Westerwaldstraße: Spezielle Entsorgung notwendig
Die Arbeiten zur grundlegenden Sanierung der Westerwaldstraße zwischen der Einmündung Offheimer Weg und der B8 laufen, allerdings gibt es schon die ersten Überraschungen. Es fällt deutlich mehr belastetes Material als zunächst angenommen an. Das führt zu einer aufwendigeren Entsorgung, einem geänderten Zeitablauf, Mehrkosten und fordert auch höhere Anforderungen an den Arbeitsschutz.
Die erste Etappe der umfassenden Sanierung startete an der Einmündung der Straße „An der Lahnkampfbahn“. Von dort aus geht die Baustelle in Richtung Einkaufszentrum voran. Da es sich um eine Straße handelt, sind vor der Ausschreibung der Bauarbeiten natürlich Bodenproben genommen worden. Aufgrund deren Ergebnisse ist in der Ausschreibung auch die Entsorgung von 400 Tonnen belastetem Material aufgenommen worden. Doch bei den Arbeiten zeigt sich, dass deutlich mehr anfällt.
Nicht zu erwarten
„Das war aufgrund der vorhergehenden Untersuchung und aufgrund des bereits sanierten Abschnitts der Westerwaldstraße zwischen Lahnbrücke und Offheimer Weg nicht zu erwarten“, macht Martin Uphues als Leiter des Tiefbauamts deutlich. In dem bereits sanierten Straßenabschnitt ist kein Material aufgetaucht, was eine spezielle Entsorgung notwendig machte. Doch dort, wo nun gearbeitet wird, sieht es ganz anders aus. Dort befindet sich noch das Pflaster der alten Westerwaldstraße im Boden. Um die schwarze Teerdecke mit dem Pflaster zu verbinden, sind die alten Steine mit einer flüssigen Teerhaftmasse versehen worden.
Doch Teer, dessen Verwendung im Straßenbau in Deutschland seit 1984 verboten ist, ist gesundheitsschädigend und muss daher auch gesondert entsorgt werden. Die Straßendecken bestehen seitdem und auch schon davor aus Asphalt.
Keine Gefahr für Anlieger
Auch beim Ausbau sind besondere Sicherheitsvorschriften zu beachten. Deshalb wird das Material, das zunächst zertrümmert und dann abtransportiert wird, auch befeuchtet, damit nur eine geringe Staubentwicklung entsteht. Die Arbeiter, die sich in unmittelbarer Nähe aufhalten, müssen einen Schutzanzug und eine Maske tragen, beim Baggerfahrer reicht aus, dass er in einer geschlossenen Kabine sitzt. Für die Anwohner besteht keine Gefährdung.
Nach Angaben des Ingenieurbüros, das die Arbeiten plant und begleitet, werden nun auch die Straßenabschnitte in Richtung B8 und Offheimer Weg noch einmal untersucht, die bei künftigen Bauetappen saniert werden sollen. Dabei werden die Proben stärker aus der Straßenmitte entnommen, denn die Westerwaldstraße war in ihrem gepflasterten Zustand schmäler als die heutige Straße. Stark belastetes Material findet sich dort, wo Pflaster im Unterbau zu finden ist.
Die Anlieger werden möglichst umfassend über den geänderten zeitlichen Ablauf der Arbeiten informiert, denn der Ausbau des vorhandenen Straßenbelags benötigt mehr Zeit und es kann in diesem Zusammenhang auch dazu kommen, dass Grundstücke nicht angefahren werden können. Klar ist auch, dass die Kosten steigen. Der Umfang der Steigerung ist abhängig davon, ob sich das belastete Material nur in einem Teilbereich befindet oder sich über den gesamten Abschnitt verteilt.