess dauert, bis ein Bild fertig ist oder wie es entsteht. Der Entstehungsprozess, wie und was kommt zusammen, dass das Bild, das Werk so wird, wie es dann zu sehen ist, wird auch bei unseren Führungen durch die Ausstellung immer wieder nachgefragt.
Christine Wenzhöfer: Auch bei uns, die wir Skulpturen schaffen oder Bilder malen, findet ein Prozess statt. Am Anfang habe ich Gebrauchsgegenstände wie Schalen aus Holz gedrechselt, heute gibt mir das Holz mit seinen Strukturen vor, was durch eine Bearbeitung mit Drechseln, Sandstrahlen, Fräsen aus dem Stück wird.
Kathrin Mock: Grundlagen für meine Arbeiten sind die Begeisterung für Pflanzen und die Vielfalt ihrer Erscheinungen als auch eine Leidenschaft für das Sammeln getrockneter Blüten, Samenständen, Wurzeln und mehr. Irgendwann ergab sich spielerisch die Idee, aus diesem gesammelten Material eigene Pflanzenwesen zu erfinden, im Falle unserer Ausstellung Pflanzen für ein Flussland, zum Beispiel für eine Ufervegetation.
Kehren wir mal kurz zum Malen zurück. Der Maler oder die Malerin packen ihre Staffelei unter den Arm und setzen sich vor das Objekt, die Landschaft, die sie malen wollen. Stimmt das noch?
Renate Kuby: Das gibt es sicherlich noch, ist heute jedoch selten, ich mache mir zum Beispiel Fotos von Flusslandschaften und male danach. Wenn ich mich lang genug damit beschäftigt habe, ist eine Vorlage nicht mehr notwendig, dann wird aus der Fantasie heraus gemalt. Ufer, Bäume, Büsche, Wasser, für das es so keine reale Vorlage gibt.
Und beim Malen gibt es ja dann noch unterschiedliche Techniken …
Renate Kuby: Selbstverständlich. Wenn ich kein Foto als Vorlage habe, mit dem ich mit dem Bild möglichst nahekommen will, gibt es viele Möglichkeiten, auch dem Zufall Raum zu geben. Wenn zum Beispiel die Leinwand mit einem Farbauftrag zusammengeklappt wird und es somit zu einer Spiegelung kommt. Oder ich zunächst einmal Mehl mit Grundierung auf die Leinwand gebe und dann flüssige Farbe aufbringe, entstehen sofort Fließstrukturen.
Der Zufall malt also mit …
Renate Kuby: Natürlich, denn aus eher zufällig entstehenden Strukturen des Fließens kann ich das Bild dann entwickeln. Das ist total spannend, etwas, was der Zufall einem schenkt, auszuarbeiten zu einem Bild, das dann in einer Ausstellung gezeigt wird. Was es am Ende wird, steht am Anfang keineswegs fest, sondern ist ein Prozess des Werdens. Auch der gewählte Untergrund hat Einfluss auf das Bild. Wenn ich zum Beispiel auf eine OSB-Platte male, dann bestimmt deren Struktur natürlich auch das entstehende Bild.
Die Ausstellung „Flussland“ ist noch bis Sonntag, 12. November, in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg, Fischmarkt 21, zu sehen. Führungen durch die Ausstellung werden noch am Sonntag, 29. Oktober, und 12. November, jeweils um 15 Uhr und am Donnerstag, 2.11. und 9.11. jeweils um 12.30h angeboten. Die Kunstsammlungen sind geöffnet Dienstag und Mittwoch von 8.30 bis 14 Uhr, Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr. Am letzten Ausstellungswochenende von Freitag 10.11. bis Sonntag 12.11. werden zusätzlich die Werke von Schülerinnen und Schülern zu sehen sein, die in Workshops im Rahmen der Ausstellung in die spielerisch experimentelle Arbeitsweise eingeführt wurden.
Lesedom startet mit dem Glück beim Wandern
„Joggen war mir zu anstrengend, deshalb gehe ich wandern“, ließ der Autor verschiedener Wanderbücher das Publikum in der WERKStadt Lounge wissen. Im Gepäck hatte er sein neues Buch „Wanderglück Deutschland - Zu Fuß die schönsten Wege zwischen Küste und Bergen entdecken“. Es ist ein Bildband über das Glück beim Wandern. Und deshalb kündigte der Autor und Moderator, der durchaus auf eine gewisse Bühnenerfahrung zurückblicken kann und dem Fernsehpublikum vielleicht noch aus der Harald-Schmidt-Show bekannt ist, dass es keine klassische Lesung gibt. Und das ausgerechnet zur Eröffnung des Limburger Lesedoms.
Der Lesedom bettet sich seit dem Jahr 2003 in den Veranstaltungsreigen „Leseland Hessen“ ein und weist damit schon eine langjährige Tradition in Limburg auf, wie Bürgermeister Dr. Marius Hahn bei der Eröffnung erwähnte. Er lud dazu ein, Schriftstellerinnen und Schriftsteller und ihre Literatur wieder live zu erleben. Der Lesedom läuft bis einschließlich Freitag mit öffentlichen Veranstaltungen und macht auch Station in Schulen und Kindergärten. Wandern sei inzwischen auch im Lahntal und in Limburg angekommen, auch wenn die Bewegung am und auf dem Fluss noch stark durch Radfahren oder Kanutouren geprägt werde, so Hahn weiter. Dank stattete der Bürgermeister den verschiedenen Sponsoren des Lesedoms und dem Duo Dr. Anna Vössing und Tanja Schnatz vom Kulturamt der Stadt ab, die die Fortführung der Veranstaltungsreihe immer wieder ermöglichten.
Die Lahn als Wanderziel
Die Lahn als Wanderregion, da hatte natürlich auch Manuel Andrack etwas zu bieten. Fotos von der Flusslandschaft bei Balduinstein oder Dausenau, der Schaumburg oder auch der Bahnhof Laurenburg mit der Burg im Hintergrund. „Beim Wandern werden die Botenstoffe Serotonin und Dopamin ausgeschüttet, das sorgt für Glücksgefühle“, warb Andrack für das Wandern und wartete auch gleich mit Statistiken auf, wonach 86 Prozent der Menschen, die auf Wanderschaft gehen, nach der Wanderung besser drauf sind als vor dem Start.
Wandern macht glücklich. Und es gibt vieles zu entdecken, was beim Wandern ganz besonders für diese Glücksgefühle sorgt. Dazu präsentierte Andrack dann stimmungsvolle Motive aus seiner Bildsammlung. „Wasser ist ganz vorne als Glücksmotiv“, so der Autor. Von der Quelle bis zum Meer ist dies in seinem Band zu verfolgen. Und was sich als Rinnsal zum Bach und Fluss entwickelt und schließlich im Meer mündet, bietet oft noch weitere Glücksmotive an. Burgen zum Beispiel, die es auch entlang der Lahn reichlich gibt. Oder Felsen, die es zu erklimmen gilt. Und Andrack erzählte vom Reiz, die Steigung von Obernhof zum Goethepunkt zu erklimmen.
Bekennender Einkehr-Wanderer
Andrack entführte das Publikum mit seinen Bildern zu weiteren „Glücksfaktoren“ beim Wandern. Da gibt es zum Beispiel Grenzwege wie beim Point Alpha, die nun begehbar sind und deshalb keine Grenze mehr darstellen; es gibt Wege, die plötzlich Weite und Ausblick ermöglichen. Glücksmomente gibt es durch Begegnungen mit Tieren auf der Tour. Ganz wichtig für Andrack und von ihm empfundene Glücksmomente beim Wandern sind zum Beispiel auch Touren in Begleitung von Freunden, Familie oder auch Gruppen. Andrack outete sich in der von Katrin Schäfer moderierten Eröffnung als fundamentalistisch-überzeugter „Einkehr-Wanderer“ und bekennender Gegner einer Rucksackverpflegung. Beim Wandern, so sein Credo, gehe es auch darum, die regionale oder lokale Küche und deren Spezialitäten kennenzulernen.
Der Abend mit dem erklärten Mittelgebirgswanderer Andrack, der auch andere Herausforderungen wie eine Watzmann-Besteigung meisterte, lebt von dem Talent des Autors, kurzweilig zu erzählen. Dabei greift er unter anderem auch auf zahlreiche Begegnungen mit politischer Prominenz zurück. Solche Wanderungen benötigen nach sechs Kilometern Fußweg dringende Maßnahmen gegen eine auftretende „Unterhopfung“, enden nach der ersten Biegung mit dem Einstieg der Prominenz in die wartende Limousine oder gehen weit über das Ende der Tour hinaus, ignorieren sämtliche Folgetermine und lassen und nach dem erlebten Wanderglück und dem Après-Wandern den Mitwanderer zum neuen Freund Frank werden.
So geht es weiter
Der Limburger Lesedom, der bereits vor der offiziellen Eröffnung in den vergangenen Wochen mit zwei Lesungen aufwartete, wird am Donnerstag, 19. Oktober, um 19 Uhr mit einer Lesung der Autorin Henrike Jütting in der WERKStadt Lounge fortgesetzt. Sie liest aus ihrem Kriminalroman „Mord im Kreuzviertel“. Am Freitag, 20. Oktober, ist der Autor Frank Goosen ab 19 Uhr zu Gast in der WERKStadt Lounge. In seinem Buch „Spiel ab!“ erzählt Frank Goosen voller Witz, Herz und Insiderwissen von einer aufmüpfigen Bochumer Jugendfußballmannschaft, einer ereignisreichen Saison in der Kreisliga und drei Männern, die von elf Teenagern mehr lernen, als sie je für möglich gehalten hätten.
Für Kinder und Jugendliche fanden Veranstaltungen in der Tilemannschule, der Adolf-Reichwein-Schule und in den Kindergärten „St. Hildegard“ und „Am Schafsberg“ statt. Lisa Krusche, die Preisträgerin des „Hans-im-Glück-Preises“ des Jahres 2020 war mit zwei Schreibworkshops vertreten. „WG mit Libelle & Maus im Garten hinterm Haus“ von Johannes Siebenmorgen verfasst und von Franziska Jeuck illustriert, wurde in den beiden Kindergärten vorgestellt.
Wichtige Partner der Stadt
Der Lesedom wird ermöglicht durch die folgenden Partner der Stadt Limburg: Energieversorgung Limburg (EVL), Kreissparkasse Limburg, Kreisvolkshochschule Limburg-Weilburg, Kulturvereinigung Limburg, Sparda-Bank Hessen – Zweigstelle Limburg, Schaefer Bücher, Thalia Universitätsbuchhandlung und dem Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst mit seinen Partnern hr 2 kultur und Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen.
Dombibliothek: Verlängerung für alten Standort
„Der zunächst angedachte Termin mit einem Umzug noch in diesem Jahr war doch zu sportlich und wäre nur zu halten gewesen, wenn alles wie am Schnürchen klappt. So etwas ist derzeit jedoch nicht zu erwarten“, macht Bürgermeister Dr. Marius Hahn deutlich. Deshalb mietet die Stadt die bisherigen Räumlichkeiten der Dombibliothek nicht nur bis zum 31. Dezember dieses Jahres, sondern verlängert um zehn Monate bis zum 31. Oktober kommenden Jahres. „Ich hoffe schon, dass wir den Umzug früher hinbekommen, aber ein Zeitpuffer ist notwendig, um auftretende weitere Verzögerungen abzufangen“, so Hahn.
Das ehemalige Schuhhaus wird nicht nur Standort der Dombibliothek, sondern wird auch der Limburger Ehrenamtsagentur (LEA) und der Kulturvereinigung Platz bieten sowie die Citymanagerin der Stadt beherbergen. Nach Angaben des Eigentümers des ehemaligen Schuhhauses wird das Gebäude ab Februar/März kommenden Jahres bezugsfertig werden. Bis Mitte April könnte, so der derzeitige Plan, die Einrichtung der Bibliothek komplett auf- und eingebaut sein. Die Bibliothek verteilt sich künftig auf drei Etagen. Und dann ist natürlich noch der Umzug zu stemmen.
Komplizierte Baustelle
Eine einfache Baustelle, die unter der Regie des Eigentümers läuft, ist es nun nicht, schon allein durch die Tatsache, dass der Komplex aus zwei Gebäuden besteht, davon ein Fachwerkbau. Das führt zu besonderen Herausforderungen. Auch die künftige Nutzung durch die Stadt und damit die öffentliche Hand stellt höhere Anforderungen. So muss der barrierefreie Zugang auf allen Ebenen der künftigen Dombibliothek möglich sein. Der vorhandene Aufzug reicht dazu nicht aus, der bestehende Schacht war daher komplett neu auszuführen.
Nach Angaben von Bürgermeister Hahn macht es keinen Sinn, die Dombibliothek für wenige Monate in ein drittes Gebäude umziehen zu lassen. „Ich bin dem Eigentümer des Trombettahauses dankbar, dass wir eine vernünftige Lösung gefunden haben, die einen möglichst reibungslosen Betrieb gewährleistet und den Nutzerinnen und Nutzern der Dombibliothek entgegenkommt“, so Hahn. Natürlich muss die Stadt für das längere Verweilen am bisherigen Standort auch Miete zahlen. Dafür wird das ehemalige Schuhhaus später angemietet. Insgesamt beträgt die Mehrbelastung der Stadt rund 15.000 Euro.
Nach Einschätzung des Bürgermeisters ist die gefundene Lösung sinnvoll, denn sie vermeidet einen doppelten Umzug der Dombibliothek oder eine mehrmonatige Schließung der Einrichtung, in dem eine Weiterbeschäftig des Personals notwendig gewesen wäre. Und schließlich biete die nun gefundene Lösung einen zeitlichen Puffer, sollte es entgegen der aktuellen Zeit- und Ablaufplanung zu weiteren Verzögerungen kommen.
Eigenen Sammlungen
Neben der „Stiftung Ernst Moritz Engert“ und dem „Nachlass Josef Eberz“ umfasst der Kunstbesitz der Stadt Limburg Exponate von mehr als 40 Künstlern und Künstlerinnen. Dies beinhaltet Werke, die Künstler und Künstlerinnen der Stadt Limburg geschenkt haben oder die die Stadt Limburg durch Ankäufe erworben hat.
Unterstützt wurde der Magistrat der Kreisstadt Limburg an der Lahn bei diesen Ankäufen durch die Limburger Wirtschaft, privates Mäzenatentum und den 1980 gegründeten „Förderkreis Bildende Kunst Limburg e. V.". Zu diesen Sammlungen sind bisher mehrere Kataloge erschienen, die entweder als Gesamtübersicht oder für einen Einzelkünstler konzipiert wurden. Interesse? Sprechen Sie uns an. Heute umfasst der städtische Kunstbesitz mehr als 4300 Werke.
Künstler der Eigenen Sammlungen
Ernst Moritz Engert
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Ausstellung "Ernst Moritz Engert Silhouettenschnitte im Kontext der Zeit"
Die Ausstellung mit Arbeiten von Ernst Moritz Engert gibt einen Überblick über das Gesamtwerk des Künstlers. Engerts Schaffen wird in Verbindung zu anderen Künstlern gestellt, die ebenfalls die Scherenschnitttechnik nutzten und Sammlungsobjekte, die zum Teil nur im Depot gelagert sind, werden digital zugänglich sein.
Ernst Moritz Engert gilt als anerkannter Meister der Scherenschnittkunst des 20. Jahrhunderts. Er wurde 1892 in Japan als Sohn eines deutschen Bankiers geboren. Um 1900 kehrte die Familie aufgrund der Unruhen vor dem russisch-japanischen Krieg nach Deutschland zurück. 1907 begann er, angeregt durch einen Jahrmarktbesuch in Rinteln, mit der Schere und schwarzem Papier zu arbeiten. Erste Bildnisschnitte seiner Familie und Mitschüler entstehen in dieser Zeit. Nach sporadischem Kunststudium in München zwischen 1908 und 1911 lebte er abwechselnd in München, Berlin, Bonn und Darmstadt und machte sich als Scherenschneider durch expressive Silhouetten und Grafiken in bekannten Künstlerkreisen einen Namen. So fand er Aufnahme in den renommierten Kreis der Rheinischen Expressionisten um August Macke in Bonn und in die Darmstädter Sezession, für die er das noch heute verwendete Signet, den Bogenschützen schnitt.
Ernst Moritz Engerts Oeuvre umfasst Holzschnitte, Lithografien, Radierungen, Stift- und Pinselzeichnungen, aber vor allen Dingen Scherenschnitte. Mit der Schere schuf er Buchillustrationen, Märchen-, Tier- und Pflanzenmotive und weit über zweitausend Portraits. Doch die größte Schaffensperiode seines Lebens gehörte dem Theater. Mit seiner 1917 durch eine Verwundung an der Front erfolgten Versetzung zur Künstlerischen Figurenbühne des 1. Ersatzbataillons des 2. Bayerischen Infanterieregiments belebt er seine seit 1909 bestehende Liebe zum Schattenspiel, der er sich vor allem bis Anfang der 1920er Jahre intensiv widmete. Er gestaltete Schattenfiguren auf Papier, die Ausganspunkt oder Vorentwurf für die aus Sperrholz ausgesägten Figuren waren. Die schon 1928 geleistete Arbeit für die Bonner Printmedien setzte er von 1934 bis 1943 in Berlin fort. Im Auftrag verschiedener Berliner Tageszeitungen besuchte er, wie schon in Bonn, Theaterpremieren, hielt Szenen als Scherenschnitte fest, die dann in den folgenden Tagen die Berichterstattungen der damaligen Berliner Medienwelt komplettierten. In den 1950er und 1960er Jahren schuf Engert für die Spielschar der Tilemannschule in Limburg Bühnenbilder, Kostüme und Plakate.
Von 1945 bis zu seinem Umzug 1981 zu seiner ältesten Tochter Ursula nach Lich bei Gießen lebte und arbeitete er in Hadamar, wo er auch nach seinem Tod 1986 beigesetzt wurde.
Die Stiftung Ernst Moritz Engert bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde 1978 vom Künstler selbst gegründet. Sie umfasst inzwischen über 1000 Werke, Scherenschnitte, Zeichnungen und druckgrafische Blätter. Werke aus der Stiftung sind ständig im 2. Obergeschoss der Kunstsammlungen der Stadt Limburg ausgestellt. Durch Bestandskataloge ist Leben und Werk des Künstlers dokumentiert.
Josef Eberz
Josef Eberz wurde in Limburg a. d. Lahn geboren. Erste Gemälde zeigen ihn als Vertreter des Naturalismus mit impressionistischen Zügen. Erst das Studium an der Akademie in Stuttgart, und dort von 1907 bis 1912 als Meisterschüler bei dem Farbtheoretiker Hölzel, führten Eberz hin zum Expressionismus. Während des Studiums lernte er die in Münsingen geborene Paula Gertrud Alber kennen, die er 1917 in Wiesbaden heiratete.
Schon die während seines Studiums oder kurz danach entstandenen Gemälde mit weltlichen Themen. Sie bestechen durch ihre intensive leuchtende Farbigkeit. Dies gilt auch für die Gemälde, die er während seiner Studienreisen mit seiner Frau in Italien und Dalmatien malte. In diesen Jahren zwischen 1912 und 1925 entstand Eberz expressionistisches Hauptwerk im Bereich der profanen Kunst. Um 1925 begann seine Karriere als Ausgestalter von Kirchen. Als einer der Künstler, die nach der Jahrhundertwende lebten und den Umbruch in der Kunst initiierten, gehört auch er zu der sogenannten verlorenen Generation. Durch die Einflüsse des Nationalsozialismus und den frühen Tod von Josef Eberz geriet sein Werk fast völlig in Vergessenheit.
Die Bedeutung des Nachlasses von Josef Eberz für die Geschichte des deutschen Expressionismus und die ihn beeinflussende Kunstgeschichte spiegelt sich in der häufigen Bitte zur Ausleihe von Werken aus dem städtischen Kunstbesitz wider, so auch für die Schau El Greco und die Moderne 2012 im Museum Kunstpalast in Düsseldorf.
Gertrud Eberz-Alber
Gertrud Eberz-Alber, die, wie ihr späterer Ehemann auch, Meisterschülerin bei Adolf Hölzel an der Akademie in Stuttgart war, unternahm ab 1920 mit ihm unter anderem Studienreisen nach Assisi, Amalfi, Lipari und später (wahrscheinlich alleine) nach Paris. Erste in der städtischen Sammlung vorliegende Aquarelle entstanden in der Zeit der gemeinsamen Reisen des Ehepaars in Italien und zeigen eine starke, wenn auch noch gedeckte Farbigkeit.
Erst in den Aquarellen von ihren Reisen nach Paris und Bologna fand sie zu einer eigenen Handschrift. Das neue Lebensumfeld beflügelte die Kreativität der Malerin. Sie hielt die neu gewonnenen Eindrücke fest, vertiefte ihre Technik, spielte mit den Farben und gab ihren Bildern so eine besondere Note, die nun durch die Leuchtkraft der Farben und Lebendigkeit der Sujets bestechen.
Die städtische Sammlung begann 1979 mit der Schenkung des Gemäldes von Josef Eberz Der Fall unter dem Kreuz durch die Firma Tetra Pak in Limburg. 1980 konnte dann die Stadt den Nachlass des Künstlers von seiner Schwägerin Lucia Eberz erwerben, darunter auch 180 Aquarellen seiner Frau. Inzwischen umfasst der Nachlass Josef Eberz bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn mehr als 850 Arbeiten. Durch Bestandskataloge sind Leben und Werk beider Künstler dokumentiert.
Karl Baumann
Karl Baumann studierte ab Mitte der 1930er Jahre in Berlin Garten- und Landschaftsbau und parallel dazu an der Kunsthochschule in Berlin-Charlottenburg. Sein Lehrmeister, Professor Otto Freytag, war richtungsweisend für seinen künstlerischen Werdegang. Von 1939 bis 1945 war er als Soldat im Fronteinsatz mit nachfolgender Kriegsgefangenschaft in Russland.
Nach Kriegsende begann er hauptsächlich in den grafischen Techniken des Holzschnitts und der Radierung zu arbeiten. Dabei war ihm Holz der liebste Werkstoff. Hier finden wir religiöse Motive und zeitbezogene figürliche Darstellungen. Beeinflusst durch die Kriegsereignisse und die Kriegsgefangenschaft treten die Motive ungeschönt und unmittelbar mit expressiver Ausdruckskraft an den Betrachter heran. Im Gegensatz dazu stehen seine stimmungsvollen Landschafts-Pastelle und nach Exaktheit strebenden Aquarelle der Pflanzenwelt.
Seit 1984 lebte er wieder in seiner Heimatstadt Diez und richtete sein Atelier im Haus Eberhard ein. 1995 wurde ihm der Kulturpreis der Stadt Diez verliehen. Einen Monat vor seinem plötzlichen Tod wurde er seitens der Stadt Diez noch mit der Bürgermedaille geehrt.
1987 schenkte Karl Baumann der Stadt Limburg acht Arbeiten, die in eine Stiftung überging. Nach seinem Tod erweiterte seine Familie die Stiftung Karl Baumann bei der Kreisstadt Limburg a. d.a. d. Lahn um 34 Werke.
Willy Bungarten
Julius Wilhelm Bungarten, genannt Willy, wurde in ein musisch und kulturell aufgeschlossenes Elternhaus hineingeboren. Nach seinem Abitur in Bonn studierte er bis 1897 an der Baugewerkschule in Köln mit Abschluss als Bautechniker. Parallel dazu studierte er am Kölner Konservatorium Gesang. Bis 1905 beschäftigte er sich privat mit der Malerei und Bildhauerei und unternahm Studienreisen. In seinem Geburtsort Bonn gehörte er der Künstler-Vereinigung Lese an, mit der er viele mehrtätige Malausflüge an den Niederrhein, aber auch an die Lahn und insbesondere nach Runkel machte. Im Zuge dieser Ausflüge entstanden viele Skizzen und ausgearbeitete Zeichnungen in Kohle, Bleistift und Tusche.
Aus dieser Zeit stammt wohl seine Liebe zum Lahn-Tal, und nach dem Ersten Weltkrieg ließ er sich mit seiner späteren Ehefrau Grethe Neef in Runkel nieder. Er begann die nun engere Heimat an der Lahn, den Westerwald und den Taunus in vielen Wanderungen und Fahrten zu durchstreifen und zu zeichnen. Später hat er immer wieder ganze Folgen von Zeichnungen nach einem Objekt oder einer Situation gezeichnet und aquarelliert. Dies verstärkte sich, als er gegen Ende des Zweiten Weltkrieges ohne Arbeit und Anstellung war. Während dieser Zeit überarbeitete er auch einige seiner früheren Arbeiten. Bei den grafischen Arbeiten kam es dabei zwar gelegentlich zu Steigerungen, bei den farbigen Blättern wurde aber die teilweise intensive, leuchtende Farbigkeit, die gerade den Reiz der frühen Arbeiten ausmachte, nicht mehr erreicht. So hat er neben seinem Lebenswerk als Architekt auch ein Werk als Maler und Zeichner hinterlassen.
Die Sammlung Willy Bungarten bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde von Franz Josef Hamm 2011 ins Leben gerufen und umfasst 181 Werke.
Rudolf Fuchs
Rudolf Fuchs legte 1911 sein Abitur in Frankfurt/Main ab und studierte danach an der Kunstakademie in München. Er war von 1911 bis 1916 Schüler von Professor Dr. Karl Becker-Gundahl. Nach Kriegsende heiratete er die Wiener Malerin Hilda Jellinek und zog nach Obernhof an der Lahn. Hier wurde 1920 sein einziges Kind Tochter Helgard geboren.
Im Jahr 1934 kehrte er mit seiner Familie in seine Geburtsstadt Diez zurück. Es entstanden Fresken an verschiedenen Diezer Häusern, die heute noch zu bewundern sind. 1934/35 war er maßgeblich an der Freilegung und Restaurierung der Fresken im Limburger St. Georgs Dom beteiligt. Dabei hinterließ er, nach Vorbild alter Meister, eine Selbstdarstellung, die erst bei der Restaurierung 1986 hoch oben im Vierungsturm entdeckt wurde.
Rudolf Fuchs hatte in der heimischen Region als Maler und Drucker einen ausgezeichneten Ruf. Sein Lebenswerk beinhaltet unzählige Stadt- und Naturbilder. In seinem malerischen Ausdruck hat er sich in den frühen Jahren vom Impressionismus inspirieren lassen. Mit der Zeit wurden seine Arbeiten aber immer detailverliebter. Viele Porträts entstanden als Auftragsarbeiten und schmücken noch heute Wohnungen in Diez und Limburg.
1980 schenkte Fuchs der Stadt Limburg 60 seiner Werke und gründet damit die Sammlung Rudolf Fuchs bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn. Durch weitere private Schenkungen umfasst sie nun über 200 Werke.
Walter Flögel
geboren 19.05.1938 in Karlsbad, gestorben 31.01.2010 in Limburg a. d. Lahn
Walter Flögel studierte bis 1962 Pädagogik und war danach als Kunsterzieher an verschiedenen Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz sowie als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Kunstpädagogik der Universität in Gießen und mit einem Lehrauftrag an der Justus-Liebig-Universität in Gießen tätig. Nachdem er von 1972 bis 1975 Projektleiter des Modellversuchs „Fotografie im Unterricht“ an der Gesamtschule in Hadamar war, blieb er dort als Lehrer für Kunst und Fotografie bis 2003 beschäftigt.Walter Flögel, der sich der Fotografie als ästhetische Ausdrucksform verschrieben hatte, lebte in Limburg. Von Jugend hat er ihre Architektur und das Leben mit seinem geschulten Blick durch die Kamera in schwarz-weiß Bildern festgehalten. Er war einer der wenigen, der die so beliebte Motivwahl von Dom und Alter Lahnbrücke durchbrach und sich mit fotografischer Neugier dem Niedergang und dem Zerfall der Limburger Altstadt zuwendete. Verlassenheit, Leerstände, schleichender Verfall sowie Konstruktionen am Bau und ihre Details erschienen immer häufiger auf seinen Bildern.
1972 begann die Phase der Altstadtsanierung, die auch eine Veränderung des urbanen Lebens mit sich brachte. Mit fortschreitender Sanierung entdeckten die Limburger ihre Altstadt ganz neu und erfüllten sie mit neuem Leben. Alle Gesichtspunkte dieser Entwicklung hat Flögel mit seinem Blick durch die Kamera festgehalten. Aus dem riesigen Fundus wurde eine Auswahl von 52 Fotografien in der Ausstellung Ungewohnte Blicke auf die Limburger Altstadt in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg vom 7. Mai bis 18. Juli 2010 gezeigt, die der Künstler noch vor seinem unerwarteten Tod der Stadt Limburg geschenkt hatte.
Hatte sich Flögel bis 1996 fast ausschließlich auf die Fotografie mit Kleinbildkameras konzentriert, wandte er sich danach mit großer Leidenschaft der Panorama-Fotografie zu. Unverändert blieb dabei seine absolute Vorliebe für die schwarz-weiß Abbildung der sogenannten Momente der Wirklichkeit.
2011 erweiterten seine Witwe und seine Kinder die 1984 angelegte Sammlung Walter Flögel bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn um 884 auf 975 Bilder. Die nun vorliegenden Kleinbilder und Panorama-Aufnahmen von Limburg, ihrer Architektur, ihrer Menschen und Feste sagen vieles über ihre Geschichte und Entwicklung in den vergangenen 40 Jahren aus.
Josef Kiefer
Josef Kiefer absolvierte eine kaufmännische Berufsausbildung, aber seine Liebe galt der Kunst. Ab 1925 strebte er daher parallel zu seinem Berufsleben eine künstlerische Ausbildung an. In der Berliner Kunstschule belegte er mehrere Lehrgänge bei Professor Danneberg und intensivierte seine Selbststudien. Nach Kriegsende konnte er 1946 seinen Traum verwirklichen und begann erfolgreich als freier Maler und Grafiker zu arbeiten. Kiefer bevorzugte keine bestimmte Technik. Er malte in Öl und Aquarell, fertigte Federzeichnungen, Linol- und Holzschnitte und verwandte die druckgrafischen Techniken der Lithografie und des Siebdrucks.
Von 1953 bis 1965 war Josef Kiefer als Kunsterzieher an der Marienschule in Limburg tätig. Hier öffnete er vielen jungen Menschen den Zugang zur bildenden Kunst und leitete seine Schülerinnen an, auf dem Gebiet selbst kreativ zu sein.
Die Stadt Limburg ehrte Josef Kiefer im April 1986 mit einer Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg.
Anlässlich der Ausstellung schenkten seine Witwe Olga Kiefer und sein Sohn Hans-Joachim Kiefer für den Kunstbesitz der Stadt Limburg vier Werke. Die Sammlung Josef Kiefer bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn umfasst heute 21 Werke.
Eckhard Kremers
Nachdem er 1971 sein Abitur an der Tilemannschule in Limburg abgelegt hatte, studierte er bis 1976 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart Kunsterziehung und dazu parallel Kunstwissenschaft an der Universität in Stuttgart. Von Japan schon immer fasziniert, konnte er mit Hilfe eines Stipendiums des Deutschen Akademischen Austauschdienstes die japanische Sprache von 1976 bis 1977 in Bonn und von 1977 bis 1978 in Tokyo studieren. Von 1978 bis 1980 erhielt er dann ein Stipendium des japanischen Kultusministeriums und des Deutschen Akademischen Austauschdiensts zum Studium der japanischen Malerei und Kunstgeschichte. Er studierte an der Städtischen Kunstakademie in Tokyo und lebte mit seiner Familie in Japan. Aus dieser Zeit und fast jährlich folgenden Besuchen in Japan stammen die zehn Fotografien der Sammlung Eckhard Kremers bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn, die vom Künstler angestoßen wurde.
Nach mehreren Gastprofessuren in Gießen, Stuttgart und Hildesheim war er seit 2000 am Fachgebiet Graphik und Malerei der Justus-Liebig-Universität in Gießen Professor und ab 2006 bis zu seinem Ausscheiden Fachbereichsleiter. Seit der ersten Vergabe des Kunstpreises der Stadt Limburg 1996 ist er in der Jury für die Auslobung des Preises aktiv. Eckhard Kremers lebt in Diez an der Lahn.
Eckhard Krumpholz
Eckhard Krumpholz fotografiert seit seinem zwölften Lebensjahr und seit seinem 30 Lebensjahr widmet er sich hauptsächlich der Unterwasserfotografie. Spiegel online zählte ihn im April 2010 zu einem "der besten Unterwasserkamera-Artisten der Welt". Eckhard Krumpholz fotografiert unter anderem für internationale Zeitschriften und gibt sein Foto-Wissen in Workshops zur Unterwasserfotografie weiter. Anlässlich seiner Ausstellung Geteilte Ansichten: Der Dom und die Lahn 2010 schenkte er der Stadt Limburg zehn Fotografien aus der Ausstellung für eine Sammlung Eckhard Krumpholz bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn. Eckhard Krumpholz lebt in Limburg a. d.a. d. Lahn.
Reinhard Langschied
Reinhard Langschied ist einigen als engagierter Journalist bekannt, anderen als begabter Musiker und Bandleader, aber allen sagt er etwas als Fotograf.
Langschied ist Autodidakt. Seine Liebe zur Fotografie entdeckte er schon früh. Mit elf Jahren nahm er an der Foto-Arbeitsgruppe der Tilemannschule teil und konnte seine eigenen Fotoabzüge herstellen. Während seiner Studienzeit arbeitete er als rasender Reporter. Schon damals gelang ihm das erste Seite-Eins-Foto auf einer überregionalen Tageszeitung. Viele weitere Foto-Veröffentlichungen folgten. Seinen Lebensunterhalt verdiente er aber hauptsächlich als schreibender Redakteur.
Mit Beginn des neuen Jahrtausends änderte sich sein Leben grundsätzlich. Eine persönliche Tragödie führte zu einer Blockade beim Schreiben, Musizieren und Fotografieren.
Erst 2009 löste sich die Spannung, er fand wieder Zugang zu seinem fotografischen Talent. Das Ergebnis der Rückbesinnung dokumentiert sich eindrucksvoll in den zwei Fotobänden der Limburger Gesichter und dem Fotoprojekt Limburg von oben, die er nach 2010 im Selbstverlag veröffentlichte. Robert Lebeck, der berühmte Stern-Fotograf, schrieb anerkennend in seinem Grußwort für die Limburger Gesichter „Tolle Bilder!“ Seit diesen regionalen Projekten reist Langschied als Fotojournalist um die Welt und betätigt sich als Streetlife-Fotograf. Aber egal ob in heimatlichen Gefilden oder rastlos in der ganzen Welt unterwegs, Reinhard Langschied gelingt es, das Wesen und den Charakter des gewählten Motivs einzufangen und für die Betrachter erkennbar zu machen.
2017 schenkte Langschied anlässlich seiner Ausstellung in den Kunstsammlungen der Stadt Limburg zehn von seinen Weltreisen stammende Fotografien für eine Sammlung Reinhard Langschied bei der Kreisstadt Limburg.
Josef Müller-Pauly
Josef Müller-Pauly studierte von 1933 bis 1937 als Meisterschüler von Prof. Eugen de Wald Theatermalerei. Seine berufliche Karriere begann am Stadttheater in Lignitz. Josef Müller-Pauly war damit in der glücklichen Lage, Beruf und Hobby verbinden zu können. Nach Kriegsende trat er dem Hessischen Künstlerbund in Frankfurt bei. Nach Lebensstationen in Frankfurt, Regensburg und Bad Godesberg zog er nach Beselich-Niedertiefenbach. Dort entstanden reizvolle Landschaftsaquarelle, viele Jahre gehörte aber vor allen Dingen die Limburger Altstadt zu seinen bevorzugten Motiven. Da er immer vor Ort zeichnete und aquarellierte, gehörte er in dieser Zeit in das Limburger Stadtbild.
Bis Anfang der 1980er Jahre sind Müller-Paulys Aquarelle noch stark von seiner beruflichen Herkunft als Theater-Kulissenmaler beeinflusst. Aber danach entwickelte er sich zu einem Aquarellisten reinsten Wassers. Er verzichtete auf moderne Mischverfahren und legte seine Motive direkt auf nassem Papier an. Unnachahmlich demonstrierte er so, wie farbliche Vielseitigkeit erreicht werden kann.
In seinen Aquarellen drängte er die Konturen zu Gunsten der Farbe zurück. In seinen Zeichnungen brilliert er aber durch seinen Blick fürs Detail. Hier zeigt sich seine Kunstfertigkeit, durch Schraffuren Licht, Schatten und Tiefe aufs Blatt zu bringen.
Die Stadt Limburg kaufte 1979 mehrere Aquarelle des Künstlers. 1992 erweiterte Müller-Pauly die Sammlung um 32 Aquarelle, die zur Stiftung Josef Müller-Pauly bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn umgewidmet wurde. Inzwischen umfasst die Stiftung 51 Aquarelle und 16 Zeichnungen.
Klaus Panzner
Klaus Panzner besuchte von 1964 bis 1967 die Werkkunstschule in Wiesbaden und von 1967 bis 1969 die Akademie der bildenden Künste in Stuttgart. Seit 1970 war er sowohl im In- als auch Ausland künstlerisch aktiv und bei Gruppen- und Einzelausstellungen präsent. 1975 kam er mit seiner spanischen Frau Olvido Solar nach Limburg und sie kauften ein restaurierungsbedürftiges Haus Mitten in der Altstadt. Auslöser für die Ansiedlung war für beide die vorbildliche Altstadtsanierung die darauf abzielte, dieses Gebiet als Wohn- und Lebensraum zu erhalten. In einer solchen Umgebung wollten sie leben, einer Atmosphäre des Bewahrens und nicht Zerstörens, des sozialen Lernens und Zusammenlebens. Bis zur Trennung des Ehepaars 1986 verband sie eine Ateliergemeinschaft.
Panzners handkolorierte Radierungen sind Kleinode, die die Geschichte der Region, die er als seine Heimat empfand, über 40 Jahre erzählen. Er radierte während seiner Lebensjahre in Limburg hauptsächlich die Stadt mit ihren verwinkelten Gassen und restaurierten Altstadthäusern.
Mit seinem Umzug nach Bad Camberg begann er, sich intensiv der Erforschung der Regionen von Westerwald und Taunus zu widmen. Bewaffnet mit seiner mobilen Radierstation (ein länglicher Sitz verbunden mit einer Staffelei und einem Spiegel) ließ er sich vor Ort nieder und radierte die Szenerie direkt auf die Platte. Nach dem Druck kolorierte er die Blätter, jedes davon durch wechselnde Farbigkeit ein Unikat. In seinem Testament verfügte er einen Fond, aus dem jährlich junge Künstler mit einem Stipendium unterstützt werden sollen. Die Vergabe wurde in die Hände der Stadt Bad Camberg gelegt, die auch seinen künstlerischen Nachlass erhielt.
In den Jahren seiner künstlerischen Tätigkeit wechselte er die Signatur seiner Kunstwerke. So signierte er während seiner Ehe nicht mehr mit K. Panzner, sondern dem spanischen NADA (Nichts) und nach seiner Scheidung mit dem spanischen ojo (das Auge).
Bis 1993 erfolgten Ankäufe durch die Stadt Limburg und Schenkungen. Im Jahr 1993 gründete Klaus Panzner die Stiftung Zwoggelfund bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn und übergab ihr dafür 22 kolorierte Radierungen. Die Stiftung umfasst heute 77 Radierungen, Zeichnungen und Aquarelle des Künstlers.
Franz Politzer
Nach dem Abitur studierte Franz Politzer zwei Jahre Geologie und schrieb sich dann an der Akademie der bildenden Künste in Wien für den Fachbereich Malerei ein. Nach fünf jährigem Studium in der Meisterklasse von Professor Walter Eckert legte er 1975 sein Diplom ab. Seither ist er als freischaffender Künstler tätig.
Schon während seiner Studienzeit fand sein künstlerisches Schaffen Anerkennung und er erhielt 1972 den Förderpreis beim Herzmansky-Druckgrafik-Wettbewerb in Wien und 1974 den Preis der Bundeshauptstadt Wien beim Österreichischen Grafikwettbewerb in Innsbruck.
Zahlreiche Ausstellungen führten ihn ins In- und Ausland unter anderem nach Wien, Frankfurt, München, Hamburg, Berlin, London, Cambridge und Washington.
In den 1980er Jahren lebte er in Langenscheid und Diez. Sein künstlerischer Lebensmittelpunkt lag aber in Limburg, wo er sein Atelier noch bis 1993 beibehielt. Seit 1991 lebt und arbeitet Franz Politzer in Millstatt, Österreich.
Politzers Werk ist Disziplin übergreifend. Künstlerisch fühlt er eine Affinität zu René Magritte, formal zu den Wiener Phantastischen Realisten und geistig nährt er sich an Karl Kraus, Ernst Bloch und Franz Kafka. Seine Bilder sind geprägt von auffälligen Landschafts-Konstellationen. Aus mehreren oder vielen Landschafts-Eindrücken extrahiert er das Gemeinsame und inszeniert daraus seine ausgefeilten Kompositionen. Niemals geben seine Arbeiten konkrete Situationen wieder und doch meint der Betrachter Bekanntes - eventuell sogar vorher Gesehenes - in ihnen zu erkennen.
Die Sammlung Franz Politzer bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn wurde im Jahr 2000 vom Künstler mit der Schenkung von zwei Radierungen begründet. Er selbst und Michael Schuy (sowohl als Privatmann als auch Geschäftsführer der Schuy Recycling GmbH) sowie private Mäzenen haben die Sammlung bis heute auf 77 Werke erweitert.
Adam Wolf
Die künstlerische Begabung war Adam Wolf als Sohn eines Dekorationsmalers quasi in die Wiege gelegt und eine Laufbahn als Nachfolger seines Vaters im Geschäft schien vorgezeichnet. Doch der Erste Weltkrieg griff in seine Lebensplanung ein. In der französischen Campagne schwer verwundet, wurde er nach einem Krankenhausaufenthalt in Frankreich 1916 in der Schweiz interniert und konnte in Luzern Kunst studierten. Nach Kriegsende war er als Oberlehrer an höheren Schulen in Frankfurt und Wiesbaden tätig. 1927 kam er nach Limburg und unterrichtete 36 Jahre an der Tilemannschule bis zu seiner Pensionierung 1963.
Adam Wolf hat seine Umgebung als schier unversiegbare Quelle sehenswerter Motive empfunden. Er verstand es meisterhaft, die Schönheit der Natur abzubilden egal, ob ihn ein Panorama, ein Blumenstrauß oder ein einzeln stehender Baum fesselten. In der farbigen Gestaltung verwendete er ebenso gerne Öl- und Aquarellfarben wie Pastellkreide und Buntstift.
Versiert handhabte er in seinen schwarz-weiß Arbeiten die verschiedenen Arbeitsutensilien wie Bleistift, Tusche und Kohle. Seine Werke sind beredtes Zeugnis seines Lebensumfelds und seiner Reisen. Dabei war seine Domäne die Stadt Limburg mit ihrer romantischen Altstadt und dem alles überragenden Dom, immer wieder in allen von ihm genutzten künstlerischen Techniken festgehalten.
1993 wurde die Stiftung Adam Wolf bei der Kreisstadt Limburg a. d. Lahn von seinen Söhnen Hermann und Heribert Wolf gegründet. Von 2010 bis 2013 erweiterten die Söhne die Stiftung um 539 Werke. Durch weitere Schenkungen umfasst die Stiftung heute 645 Werke.
Weitere Künstler der Eigenen Sammlungen
Otmar Alt (geboren 17.07.1940 in Wernigenrode), Erhard Theodor Astler (geboren 25.07.1914 in Leipa, gestorben 18.10.1998 in Isny), Elvira Bach (geboren 25.06.1951 in Neuenhain), Gustav Behre (geboren 01.09.1903 in Dalhausen, gestorben 1973 in Beverungen) Werner Bell (geboren 29.03.1896 in Wuppertal, gestorben 1978 in Runkel a. d. Lahn), Bernd Brach (geboren 1946 in Flörsheim/Main) - 1. Kunstpreisträger der Stadt Limburg 1996, Peter Croÿ (geboren 1937 in Berlin), Salvador Dali (geboren 11.05.1904 in Figueres Gironda, gestorben 23.01.1989 in Figueres Gironda), Günter Grass (geboren 16.10.1927 in Danzig, gestorben 13.01.2015 in Lübeck), Rudi Ewald Jüngst (geboren 01.09.1946 in Flacht, gestorben 10.07.2019 in Langenscheid), Rainer Kluge (geboren 27.12.1942 in Schweinfurt), Bernhard Mannfeld (geboren 1848 in Dresden, gestorben 1925 in Frankfurt am Main), Dirk Meissner (geboren 06.04.1964 in Aachen), Bruno Müller-Linow (geboren 1909 in Pasewalk, gestorben 1997 in Darmstadt), Karlheinz Oswald (geboren 1958 in Worms), Dieter Portugal (geboren 1952 in Lahnstein), Ren Rong (geboren 1960 in Nanjing), Paul Stasek (geboren 31.12.1957 in Prag), Ernst Toepfer (geboren 14.06.1877 in Wiesbaden, gestorben 06.08.1955 in Idstein), Wilhelm Wiki (geboren 05.04.1951 in Aachen)